Spielziel

In Würfel Kung Fu müsst ihr euch gegen unterschiedlich starke Gegner beweisen. Besiegt ihr einen Schüler, bekommt ihr wenige Siegpunkte dafür, richtig viele Siegpunkte gibt es beim Sieg über einen Großmeister. Aber ist das Würfelglück euch wohlgesonnen und habt ihr euch gut gemerkt wo euer Gegner steckt? Denn nur dann kann euch auch ein Sieg gelingen ...

Ablauf

Würfel Kung Fu ist rasant aufgebaut: Die Würfelarena kommt in die Mitte, vier Würfel und der Stapel mit den Kung Fu-Kämpferkarten dazu und schon kann es losgehen.

Vier Kämpfer werden erst begutachtet und dann verdeckt ausgelegt. Jeder hat einen Rang und bringt unterschiedlich viele Siegpunkte; ein besiegter Schüler bringt zwei Siegpunkte, ein Meister schon drei, aber man meisten Siegpunkte kassiert man durch einen Sieg über einem Großmeister - nämlich ganze vier Punkte. Jeder Kämpfer hat ein Symbol (Flamme, Welle oder Blatt) seiner Kung Fu-Schule, deren Symbolhäufigkeit (2= Schüler, 3= Meister, 4 = Großmeister) den Rang anzeigt. Die Art und Anzahl dieser Symbole muss man sich gut einprägen, denn die Karten werden nach dem Anschauen verdeckt abgelegt.

Der älteste Spieler beginnt und versucht, alle Symbole des Kämpfers zu würfeln, den er besiegen möchte. Dazu würft man alle Würfel und muss nach jedem Wurf mindestens einen Würfel rausnehmen. Jeder herausgenommene Würfel wird auf eins der vier Felder der Würfelarena platziert. Außer den drei Symbolen der Kung Fu-Schulen gibt es eine leere Seite ("Niete") und zweimal den Goldenen Drachen. Dieser kann als Joker für ein anderes Symbol eingesetzt werden, aber nur einmal; ein zweiter oder dritter Drache ist wertlos. Hat man allerdings das Große Drachenglück (4 x Drache) geworfen, kann man jede Karte besiegen!

Nach dem Würfeln muss man ankündigen, wo man welchen Kämpfer besiegen möchte. Stimmen die Symbole bei der aufgedeckten Karte dann überein, darf man die Karte offen vor sich ablegen und zieht einen neuen Gegner für alle.

Sobald ein Spieler seinen vierten Gegner bezwungen hat, sind die Mitspieler noch einmal am Zug. Nun zählt jeder die Siegpunkte (Symbole) zusammen.

Fazit

Die Würfel von Würfel Kung Fu haben eine angenehme Größe und liegen gut in der Hand; der Goldene Drache erscheint auf dem hellen Hintergrund allerdings etwas blass. Alle Kämpferkarten und auch die Würfelarena sind schön stabil und sprechen mit ihrem Spielthema und der Gestaltung besonders Jungs an, die immer sehr schnell bereit sind, sich auf einen "Kampf" einzulassen.

Ganz so kämpferisch geht es bei Würfel Kung Fu dann zum Glück doch nicht zu, da vor allem auch nicht gegeneinander gekämpft (gewürfelt) wird. Der Kampf mit dem Würfelglück/-pech ist der größte Kampf, den man überstehen muss, denn da Würfel Kung Fu - wie der Name schon sagt - ein Würfelspiel ist, spielt Glück eine entscheidende Rolle. Hinzu kommt ein Gedächtnismoment, da man sich merken muss, wo welcher Kämpfer liegt, damit man seine gewürfelte Kombination auch gewinnbringend einsetzen kann. Aber diese kleine Merkleistung bewältigen Kinder spielend. Daher wurde der Vorschlag der Spielanleitung bei jüngeren Mitspielern die Kämpfer offen auszulegen in meinen Runden immer abgelehnt - "ist doch leicht!"

Kleine Ärgermomente entstehen, wenn der Vordermann ausgerechnet den "coolen" Kämpfer errungen hat, auf den man selber ein Auge geworfen hatte - eigentlich unwichtig, aber für viele Kinder, die in der Thematik aufgehen, ist es ein "Muss" auch einen Großmeister in seiner Kampftruppe zu besitzen ...

Die Nutzung des Würfelsymbols Goldener Drachen - nur ein Würfel bzw. vier Würfel zählen - ist ungewöhnlich und fällt vielen Kindern in der ersten Runde schwer. Immer wieder schleicht sich der Fehler ein, dass man zwei Drachen als Joker nutzen möchte. Das Große Drachenglück ist sehr verlockend, jedoch hat man bei Misserfolg meist nur die Möglichkeit einen Schüler (1 Joker + Symbolwürfel) zu besiegen und das ja auch nur dann, wenn einer mit dem passenden Symbol ausliegt. Von daher heißt es oft: alles oder gar nichts!

Dadurch, dass man nach jedem Würfeln mindestens einen Würfel rauslegen muss, hat man kaum schwere Entscheidungen zu treffen, und der eigene Spielzug ist recht flott. Auch das Zuschauen bei den anderen Mitspielern finden die Kinder spannend. Manchmal spielt natürlich auch die Schadenfreude mit; gerade wenn einem Mitspieler etwas nicht gelingt.

Wenn man Würfelspiele mit einem großen Glücksanteil mag, wird man auch Würfel Kung Fu mögen. Bei den Jungs in der Zielgruppe ab 5 Jahren bis ins Grundschulalter kommt das "coole Cover" und das Thema Kung Fu jedenfalls hervorragend an.

Rezension Stefanie Marckwardt

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.