Rezension/Kritik - Online seit 07.10.2008. Dieser Artikel wurde 3452 mal aufgerufen.

First English

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Autor: keine Angabe
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 1 - 2
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3539
First English

Spielziel

Der kleine freche Hund Doodle Dog führt Kinder in die englische Sprachwelt ein, indem er ihnen spielerisch erste englische Wörter aus dem kindlichen Lebensumfeld vermittelt.

Ablauf

First English besteht „nur“ aus einer Sprachbox, auf die der Hund Doodle Dog gesteckt wird, sowie aus 34 Bildkarten. Das Spiel ist in zwei Schwierigkeitsstufen spielbar. Bei der ersten werden nur Karten auf die Sprachbox aufgelegt und Doodle Dog spricht auf Englisch vor, was auf der Karte zu sehen ist. Dieses Vorsprechen beginnt er immer mit dem Wort „Look!“. Danach sollen die Kinder das Wort nachsprechen.

Die zweite Schwierigkeitsstufe verlangt dem Spieler schon etwas mehr ab. Man legt eine Karte auf die Sprachbox und danach wird zu dieser Karte eine einfache Frage (natürlich auch in Englisch) gestellt, zum Beispiel, welche Farbe ein Gegenstand hat usw. Dann muss man jene Karte, die der Antwort entspricht, auf den freien Platz der Sprachbox legen. Bei richtiger Antwort wird gesagt, was das Kärtchen darstellt und danach folgt der Satz „Great, that’s correct!“, andernfalls hört man „Oh no! Try again!“.

Macht man längere Zeit keine Aktion, fordert der Hund das Kind dazu auf, weiterzuspielen und sagt außerdem „Remove the card!“ Ansonsten bestimmt man die Spieldauer jedoch selbst, indem man einfach den Ausschalter betätigt, wenn man keine Lust mehr hat, weiterzuspielen.

Fazit

Das Spiel wird für ein bis zwei Spieler empfohlen. Theoretisch können jedoch so viele Kinder mitspielen, wie es gewünscht wird, sofern sie sich beim Auswählen der Karten abwechseln. Die Sprachausgabe bekommen schließlich alle mit und es entstehen – zumindest in der leichten Schwierigkeitsstufe - lerntechnisch keine Nachteile, wenn man nicht selbst derjenige ist, der die Karte auflegt. Aber auch in der schwierigeren Variante lernt man aus den Fehlern bzw. der korrekten Kartenauswahl der Mitspieler.

Der Ton der Sprachbox ist nicht perfekt, aber trotzdem gut verständlich. Schade ist es nur, dass es keinen Lautstärkeregler gibt.

Die Handhabung des Geräts ist wahrhaftig kinderleicht und die 4-Jährigen verstehen tatsächlich auf Anhieb, was sie zu tun haben. Darin liegt auch der große Vorteil des Spiels. Lässt man es in Sichtnähe der Kinder stehen, greifen sie immer wieder danach, denn der sprechende Hund fasziniert sie.

Ich habe das Spiel über einen Zeitraum von einem halben Jahr getestet, weil es mich sehr interessierte, inwieweit meine mittlerweile 4 Jahre und 4 Monate alte Tochter mit Hilfe des Spiels Englisch lernen würde. Sie hat sich wirklich sehr oft mit dem Spiel beschäftigt und ich fand es immer wieder entzückend, sie beim Nachsprechen der Wörter heimlich zu belauschen.

Wer das Spiel jedoch in der Hoffnung kauft, sein Kind würde damit Englisch lernen, wird enttäuscht sein. Denn das funktioniert leider nicht. Man merkt an diesem Spiel vortrefflich, dass zum Erlernen einer Sprache nicht nur das Gehör, sondern auch die Augen erforderlich sind. Wer schon einmal erlebt hat, wie ein blindes Kind sprechen lernt und wie sich die ersten Laute anhören, wird vermutlich wissen, wovon ich spreche. Das heißt nicht, dass das Erlernen der Sprache ohne Sehkraft nicht möglich ist, jedoch beschleunigt es den Lernfortschritt immens, wenn man den „Vorsprechern“ auf den Mund schauen kann.

Dies kann man in diesem Spiel jedoch nicht, und deshalb ist es nicht dafür geeignet, die englische Sprache ohne weitere Unterstützung zu vermitteln. Was aber vom Herausgeber – wenn man die Rückseite der Schachtel genau betrachtet – auch gar nicht versprochen wird. Schaut man jedoch nur auf die Vorderseite, könnte man sich schon dem Glauben hingeben, dass Kinder hier ohne elterliche Anstrengung eine neue Sprache lernen können. Aber so einfach sollen wir Eltern es dann doch nicht haben! Ein bisschen Einsatz gehört einfach dazu. Und wenn man ein wenig Zeit in die Sache investiert und den Kindern die Wörter auch selbst vorspricht, dann klappt das Nachsprechen schon bald recht gut. Denn dann dient die Sprachbox ja lediglich zum Auffrischen und Wiederholen der zuvor gelernten Wörter.

Dann macht auch irgendwann die Stufe 2 Spaß, denn hier wird man schließlich dazu aufgefordert, den Beweis zu erbringen, dass man etwas gelernt hat, wobei die 4-Jährigen mit dieser Spielvariante noch überfordert sind, denn sie hören ja nicht nur die soeben gelernten Wörter, sondern es kommen noch viele neue, die in die Sätze eingebaut werden, mit dazu.

Ich hoffe, dass sich in der Fortgeschrittenen-Variante bei anderen Spielen nicht mehr Fehler eingeschlichen haben, als in unserem: Da wird der Spieler nämlich beim Auflegen der Zahl 2 dazu aufgefordert, die beiden Bananen zu finden. Legt er diese auf die zweite Seite der Sprachbox, sagt diese: „A monkey, oh no! Try again!“ Hin und wieder werden die Bananen zwar als solche erkannt, aber meistens denkt der Hund anscheinend schon weiter und ordnet Bananen automatisch einem Affen zu. Aber so ist das eben mit elektronischen Geräten – sie entwickeln manchmal ein Eigenleben!

Nicht allein durch den schnellen Aufbau des Spiels, sondern auch durch die Selbstbestimmung der Spieldauer beschäftigen sich Kinder zwischen 4 und 7 Jahren immer wieder gerne mit First English, und wenn man nicht erwartet, dass die Kinder danach mit dem Wissen von einem Jahr Schulenglisch ausgerüstet sind, dann werden sowohl Eltern als auch Kinder nicht enttäuscht sein von diesem Spiel!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung First English: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 09.05.08 von Sandra Lemberger

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