Rezension/Kritik - Online seit 19.03.2024. Dieser Artikel wurde 842 mal aufgerufen.

World Wonders

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Autor: Zé Mendes
Verlag: Arcane Wonders
MUNDUS
MeepleBR
Rezension: Roland Winner
Spieler: 1 - 5
Dauer: 50 - 70 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 4056
Download: Kurzspielregel [PDF]
World Wonders

Spielziel

Deine Landkarte füllt sich nach und nach mit Straßen, Türmen, Gebäuden und Monumenten. Dabei werden Siegpunkte generiert, je nach Art und Positionierung der Elemente. Nach max. 10 Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Ablauf

Eine Partie geht über maximal 10 Runden. Den Spielern steht je Runde eine begrenzte Auswahl an kaufbaren Straßen, Gebäuden, Monumenten und anderem zur Verfügung. Bei mehr als 3 Spielern werden zusätzliche Gebäude zur Verfügung gestellt. Jeder Spieler beginnt seine Runde immer mit 7 Gold. Es wird stets reihum in Spielerreihenfolge solange GENAU 1 Zug gemacht, bis alle Spieler gepasst haben. Wird im Rezi-Text "SP" erwähnt, geht es um Siegpunkte.

Wer am Zug ist, hat die Wahl aus diesen Aktionen:

  • Kaufe 1 lange Straße mit 4 Feldern für 1 Gold.
  • Kaufe 1 Set aus 3 kurzen Straßen (2-mal 2 Felder, 1-mal 1 Feld) für 1 Gold.
  • Kaufe 1 Sockel für die Spielerreihenfolge (Erster, Zweiter) für 1 Gold.
  • Kaufe 1 Turm für 2 Gold.
  • Kaufe 1 verfügbares Gebäude für 2 bis 5 Gold. Decke KEIN neues Gebäude auf.
  • Kaufe 1 verfügbares Monument für Dein gesamtes Restgold. Decke SOFORT 1 neues Monument auf.

Gekaufte Elemente müssen sofort auf freie Landfelder der eigenen Landkarte gelegt werden. Der Goldmarker wird reduziert. Kannst du mangels Auswahl oder mangels Gold nichts kaufen, passt du für den Rest der Runde. Optional jederzeit im Zug: Nimm einen Kredit auf (man kann max. 1 Kredit offen haben) und erhalte 2 Gold ODER tilge deinen Kredit mit 3 Gold.

Platzierungsregeln (benachbart = waagrecht oder senkrecht):

STRASSEN müssen immer benachbart zu anderen Straßen oder einem Turm oder dem Spielplanrand gelegt werden. WASSER kann nur mit langen Straßen überbrückt werden, die auf jeder Seite auf einem Landfeld aufliegen müssen.

Ein TURM kann auf einem Landfeld platziert werden, das benachbart zu irgendeinem platzierten Element ist.

GEBÄUDE gibt es in 5 Farben und verschiedenen Tetrisformen. Sie müssen benachbart zu einer Straße oder zu einem Gebäude gleicher Farbe platziert werden. Mit ihrem Erwerb erhält man 1 bis 4 Einheiten der 3 Ressourcenarten und zieht entsprechende Marker auf seinem Tableau vor. Wird dabei ein weißes Feld erreicht/passiert, geht der eigene Bevölkerungsmarker um 1 Feld vor. Er ist oft der Entscheider bei Patt in der Spielerreihenfolge - wenig Bevölkerung ist da besser - und kann im Extremfall 3 SP zum Ergebnis am Spielende beitragen.

NATUR-Felder dürfen überbaut werden und gelten als Landfeld. Unbebaut können sie aber später je 1 SP bringen.

MONUMENTE haben individuelle Platzierungsregeln, die die zu bebauende Flächenart und die Art von Nachbargebäuden betreffen. Mit ihrem Erwerb erhält man manchmal 1 Ressource dazu. Zusätzlich sind 1 bis 2 Ringe abgebildet, die für SP stehen.

Rundenende:

Haben alle Spieler gepasst, endet die laufende Runde. Offen ausliegende Gebäude werden entfernt und durch neue ersetzt. Straßenteile werden wie zu Spielbeginn aufgefüllt und ein evtl. fehlender Turm wird ersetzt. Die Spielerreihenfolge wird anhand der Sockel für die Reihenfolge neu ermittelt. Die übrigen Spieler werden anhand ihrer Bevölkerung eingereiht - wer weniger hat ist früher an der Reihe.

Spielende:

Nach 10 Runden gibt es keine Gebäude mehr für die offene Auslage und das Spiel endet. Alternativ endet das Spiel schon früher nach der Runde, in der jemand mit seinem Bevölkerungsmarker auf dem LILA Feld ankommt. Es wird gewertet:

1) Jeder passierte/erreichte Ring auf der Bevölkerungsleiste bringt 1 SP, also max. 3.
2) Der niedrigste Wert, den die 3 Ressourcenleisten zeigen, bestimmt die SP aus Ressourcen, also max. 14.
3) Jedes Monument bringt 1 - 2 SP.
4) Jedes sichtbare Naturfeld mit mind. 1 benachbartem Element bringt 1 SP.
5) Jedes komplett umschlossene Gebäude bringt 1 SP. Umschlossen = alles gilt (auch Rand), außer Landfelder.
6) Ein nicht getilgter Kredit = minus 2 SP.

Gewinner der Partie ist der Spieler mit den meisten SP. Patt: Der Beteiligte mit mehr Monumenten siegt.

Fazit

Bei der AUSSTATTUNG sticht World Wonders durch die 21 m.E. filigran modellierten Miniaturen der Monumente hervor, wobei es sicher für das Spiel egal ist, ob ein jedes davon wirklich ein "Weltwunder" ist. Man könnte auch einige vermissen, je nach Auslegung. Wie auch immer, die Auswahl ist ganz gut getroffen. Diese Monumente - teilweise aus mehreren Komponenten bestehend - sind aus Holz, mehrfarbig und in verschiedenen Größen, d.h., vor allem beim Platzbedarf, denn sie beanspruchen 2 bis 12 Felder. Ihre Präsenz bringt den Spielplänen eine besonders thematische Atmosphäre. Auch die ebenfalls hölzernen, großen Reihenfolgemarker der Spieler sind gestalterisch und optisch eine Augenweide. Alles übrige Material ist in ordentlicher fester Qualität und dabei nicht mit Informationen überladen.

Die SPIELREGELN - ich habe die englischen und französischen vorliegen - lassen bei mir keine Frage offen und das Spiel ist ohnehin regeltechnisch sehr überschaubar konzipiert. Auch wenn im Forum von BGG viele Fragen existieren, kann ich dazu nur sagen: Einfach nochmal die Regeln in Ruhe lesen, denn alles ist irgendwo erklärt und auch logisch. Gut bebilderte Beispiele klären vorbildlich jeglichen Aspekt. Für die fortgeschrittenen Spieler und Solospieler liegen zusätzliche Zielkarten bzw. Spielkarten bei.

SPIELABLAUF und SPIELSPASS:

World Wonders lässt sich überwiegend flott und ohne wesentliche Downtime spielen, da die Optionen klar definiert sind und das Platzieren von Elementen überwiegend problemlos möglich ist, außer natürlich bei wenig verbleibendem Platz in den letzten Runden. Im Vergleich zu anderen Legespielen mit Tetris-Teilen hat man hier aber den Vorteil, dass man nicht zwingend an bestehende Elemente anbauen muss, sondern durch Straßenbau am Spielplanrand flexibel andere Bereiche des verfügbaren persönlichen Spielplans nutzbar macht. Bei der Bebauung hat man nicht viele Aspekte zu prüfen. Vorrangig schaut man nach Gebäuden, die als Tetrisplättchen in 6 bis 8 Formen (abhängig von Spieleranzahl) und in 5 Arten (farbig gekennzeichnet, sowie mit einem Buchstaben für Farbblinde) bereit liegen und immer eine oder mehrere Ressourcen einbringen, die Fortschritte auf den 3 Ressourcen-Leisten bedeuten. Dort gilt es ja am Spielende mit allen 3 Ressourcenarten möglichst weit vorn zu sein, da nur der niedrigste Wert aller Leisten für die Wertung zählt. Straßenplättchen helfen bei der Erschließung neuer Bauflächen und vor allem auch bei der Umschließung von Gebäuden, die dadurch je 1 SP zum Spielende einbringen.

Gut gelöst ist die Option, sich billig in der Spielerreihenfolge auf Rang 1 oder 2 einkaufen zu können. Viel diskutiert wurde in meinen Runden die Möglichkeit, für 2 Gold einen Turm überteuert (?) zu bauen. Da kann ich nur sagen, dass der Turm sein Geld wert ist, da er in einem ansonsten blockierten Bereich ohne Straßen das Anlegen von Straßen erlaubt, die nun mal nicht direkt an Gebäude angelegt werden dürfen, sondern nur an andere Straßen / Spielplanrand / Turm.

Als etwas UNBEFRIEDIGEND erscheint einem Neuling zunächst die Belohnung für den Bau eines Monuments, was nur 1 bis 2 SP und manchmal 1 Ressource extra einbringt. Ich habe mal gerechnet und verglichen: In mehreren Partien konnte ich aus Ressourcen von gebauten Gebäuden so je 9 bis 11 SP (Stand des niedrigsten Ressourcen-Markers) holen plus 7 bis 8 SP für umschlossene Gebäude. Das sind im Schnitt ca. 2,5 SP je Gebäude und damit etwa 1 SP mehr als im Schnitt ein Monument wertet, welches meist noch Bedingungen erfüllen muss. Der Kauf eines Monuments beendet immer die Runde des kaufenden Spielers, der regelkonform sein ganzes Restgold dafür abgeben muss. Da bietet es sich wohl an, zu warten, bis man nur noch 1 - 2 Gold hat. Leider ist die Situation im eigenen Zug oft nicht immer ideal für den Kauf eines Monuments, da es z.B. Anforderungen an bestimmte Gebäude in seiner Nachbarschaft hat und die erforderliche Fläche vorhanden sein muss. Manchmal muss man es dann halt teuer kaufen, weil es gerade aufgrund der Anforderungen passt oder ein Mitspieler es sonst vorher kaufen könnte. TATSÄCHLICH ist aber m.E. der SP-Effekt eines Monuments durchaus in Ordnung, da man im Gegensatz zu Gebäuden ein Monument nicht noch durch kostenpflichtige Straßen umschließen muss. Außerdem kosten Gebäude 2 bis 5 Gold.

Alles in allem verspricht World Wonders LOCKEREN Optimierungs-SPASS, sieht schön aus und das eigene/fremde Zwischen- bzw. Endergebnis ist jederzeit mit etwas Hinschauen nachvollziehbar, was ich als vorteilhaft empfinde, da es am Schluß oft knapp wird um die Abstände zwischen den SP der Spieler. Da lohnt sich das Nachrechnen durchaus. Wer es etwas erschwert mit Chancen auf Zusatzpunkte liebt, ist mit den öffentlichen Zielkarten (Erweiterung im Spiel) gut bedient. Allerdings geht dabei etwas von der Leichtigkeit des Spielflusses verloren, der im Grundspiel World Wonders für Familien und Wenigspieler sehr geeignet macht.

Ich kann World Wonders in den Spieleranzahlen von 2 bis 4 nur EMPFEHLEN, bedingt (also mit Zielkarten) auch für Vielspieler. Zu fünft kam es mangels Gelegenheit nicht zum Einsatz. Und es sei noch erwähnt, dass der Preis für dieses Spiel als recht günstig anzusehen ist (38€ für franz. Ausgabe; sprachneutrales Material, außer Namen der Monumente sowie Zielkarten in französisch, die aber jeder Erwachsene sofort versteht). Die inzwischen verfügbare deutsche Ausgabe liegt knapp unter 50€.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung World Wonders: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.02.24 von Roland Winner - Tolle Tischpräsenz durch 21 bunte Holzmonumente. Kniffliges Einpuzzeln von Gebäude-Plättchen, Straßen und 3D-Monumenten, meist als Tetris-Form. Relativ preiswert.

Leserbewertungen

Leserwertung World Wonders: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.03.24 von Dencer - Hat mich nicht abgeholt, hoher Glücksanteil, fummelig und irgendwie unrund (die Wunder und die Pappplättchen). Wüßte nicht, warum ich es nochmals spielen sollte...

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