Rezension/Kritik - Online seit 26.02.2024. Dieser Artikel wurde 561 mal aufgerufen.

Tea Time Crime

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Verlag: Piatnik
Rezension: Stefan Ducksch
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2388
Tea Time Crime

Spielerei-Rezension

Optisches und erzählerisches Understatement

Zugegeben: Als ich das Cover von Tea Time Crime sah und die Geschichte zum Spiel hörte, hätte ich nicht gedacht, dass hier ein spannendes Würfelspiel für den gehobenen Familienspieler vorliegt. Piatnik ist es wieder einmal gelungen, grafisch und erzählerisch Merkwürdiges zu produzieren. Laut Story hat Lord Waldemar Geburtstag, seinen 80. feiert er mit zahlreichen Gästen. Es gibt Tee. Da Einbrecher in der Gegend vermutet werden, hat der Lord Detektive engagiert, die die Langfinger ertappen sollen. Nun ja.

Auch das Spielmaterial sieht nach dem Aufbau wenig einladend aus. Jeder von uns bekommt ein großes Haustableau mit 25 Feldern. Auf diesem legt er verdeckt einen eigenen Satz Pappplättchen ab. Sie aufzudecken und auf dem Plan so anzuordnen, dass es möglichst viele Punkte gibt, ist die attraktive Spielaufgabe, die einem erst langsam bewusst wird. In der Mitte liegen fünf Würfel, der aktive Spieler darf sie bis zu drei Mal werfen. Dann nutzt er einen Teil der Würfel, der Rest ist für die anderen Spieler, die so permanent beteiligt sind.

Der aktive Spieler wählt immer alle Würfel eines Wertes, die den anderen somit nicht zur Verfügung stehen. Nimmt er die drei Zweier, darf er auf seinem Haustableau das Plättchen in der Zweierspalte mit den drei Würfeln aufdecken. Die Würfel geben also die Koordinaten vor. Es macht Sinn, anfangs erst mal einiges aufzudecken, damit man sich im eigenen Haus orientieren kann.

Auf den Plättchen findet sich eines von drei Merkmalen: Ein Würfelsymbol, das wir offen neben dem Haus ablegen. Zeigt es eine Zwei und wir würfeln demnächst wieder Zweier, können wir das Plättchen als einen zusätzlichen Würfel nutzen. Oder es ist ein Punkteplättchen: Die Zähler darauf winken uns bei Spielende. Bedingung ist aber, dass wir das dritte Merkmal aufstöbern: die fünf Detektivplättchen. Darauf leuchten Ermittler mit Taschenlampen in zwei, einmal sogar in vier Richtungen. Nur am Spielende so angestrahlte Nachbarplättchen oder freie Felder auf dem Spielplan punkten.

Die besonders wertvollen Plättchen zeigen Diebe, die wir auf frischer Tat ertappen. Damit sie gewertet werden, müssen sie allerdings nur von bestimmten Seiten angeleuchtet werden, was ein Lichtkegel auf dem Plättchen symbolisiert. Und da anfangs unsere Plättchen zufällig auf dem Plan liegen, müssen wir sehen, dass wir sie passend umlegen. Jetzt beginnt es, dass bei Tea Time Crime aus einer scheinbar simplen Würfelei ein sehr spannendes Taktieren wird.

Denn sollte jemand den fünften Detektiv aufdecken und es ihm gelungen sein, dass alle Taschenlampen seiner Detektive in einem Nachbarraum ein Wertungsplättchen anleuchten, so endet das Spiel nach dieser Runde. Um hier den Überblick zu behalten, markieren wir erfüllte Detektivplättchen mit kleinen Taschenlampen unsere Farbe. Das hilft, um zu sehen, wie weit die anderen in ihren Häusern bereits gekommen sind. So weiß man, ob sich noch ein größerer Umbau lohnt oder ob man jetzt schnell die letzten Punkte retten muss.

Umbauten sind möglich, sobald man ein bereits aufgedecktes Plättchen mit den Würfeln auf seiner aktuellen Position erneut trifft. Nun kann man es auf einen anderen, freien Platz legen. Da dies auch für die Detektive gilt, kann man hier mit einem Zug reichlich Punkte machen. Anfangs versucht man so, Bereiche im Haus zu schaffen, wo später alles zusammenpassen soll. Perfektionisten rupfen gerne Bestehendes wieder auseinander, um noch einträglichere Kombinationen zu konstruieren. Das kann angesichts des plötzlichen Spielendes aber nach hinten losgehen.

Da sich auf den Würfeln statt einer Sechs eine Lupe befindet, die als Joker gilt, bekommt man auch öfter mal einen Vierer oder Fünfer zusammen. So ergeben sich mit erstaunlich wenigen Mitteln einige Gestaltungsmöglichkeiten. Und wer gar nichts Passendes würfelt, bekommt zumindest ein eingesetztes Würfelplättchen zurück. Sinnvoll eingesetzt, haben diese schon manchen Sieg gebracht. In Tea Time Crime gibt es eine Menge zu entdecken – auch wenn man es dem Spiel ob der äußeren Umstände gar nicht zutrauen mag.

Rezension Stefan Ducksch

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Tea Time Crime: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.02.24 von Stefan Ducksch

Leserbewertungen

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