Rezension/Kritik - Online seit 01.12.2006. Dieser Artikel wurde 5594 mal aufgerufen.

Fabulantis

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Autor: Claudia Wiezorek
Illustration: Claudia Wieczorek
Verlag: Selecta Spielzeug
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 3 - 6
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4674
Fabulantis

Spielziel

Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Immer wieder ändern die verwunschenen Wege im geheimnisvollen Zauberwald ihre Richtung. Ziel ist es, sich zum Zaubersee durchzukämpfen, welcher wiederum den Weg zu einem geheimnisvollen Wesen weist. Wer dieses Fabelwesen trotz der ständigen Eingriffe der Mitspieler zuerst erreicht, gewinnt dieses Spiel.

Ablauf

Vor Spielbeginn muss der 7-teilige Spielplan zusammengepuzzelt werden, der am Ende wie ein Stern aussieht. Auf jeder der „Sternenzacken“ ist noch einmal eine Scheibe befestigt, die sich drehen lässt.

Von ihren Startplätzen aus ziehen die Spielfiguren in Richtung „Sternenmitte“, wo sich der Zaubersee befindet. Dazu würfeln sie reihum, und zwar zuerst mit dem grünen, dann mit dem weißen Würfel. Das Ergebnis des grünen Würfels zeigt an, wie oft eine der Spielplanscheiben gedreht wird, wobei man auf das Drehen auch verzichten darf.

Das Ergebnis des weißen Würfels gibt an, wie viele Felder man die eigene Spielfigur bewegen muss. Landet man auf einem Ereignisfeld, zieht man eine Karte und befolgt deren Anweisung (aussetzen, Zusatzschritte, Karten tauschen, Positionen tauschen). Endet der Zug auf einem farbigen „Wechselfeld“, muss man sofort auf das dazugehörige gleichfarbige Feld ziehen.

Das erste Spielziel besteht darin, den Zaubersee zu erreichen. Dort erhält man verdeckt eine Zielkarte, welche angibt, zu welchem der sechs in den Ecken befindlichen Fabelwesen man ziehen muss, um das Spiel zu gewinnen. Der Spieler, dem dies als Erster gelingt, hat das Spiel gewonnen.

Fazit

Das Spielmaterial macht einen soliden Eindruck. Dicker Karton für den Spielplan und – wie man es von Selecta nicht anders kennt – Spielfiguren aus Holz, die man ob ihrer knalligen Farben und ihres individuellen, aber allesamt frechen Aussehens einfach gleich ins Herz schließen muss.

Die Regeln für dieses Spiel werden auf drei eng beschriebenen A5-Seiten ausführlich beschrieben. Den Satz am Ende der Regel, der Fabulantis als ein taktischen Spiel sieht, kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen. Für mich stellt es zeigt sich ein Laufspiel, das – aufgrund der Möglichkeiten des Drehens bestimmter Spielplanteile und der Farbwechselfelder – einige Möglichkeiten mehr bietet als ein reines Würfelspiel. Zum taktischen Spiel wird es deshalb noch lange nicht. Schließlich entscheidet immer noch der Würfel, wie oft ich drehen darf und wie weit ich ziehen muss – zwei sehr wesentliche und sehr glücksabhängige Komponenten des Spiels.

Außerdem sind da immer noch die Ereigniskarten. Zwar kann man versuchen, diese Felder zu meiden (denn die Ereignisse sind ja nicht immer positiv), allerdings ist das öfters mit größeren Umwegen verbunden, so dass man dann doch lieber den Risikofaktor in Kauf nimmt.

Gerade Kindern fällt es oft nicht sehr leicht, ihr Ziel vor den anderen geheim zu halten. Kennen die Mitspieler dieses Ziel (oder meinen es zu kennen), versuchen sie natürlich mit aller Macht, den Spieler daran zu hindern, sein Fabelwesen zu erreichen. Was aufgrund der Drehscheiben sehr leicht machbar ist. Vor allem, wenn mehr als 2 Spieler mitmachen, ist es ein leichtes, den betroffenen Spieler – bis er wieder am Zug ist – so weit von seinem Ziel wegzudrehen, dass er keine Chance hat, es in einem Zug zu erreichen. Dieses Spielchen kann fast endlos fortgesetzt werden, was für die Kinder teilweise sehr frustrierend ist. Letztendlich (doch das kann sich ziehen) gelingt es bestimmt einem, durch die Maschen zu schlüpfen, aber sehr oft ist das dann jemand, der – weil er sehr lange hinten war und deshalb kaum beachtet wurde – plötzlich vom letzten auf den ersten Platz hüpft. Was den Mitspielern, die schon lange kurz vor dem Ziel waren, natürlich gar nicht gefällt.

Die angegebene Spieldauer von 20 bis 45 Minuten ist breit gefächert. Einmal schafften wir es tatsächlich, das Spiel nach 18 Minuten zu beenden. Ansonsten dauerte es meistens um die 45 Minuten, auch schon mal einige Minuten länger, was die Sache dann sehr zäh wirken lässt, denn dafür bietet das Spiel nicht genügend Spieltiefe.

Wenn man Laufspiele generell mag, ist gegen dieses Spiel vermutlich nichts einzuwenden (außer dem Preis vielleicht). Aber bei der Fülle an Kinderspielen (und auch darunter gibt es genug, die eine tolle Aufmachung vorzuweisen haben), die der Markt bietet und welche neben Würfeln und Ziehen auch noch Gedächtnis, Feinmotorik, Koordination oder Ähnliches spielerisch schulen, würde ich für 6-jährige Kinder niemals nach einem einfachen Laufspiel greifen, egal, wie schön es gestaltet wurde.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Fabulantis: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.10.06 von Sandra Lemberger

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