Rezension/Kritik - Online seit 19.12.2023. Dieser Artikel wurde 1069 mal aufgerufen.

Zero Hero

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Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Ralf zur Linde
Verlag: Piatnik
Rezension: Renate Gerling-Halbach
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 - 25 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 4,3 4,3 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 2901
Zero Hero

Spielziel

"Dreimol Null es Null, bliev Null, ..." (Dreimal Null ist Null, bleibt Null, ...) - dieses alte Lied der kölschen Band Bläck Föss kann in den Sinn kommen, wenn die Auslage beim Kartenspiel Zero Hero ausgewertet wird. Doch vorher müssen Entscheidungen getroffen werden: Zeronen nehmen, Karten kaufen und aufpassen, dass man sich keine Nullnummer hingelegt hat - das ist das Ziel beim Kartenspiel Zero Hero. Hast du die meisten Nullen? Hast du die punkteträchtigsten 3er-Sets gesammelt? Dann gewinnst du das Kartenspiel Zero Hero.

Ablauf

Zero Hero ist ein Kartensammelspiel, deshalb vorab die Info, was Punkte bringt:

5 Punkte erhältst du, wenn du die meisten Nullen gesammelt hast. Farbreihen mit 1 Karte bringen den Kartenwert als Punkt. Am punkteträchtigsten sind 3er-Sets, denn da wird der höchste Kartenwert mit dem zweithöchsten Kartenwert multipliziert. Alle weiteren Sets, also 2 Karten oder 4 und mehr Karten sind wertlos.

Zu viert spielen wir mit einen Kartensatz von 56 Karten in sieben verschiedenen Farben und einem Vorrat von sogenannten Zeronen, das sind Chips, die als Zahlungsmittel dienen. Die Spielkarten haben Werte von 0, 2, 3 und 4. Zudem sind auf den einigen Karten Symbole für Sonderaktionen abgebildet:

  • 1 Zerone aus dem Vorrat nehmen
  • 1 Karte zusätzlich auf die Hand nehmen
  • 1 Karte deiner Auslage in eine andere Auslage legen bzw. 1 Karte aus einer anderen Auslage in deine legen.

Zu Beginn werden alle Karten gemischt und dann 10 Karten abgezählt, die den Schlussstapel bilden, der unter quer unten den Nachziehstapel gelegt wird. Dann erhalten alle eine Karte und 3 Zeronen. Du schaust dir deine Karte an, läßt sie aber verdeckt vor dir liegen, du musst sie am Ende des Spiels in deine Auslage legen. In die Tischmitte werden nun 4 zufällige Kartenpaare gelegt, darüber jeweils 4 Zeronen, das ist der Kaufpreis der Paare. In deinem Spielzug hast du zwei Aktionen zur Auswahl:

  • eine Zerone von einem beliebigen der vier Kartenpaare für deinen Vorrat nehmen; liegen 5 oder mehr Zeronen bei einem Paar, darfst du dir sogar 2 Zeronen nehmen.
  • ein ausliegendes Kartenpaar kaufen. Die aktuelle Anzahl der Zeronen, die über dem Kartenpaar liegen, ist der Kaufpreis der Karten. Du legst dieselbe Anzahl Zeronen aus deinem Vorrat hinzu und deckst dann ein neues Kartenpaar vom Nachziehstapel auf. Das gekaufte Kartenpaar legst du farblich sortiert in deine Auslage und führst die eventuellen Sonderaktionen aus.

Ist der erste Nachziehstapel aufgebraucht, wird vom Schlusstapel gezogen. Wird jetzt eine Karte mit Flaggensymbol aufgedeckt, endet das Spiel. Du legst deine Handkarten in deine Auslage ab und nun wird abgerechnet. Hast du die meisten Punkte, gewinnst du das Spiel.

Fazit

Was bei Zero Hero sofort auffällt, sind die leuchtend bunten Karten, die auch für Menschen mit Farbfehlsichtigkeit problemlos zu unterscheiden sind, da die Muster unterschiedlich sind. Auch die sogenannten Zeronen haben eine optimale Größe, da haben selbst etwas größere Hände keine Mühe zu zugreifen. Schön wäre es gewesen, wenn es im Spielkarton eine Einteilung geben würde, so dass man das Spielmaterial besser fortpacken kann. Ein kleiner Wertungsblock wäre eine Hilfestellung gerade für jüngere Spieler*innen gewesen.

Die Spielregeln sind gut erklärt. Zahlreiche Beispiele werden gegeben, so dass keine Fragen offen bleiben. Erklärt man das Spiel Gelegenheitsspieler*innen, so sieht man zwar erst Fragezeichen in den Gesichtern, aber schon im Laufe des ersten Durchgangs ist alles klar. Wichtig ist nur, immer auf die Wertung aufmerksam zu machen, d.h. 3er-Kombos mit weniger als 2 Nullen sind gut und auch Einzelkarten zählen. Dass die Mehrheit an Nullen eventuell am Ende 5 Punkte bringt, ist eher nebensächlich, da lohnt es sich auf keinen Fall drauf hinzuarbeiten, den schlimmstenfalls stecken nachher in einer 3er-Kombo 2 Nullen und wie oben schon gesagt: "Dreimol Null es Null, bliev Null ....".

Der Spielmechanismus des Kartensammelns ist nichts Neues, aber in Kombination mit der Möglichkeit des Kartenkaufens kommt da Dynamik rein. Zu Beginn verfügst du über einen Vorrat von 3 Zeronen, jedes Kartenpaar kostet allerdings 4 Zeronen. Das bedeutet, dass du anfänglich nur die Aktion "1 Zerone nehmen" ausführen kannst. Möglicherweise stocken alle Spieler*innen zunächst den eigenen Zeronenvorrat auf, aber dann geht's los.

Kaufst du ein Kartenpärchen, legst du ja den Kaufpreis zu den Zeronen dazu, will heißen, du kaufst ein Kartenpaar für 4 Zeronen, das danach ergänzte neue Paar kostet dann zunächst 8 Zeronen. Okay, das wird nicht lange so bleiben, da bestimmt jemand die Chance nutzt und direkt 2 Zeronen davon in den eigenen Vorrat legt. Die ständigen Preisänderungen durch Fortnehmen der Zeronen oder Kauf eines Kartenpaares machen schon Spaß und sorgen für Abwechslung.

Habe ich noch die Chance 2 Zeronen zu nehmen, oder liegen, wenn ich an der Reihe bin, wieder nur 4 oder weniger Zeronen über den Kartenpaaren? Soll ich jetzt vielleicht schon das Kartenpaar kaufen oder warte ich noch bis es billiger wird? Oder wird es mir dann vor der Nase weggeschnappt? Das sind ein paar der Fragen, die während des Spiels aufkommen. Es wird nicht langweilig und es bleibt spannend.

Beim Kartenkauf solltest du nicht nur auf die in deine Sammlung passenden Karten achten, sondern auch auf die Sonderaktionen der ausliegenden Karten. Eine zusätzliche Zerone ist immer gut, keine Frage, aber mit einer zusätzlichen Handkarte sieht das schon anders aus, denn die muss am Spielende ja in die eigene Auslage gelegt werden. Hast du Pech und bekommst z. B. eine vierte Karte für dein bereits ausliegenden 3er-Set, hilft dir nur noch eine Karte, die es dir erlaubt eine Karte aus deiner Sammlung zu entfernen. Dumm nur, wenn die nicht zu bekommen ist.

Logisch - Zero Hero hat einen großen Glücksfaktor, es steht und fällt mit der Auswahl der Karten, da hilft auch keine großartige Strategie. Aber das ist das, was gerade auch Gelegenheitsspieler*innen Spaß macht. Aufgrund der leicht erlernbaren Regeln eignet es sich auch prima als Familienspiel. Für uns ist es ein klassischer Absacker nach einem anspruchsvollen Spieleabend. Schön ist es, dass die Kartenanzahl an die Anzahl der Spieler*innen angepasst wird, so kann man Zero Hero auch prima zu zweit zwischendurch spielen, ohne dass es zu lange dauert.

Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Zero Hero: 4,3 4,3, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.08.23 von Renate Gerling-Halbach - Schnelles Kartenspiel für zwischendurch. Auch super zu zweit.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.07.23 von Michael Kahrmann - Schönes Ärger und Bluffspiel mit nettem Kniff des Kartebkaufs. Als Absacker machts mir Spaß dank einer knackigen Spieldauer und stetig steigendem Spannungsbogen gerade zum Ende des Spiels.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.07.23 von Frank Gartner - Leicht erlernbarer Absacker, dessen interaktive Elemente sehr spielentscheidend sein können.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.07.23 von Helga Wilde - Bisher 1 x gespielt - aber ich brauche meist mehrere Anläufe um ein Spiel wirklich gut beurteilen zu können. Würde es aber sicher noch einmal spielen

Leserbewertungen

Leserwertung Zero Hero: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.11.23 von Stefan H. - Das Spiel kam bisher in allen Spielrunden gut an. Ich mag es sehr und spiele es immer wieder gerne.

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