Rezension/Kritik - Online seit 01.08.2008. Dieser Artikel wurde 6472 mal aufgerufen.

Wir spielen Einkaufen

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Autor: Marco Teubner
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 1430
Wir spielen Einkaufen

Spielziel

Was kosten die Würste? Wo kann ich Croissants und Brot kaufen? Reicht das Geld noch für die Trauben? Wer geschickt einkauft und gut würfelt, ist bald wieder mit einer vollen Einkaufstasche zu Hause!

Ablauf

Das Spiel enthält eine Fülle an Material: Da ist zum Beispiel der bunte Spielplan, der eine Bank, verschiedene Wege sowie freie Plätze, auf welche die gleichfarbigen Läden gestellt werden, zeigt. An Läden gibt es eine Bäckerei, eine Metzgerei, einen Obst- und Gemüseladen sowie einen Gemischtwarenladen. Außerdem ist für jeden ein Portemonnaie vorhanden, in das genau acht Geldstücke passen. Um den Geldbeutel zu füllen, braucht man natürlich auch Geldstücke, in diesem Fall sind es Eurostücke. Weiters gibt es vier Spielfiguren und sechs Einkaufslisten.

Bevor es losgeht, werden auf jeden Laden drei Warenplättchen gelegt. Diese Waren gibt es nun zu kaufen, wobei sie unterschiedlich viel kosten – wie viel, das zeigt der über der Ware angegebene Preis.

Jeder Spieler wird mit einer Figur, einer Einkaufsliste und einem vollen Geldbeutel ausgestattet. Ziel des Spiels ist es, die auf dem eigenen Einkaufszettel aufgelisteten Dinge einzukaufen und am schnellsten wieder daheim anzukommen. Für das Vorwärtskommen gibt es einen Spezialwürfel, dessen Ergebnis einen zwei bis vier Felder ziehen lässt.

Landet man vor einem Laden, in dem etwas angeboten wird, das man einkaufen soll, so kann man dort den gewünschten Betrag bezahlen, das Geld in den dafür vorgesehenen Schlitz im Laden stecken und die Ware an sich nehmen. Das Angebot im Laden wird sofort wieder auf drei Waren aufgefüllt, wobei die beiden noch vorhandenen Plättchen nach vorne rutschen und dadurch meistens billiger werden. Das neue Warenkärtchen wird auf den letzten Platz gelegt, wo es automatisch immer am teuersten ist.

Wer auf diese Weise alle benötigten Waren eingekauft hat, kann wieder nach Hause laufen. Sollte ihm jedoch vorher das Geld ausgegangen oder zu knapp geworden sein, weil er manche Waren zu teuer eingekauft hat, muss er wohl einen Zwischenstopp bei der Bank einlegen, wo er seine Geldvorräte wieder ein wenig aufstocken kann. Gewonnen hat der Spieler, der mit den gewünschten Waren am schnellsten zu Hause ankommt.

Fazit

Schon beim Auspacken des Spiels sind die Kinder ganz aufgeregt, weil sie es kaum erwarten können, die Läden aufzustellen, ihre Geldbeutel zu füllen und endlich mit dem Spiel anzufangen. Das Spielmaterial könnte den Spielvorgang und -spaß also kaum besser unterstützen. Mir persönlich gefallen die Euromünzen am besten; die Aufdrucke entsprechen nämlich denen der richtigen Euromünzen aus sieben EU-Staaten.

Das Spiel selbst fordert von 4- und 5-Jährigen einiges. Zuerst einmal muss man sich einen genauen Überblick verschaffen, wo welche Waren gerade zu welchem Preis angeboten werden. Wo kann man also Waren, die man benötigt, im Moment am günstigsten einkaufen? Und ein Kontrollblick auf die Einkaufslisten der Mitspieler ist auch nicht verkehrt, damit man gleich weiß, bei welchen billigen Waren man sich beeilen muss, damit sie einem nicht von einem Mitspieler vor der Nase weggeschnappt werden.

4-Jährige, die noch nicht ganz genau wissen, welche Waren man beim Bäcker, Metzger oder im Gemüseladen erwerben kann, lernen dies nun auf spielerische Weise. Sie lernen auch, dass es im Gemischtwarenladen (dieses Wort kennt jedoch kaum ein Kind – hier muss man mit dem Wort „Supermarkt“ weiterhelfen, damit sie verstehen, was gemeint ist) alles zu kaufen gibt, dass hier aber meistens alles ein wenig teurer ist als beim Bäcker oder im Obstladen. Nun ja, dies ist der einzige Punkt im Spiel, den ich nicht so gelungen finde. Der Gemischtwarenladen ist wohl eher ein Tante-Emma-Laden, was die Preise anbelangt. Aber welches Kind kennt heutzutage noch einen Tante-Emma-Laden? Und im Supermarkt ist im wahren Leben ja eigentlich alles billiger als bei Metzger & Co.

Ist man beim gewünschten Laden angekommen, kann man die Ware kaufen, sofern man noch genügend Geld für den Erwerb derselben hat. Dazu nimmt man den entsprechenden Betrag aus seinem Geldbeutel und wirft die Münzen in den dafür vorgesehenen Schlitz des Ladens. Dieser Vorgang macht den Kindern immer besonders viel Spaß und er hat den angenehmen Nebeneffekt, dass das Geld vom Tisch ist und nicht durch unruhige Kinderhände aus Versehen durch die Gegend geschoben wird und dann auf wundersame Weise wieder in einem fast leeren Geldbeutel landen kann.

Lässt man die Kinder beim Spielen vorgehen, wie sie wollen, merken sie schon nach einigen Partien, dass das Geld keinesfalls reicht, um jede Ware für 2 oder 3 Euro einzukaufen. Dann bleibt einem nämlich nichts anderes übrig, als sich auf den Weg zur Bank zu machen. Wenn alle Kinder dorthin müssen, ist das nicht allzu schlimm. Sind jedoch Kinder dabei, die mit ihrem Geld besser gewirtschaftet haben, so sind diese klar im Vorteil und gewinnen das Spiel fast immer, weil sie sich den Weg zur Bank und danach wieder zurück zu den Läden sparen konnten.

Für den Fall, dass einmal nirgends Waren angeboten werden, die man noch benötigt, darf man einen Laden aufsuchen und dessen komplette Warenauslage durch drei neue Kärtchen ersetzen. Dazu muss man aber natürlich wissen, welches Geschäft welche Produkte verkauft, sonst war der Zug umsonst.

Bei Ravensburger gab es schon einmal ein Einkaufsspiel, das fast denselben Namen trug, nämlich Ich spiele einkaufen. Das Spiel verlief ähnlich, aber das Spielmaterial beinhaltete kein Geld, dafür musste beim Einkauf der Waren aber auf die korrekte Menge geachtet werden. Vom Spielablauf war auch dies ein recht schönes Spiel, aber die vorliegende Version erhöht den Spielreiz durch das schöne Material um einiges. Außerdem werden der Umgang mit Geld und das damit verbundene planvolle Handeln aufs Beste gefördert.

In meinen Testrunden hatten jedenfalls alle Kinder zwischen 4 und 7 Jahren großen Spaß an dem Spiel und mit ein wenig Unterstützung durch einen Erwachsenen können auch 3-Jährige schon mitspielen. Aufgrund des guten Preis-/Leistungsverhältnisses und dem hohen Lerneffekt, das Wir spielen Einkaufen hat, ist dieses Spiel eine 100%ige Kaufempfehlung wert!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Wir spielen Einkaufen: 5,0 5,0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.07.08 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.04.08 von Frank Schwarz
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.09.08 von Michael Andersch - Kam bei unseren beiden (4,5 + fast7) super gut an und "schult" ganz einfach ein paar wichtige Dinge: Nicht alles gibt's überall, Dinge die bei A billig sind können bei B teuer sein, Waren ändern ihre Preise, etc... Es ist lediglich manchmal etwas fummelig, die Waren von den Ständen herunterzuzupfen. Aber das tat dem Spielspaß keinen Abbruch.

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