Spielziel

Schatten des Krieges ist die erste - und kleinste - der drei bisher erschienenen Erweiterungen für World of Warcraft - das Brettspiel. Sie besteht ausschließlich aus zusätzlichen Karten für mehr Auswahl und Variation und ein paar neuen Regeln.

Ablauf

Etwa die Hälfte der fast 500 Karten dieser Erweiterung bringen im Wesentlichen ein Mehr an Auswahl für viele Aspekte des Grundspiels:

• jeweils 10 neue Kraft- und Talentkarten für jede der 9 Klassen,
• jeweils etwa zwei Dutzend neue Gegenstandskarten in jeder der 4 Güteklassen des Grundspiels
• 26 neue Ereigniskarten

Die andere Hälfte der Karten bringt neue Elemente ins Spiel:

• 25 blaue Questkarten
• 103 Bonus-Gegenstandskarten
• 39 Schicksalskarten

Von den blauen Questkarten liegen immer drei aus. Diese Quests können von beiden Fraktionen erfüllt werden. Durch sie bekommen die Charaktere auch eine Belohnung für das Besiegen der auf der jeweiligen Karte angegebenen blauen, unabhängigen Kreatur(en).

Die neuen Bonus-Gegenstandskarten werden vor allem durch diese blauen Quests erworben. Sie sind gewissermaßen noch eine Stufe unter der kleinsten Gegenstandsgüteklasse des Grundspiels; viele von ihnen sind nur einmal verwendbar.

Die Schicksalskarten funktionieren ähnlich wie die Ereigniskarten des Grundspiels. Es ist aber immer nur genau eine im Spiel. Die Schicksalskarten haben meist eine globale - mal positive, mal negative - Auswirkung für beide Fraktionen. Sie gelten entweder eine festgelegte Anzahl an Runden oder bis zum Zeitpunkt, an dem die Spieler eine bestimmte Aktion durchführen oder einen auf der Schicksalskarte angegebenen Gegner besiegen. Jeweils 6 der Schicksalskarten sind nur im Schicksalsdeck bei einem der drei möglichen Endgegner.

Fazit

Die vielleicht wichtigste Neuerung dieser Erweiterung sind die blauen Quests, weil durch sie eine der größten Schwachstellen des Grundspiels deutlich ausgebessert wird. Im Grundspiel sorgen die blauen Kreaturen oft für Frust, weil man meist nicht umhin kommt, gegen sie zu kämpfen, und es keinerlei Belohnung gibt, wenn man sie besiegt, zudem sind sie auch noch stärker als die Questkreaturen. Mit der Erweiterung halten die blauen Kreaturen zwar immer noch auf, aber zumindest können sich die Charaktere damit trösten, dass sie für den Kampf eine, wenn auch kleine, Belohnung bekommen. Es lohnt sich aber immer noch nicht, extra wegen der Belohnung gegen blaue Kreaturen zu kämpfen. Man sollte sich schon weiterhin um die eigentlichen Quests seiner Fraktion kümmern.
Ein nettes Detail ist auch, dass bei den blauen Quests die Größe der Belohnung wirklich in Relation zur Stärke der Gegner steht.

Die Schicksalskarten bringen, vor allem auch durch die Endgegner-spezifischen Karten, noch mehr das Gefühl eines Abenteuers mit konkreter Geschichte ins Spiel. Es entsteht noch mehr Fantasy-Rollenspiel-Stimmung. Sehr schön.

Auffallend an den neuen Kraftkarten ist, dass sich mehrere explizit auf den Kampf zwischen Charakteren beziehen. Das war im Grundspiel kaum der Fall. Einige der neuen Kräfte können auch spontan aus dem Rucksack ausgerüstet werden, nicht mehr nur am Ende des eigenen Zuges. Diese beiden Aspekte bringen neue taktische Aspekte in die Auswahl und Zusammenstellung der Kräfte und Talente des eigenen Charakters.

Schatten des Krieges ändert also nicht viel an den grundlegenden Mechanismen, macht das Grundspiel aber in einigen Details wirklich besser und noch ein bisschen spannender.

Rezension Stephan Rothschuh

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.