Rezension/Kritik - Online seit 31.01.2011. Dieser Artikel wurde 5765 mal aufgerufen.

Sultan

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Autor: André Zatz
Sérgio Halaban
Illustration: Eckhard Freytag
Verlag: Queen Games
Rezension: Alfons Leierseder
Spieler: 2 - 5
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
2,7 2,7 Leser
Ranking: Platz 6098
Sultan

Spielziel

Ein Sack voller Juwelen soll unter die Schatzmeister gebracht werden; der Sultan blickt auf den besten seiner Zunft! Dabei kommt es darauf an, zur richtigen Zeit zu bluffen, zur besten Zeit seinen höchsten Trumpf zu spielen und sich zu keiner Zeit in die Karten schauen zu lassen …

Ablauf

In den schwarzen Sack kommen die Juwelen in 5 verschiedenen Farben, jeder Spieler nimmt sich seinen Kartensatz mit Geldwerten von 1 bis 15 und einen Sichtschirm, hinter dem er später seine wertvollen Errungenschaften verstaut – verborgen vor den gierigen Blicke der Mitspieler. Jeder mischt seinen Kartensatz und zieht die 5 obersten Karten. In die Tischmitte wird ein kleiner Spielplan gelegt, auf dem (mindestens) ein Kissen weniger abgebildet ist als Mitspieler am Tisch (bzw. auf dem Teppich) sitzen.

Der Startspieler nimmt sich den Stoffbeutel, zieht blind 4 Juwelen heraus, wirft einen davon wieder zurück und verteilt die anderen drei auf dem Spielplan. Um diese wird nun geboten, indem jeder Spieler – beginnend beim Startspieler – eine Karte aus seiner Hand verdeckt bei den zu ersteigernden Funkelsteinen ablegt. Dann wird aufgedeckt und die höhere Karte gewinnt den Juwel. Bei Gleichstand erhält die zuerst gelegte Karte den Stein. Bietet nur ein Spieler auf den Klunker, erhält er ihn, bietet keiner darauf, wird er zurück in den Sack geworfen. Der Startspieler wechselt nach jeder Ausschüttung. So werden die ersten 5 Karten gespielt – und die gewonnen Steine hinter den Sichtschirm gelegt. In der zweiten Runde zieht jeder wieder 5 Karten von seinem Stapel und in der dritten und letzten Runde bleiben jedem noch die letzten 5 Karten.

Und schon geht es an die Endabrechnung: Die Farbe der Juwelen bedeutet unterschiedliche Siegpunktanzahl (von weiß mit 1 Punkt bis blau mit 5 Siegpunkten). Zusätzliche Punkte gibt es für Sammlungen von farbgleichen Juwelen: für 3 gleiche Juwelen 2 Bonuspunkte bis zu 20 Bonuspunkten für 6 oder mehr gleichfarbige Juwelen. Sieger ist – natürlich – der Spieler mit den meisten Punkten.

Bei zwei Spielern erhält jeder zwei Kartensätze mit Kartenwerten von je 1 bis 12; in jeder Runde hat jeder 8 Karten auf die Hand und spielt dann jeweils 2 Karten aus.

Fazit

Ein schönes und ansprechendes Spiel liegt hier vor uns: Das Material ist hochwertig; die Juwelen machen Lust auf mehr und drängen direkt danach, möglichst viel davon sein Eigen nennen zu dürfen. Der kleine Spielplan reicht vollends aus und die den Spielkarten farblich identischen Sichtschirme geben dem Verlauf ein geheimnisumwittertes Flair.

Wer darauf aus ist, sich genau zu merken, wer welche Juwelen hinter seinem Sichtschirm gesammelt hat, besitzt große Vorteile, aber wer kann das schon? Also achtet man darauf, welche Werte die eigenen Spielkarten aufweisen und was man damit wohl erreichen kann. Ein Blick auf die Mitspieler und ein gutes Einfühlungsvermögen in jeder Runde sind hier von großem Vorteil. Dabei wird das Setzen der Karten aber sicher keine langwierige Angelegenheit, denn schließlich lässt sich nur erahnen, was die anderen machen werden und zu viel Nachdenken ist pure Zeitverschwendung.

Auf was wird man also achten? Zum einen geht es darum, ob man als Erster setzen muss oder erst am Ende der Runde. Es ist natürlich gut, früh dran zu sein; und man wird dann – trotz niedriger Karte – jedem deutlich machen, dass er besser nicht gegen einen antreten soll! Ist man jedoch erst am Ende an der Reihe, sieht man deutlich, welcher Juwel möglicherweise recht günstig oder (fast) kostenlos zu haben ist.

Super ist es, wenn man mit den kleinen Kartenwerten Juwelen einholt und dann auch noch mit den hohen Karten „seine“ Steine einheimst. Aber: „Meine“ Steine gibt es leider nicht, stürzen sich doch alle auf die farbigen Klunker! Trotzdem wird man darauf achten, gleichfarbige Juwelen zu holen, gibt es dafür doch erhebliche Sonderpunkte. Die Farben der Steine und die dazugehörenden Punkte sowie die Anzahl der zur Verfügung stehenden Steine – das ist schon gut kalkuliert worden von den beiden Spielemachern.

Insgesamt gesehen ist zwar etwas Taktik möglich, vieles jedoch von den Karten und von den Mitspielern abhängig, die - manchmal gegen das eigene „logische Vermuten“ - doch ganz etwas anderes machen, als man dachte.

Das Spiel geht zügig und ist meist bereits nach 30 Minuten vorbei. Ohne großen Aufwand, schnell erklärt, schnell gespielt – da ist auf jeden Fall noch Zeit für die eine oder andere Revanche.

Die Regel für zwei Spieler ist o.k.; das Geschehen auf dem Tisch macht auch zu zweit Spaß, wenn es dann auch meist recht ruhig abgeht und jeder so nach und nach seinen Platz hinter dem Sichtschirm füllt. Dagegen geht es zu fünft schon voll zur Sache! Denn dann stürzen sich schließlich 5 Spieler auf nur mehr 3 Kissen. Da wird es nicht mehr so viele Juwelen geben für jeden Einzelnen – und die kleinen Kartenwerte haben kaum eine Chance auf einen zufälligen Gewinn. Aber manchmal vielleicht doch!!

Sultan ist ein schnelles Spiel und macht viel Spaß, wenn die Spieler untereinander auch sprachlich gut im Kontakt sind. Da gibt es schon manche verwirrende Äußerung, um die nachfolgenden Spieler zu beeinflussen. Manchmal klappen die Beeinflussungsversuche, manchmal wird eine Äußerung genau falsch interpretiert. Auch gut, denn ganz so todernst wird man das Spiel sicher nicht nehmen und – wie gesagt – es bleibt immer Zeit für eine schnelle Revanche.

Nettes Spiel, lockeres Spiel, Spiel für Klein und Groß, ein Spiel für die ganze Familie!

Noch Fragen? Nein? Dann einfach ran an den Spieltisch und Juwelen sammeln!

Rezension Alfons Leierseder

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Sultan: 3,0 3,0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.01.11 von Alfons Leierseder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.01.10 von Michael Andersch - Hols der Geier mit etwas aufwändigerer Wertung. Absoluter No-Brainer, für die Spieldauer aber ok.

Leserbewertungen

Leserwertung Sultan: 2,7 2.7, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.02.11 von Pet Erpan
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.03.11 von citizenofatlantis
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.05.12 von Martin Schipper - Als Familienspiel absolut zu empfehlen.

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