Rezension/Kritik - Online seit 02.10.2005. Dieser Artikel wurde 6733 mal aufgerufen.
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Die Drachenboote der Wikinger fahren von Insel zu Insel, um dort Fässer aufzuladen und zurück zu ihrer Heimatinsel zu bringen.
Die 8 Inseln werden kreisförmig ausgelegt. Auf den 7 kleinen Inseln werden zufällig je 5 Holzwürfel gelegt. Die Holzwürfel gibt es in fünf Farben und sollen Fässer repräsentieren, welche die Spieler mit ihren Schiffen einsammeln wollen.
Neben die große Insel, die Heimatinsel, werden die farbigen Schiffe gestellt und es kann losgehen. Der jüngste Spieler beginnt und würfelt mit den drei Farbwürfel. Die Farbwürfel zeigen die fünf Farben der Holzwürfel und einen Joker.
Für jeden Würfel wird das eigene Schiff um eine Insel im Uhrzeigersinn weitergezogen. Zeigt ein Würfel die Farbe des Schiffes oder mindestens eines geladenen Fasses, wird das Schiff dafür nicht bewegt. Darf ein Spieler sein Schiff aus diesem Grund gar nicht bewegen, muss er sogar ein Fass von seinem Schiff wieder zurück auf die Insel legen.
Von der Insel, neben der das Schiff stehen bleibt, nimmt sich der Spieler ein beliebiges Fass und lädt es auf sein Schiff. Landet ein Schiff neben einer Insel, bei der ein weiteres Schiff steht, kann sich der Spieler entscheiden, ein Fass von der Insel oder vom gegnerischen Schiff zu nehmen. Kommt ein Schiff zu einer Insel, auf der es keine Fässer mehr gibt, werden aus dem Vorrat 5 neue Fässer platziert.
So ist jeder Spieler nacheinander an der Reihe und versucht, Fässer einzusammeln. Sobald ein Schiff die Heimatinsel erreicht oder an ihr vorbei fährt, dürfen die Fässer vom Schiff genommen werden und sind sicher.
Sobald ein Spieler 15 Fässer nach Hause gebracht, steht damit der Sieger fest.
Das Material, besonders die Schiffe, sind schön anzusehen. Der in der Spielanleitung aufgeführte Beutel ist lediglich eine durchsichtige Plastiktüte zum zufälligen Verteilen der Holzwürfel und als einziges Element des Spielmaterials nicht ganz so praktisch.
Die Spielregel bringt das Spielgeschehen, unterstützt von einigen großen Abbildungen, gut rüber. Für Unklarheit sorgte die Formulierung, um ein Schiff bis zu drei Inseln weiter bewegen zu "dürfen". Damit sind wird direkt beim Spielgeschehen.
Lässt man dem Spieler die Wahl, wieviele der drei möglichen Bewegungspunkten er ausnutzen möchte, könnte leicht folgende Spielsituation entstehen: Ein Spieler beginnt und sammelt ein Fass ein. Der nächste könnte nun mit hoher Wahrscheinlichkeit und durch die Wahlmöglichkeit die gleiche Insel erreichen und direkt das Fass stibitzen. Aus diesem Grund macht das für mein Spielverständnis von Wikinder keinen Sinn. Also haben wir die Schiffe genau um die Weite bewegt, die das Würfelergebnis angibt. Das macht das Ganze einfacher und das sollte es auch.
Taktisch stehen den Spielern die Entscheidungen offen, welches farbige Fass sie aufladen oder ob sie stattdessen von einem Schiff des Mitspielers klauen. Durch die Konstellation der geladenen, farbigen Fässer wirke ich auf die Geschwindigkeit meines Schiffes ein. Je mehr Farben, desto langsamer werde ich vorankommen oder muss sogar stehen bleiben, wobei ich zudem ein Fass verliere. Diese Entscheidungsmöglichkeit ist für ein Kinderspiel mit 6jährigen ausreichend, bedeutet aber auch, dass der Spielreiz bei steigendem Alter deutlich abnehmen wird.
In meinen Spielrunden hatte ich regelmäßig das Gefühl, bei 10 gesammelten Fässern eines Spielers wäre der Zeitpunkt für das Spielende am günstigsten. Das Spielprinzip bietet für das Spielgeschehen darüber hinaus nicht genug und sorgt nicht ausreichend für wachsende Spannung. Diese soll zwar durch die knappe Anzahl an Fässern erreicht werden, führt jedoch auf der einen Seite zu viel Leerlauf, weil es kaum noch etwas aufzuladen gibt. Und auf der anderen Seite kommt es dazu, dass es passieren kann, dass kein Spieler 15 Fässer erreicht, denn auch für 4 Spieler gibt es nicht mehr als 50 Fässer aufzuteilen.
So bleibt für mich Wikinder eine schöne, einfache Idee, die vom Spielreiz auf die Kindergarten-Kinder beschränkt bleibt. Ändert man das Spielziel ab, ergibt sich eine angenehme Spieldauer. In der vorliegenden Form kann es jedoch schnell zäh werden und die Lust zum Wiederspielen, selbst für Kinder, ebenso schnell absenken.
Rezension Hans-Peter Stoll
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Wikinder: 2,8, 4 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.08.05 von Hans-Peter Stoll - Spielreiz-Note meine Einschätzung für Kinder der Zielgruppe |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.07.05 von Peter Nos |
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29.08.05 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.09.05 von Sandra Lemberger - Meiner Meinung nach hätte man die Altersfreigabe um ein Jahr hochsetzen müssen. |
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