Rezension/Kritik - Online seit 15.01.2003. Dieser Artikel wurde 8040 mal aufgerufen.
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Auf einem Archipel von 12 Inseln irgendwo südlich von Hawaii reisen die Spieler von Insel zu Insel und sammeln Opfergaben, um sie den Götter zu opfern. Als Gegenleistung erhalten sie deren Unterstützung und für den Spielsieg nötigen Tempelsteine.
Die vier Götter Kanaloa, Lono, KU und Pele unterstützen jeweils die Spieler, die ihnen am meisten Opfern. Die Opfer für den höchsten Gott Kane sind besonders wichtig für die Punktewertung am Spielende.
Der Spielplan zeigt 12 Inseln. Auf jeder Insel befinden sich 2 Plätze für die Opfergabeplättchen. Die Inseln werden durch insgesamt 28 Meeresströmungen, dargestellt durch Fische, miteinander verbunden. Alle Fische haben eine neutrale, weiße Seite und eine Seite, welche den Farben der Spieler zugeordnet sind. Zu Spielbeginn bekommen alle Spieler die 7 Fische ihrer Farbe und platzieren diese reihum auf dem Spielplan und verbinden damit die Inseln miteinander. Jeder Spieler erhält zudem 2 Spielfiguren, wobei nur eine Figur pro Spieler zu Beginn eingesetzt werden darf. Später kann aber auch ein zweite Figur ins Spiel kommen.
Die Spieler versuchen an Götterkarten zu gelangen, da diese besondere Rechte im Spiel ermöglichen.
Kanaola: Gott des Meeres und des Windes – hilft den Spieler von Insel zu Insel zu reisen
Lono: Gott der Fruchtbarkeit – sorgt dafür das auf den Inseln immer genügend Nahrung vorhanden ist
Ku: Gott des Krieges – hilft den Spielern beim Kampf um die Nahrung
Pele: Göttin des Feuers - Ihr Zorn lässt den Vulkan ausbrechen
Kane: Über allem steht Kane- Gott des Lebens und der Sonne
Wer am Zug ist hat die Wahl zwischen 2 Möglichkeiten:
a) Entweder: Bewegung einer seiner Spielfiguren von Insel zu Insel
b) Oder: Opfern von beliebig vielen Opfergaben an einen Gott
a) Bewegung
Eine Bewegung von Insel zu Insel ist immer nur in Richtung Schwanz zum Kopf möglich und auch nur dann, wenn der Fisch die Farbe des Spielers oder die neutrale Seite zeigt. Anschließend wird der Fisch umgedreht. (weiß/farbig, Richtung bleibt erhalten!). Kann ein Spieler nicht ziehen (kein weißer oder eigenfarbiger Fisch vorhanden), so kann er einer der beiden Alternativzüge durchführen:
Hat ein Spiele 2 Figuren auf Spielplan (siehe LONO) und kann nur eine davon bewegen, so hat er die Wahl ob er diese Figur bewegt oder mit der blockierten Figur den Alternativzug durchführt. Natürlich darf er auch opfern anstelle eine Spielfigur zu bewegen.
Auf der Insel angekommen nimmt sich der Spieler einer der beiden Opfergaben. Anschließend zieht er ein neues Plättchen aus dem Opferbeutel. Ist es ein Vulkanplättchen, so legt er es am Spielfeldrand ab und zieht ein weiteres nach, solange bis er eine Opfergabe zieht. Dieser platziert er dann auf der Insel.
Beim 2., 4., etc. am Spielfeldrand abgelegten Vulkanplättchen kommt es zu einem Vulkanausbruch und das Zugrecht geht sofort an den Pele-Spieler.
Gibt es keine Vulkanausbruch, ist der im Uhrzeigersinn nächste Spieler an der Reihe.
b) Opfern
Ein Spieler opfert einem Gott beliebig viele seiner Opfergaben. Man darf niemals mehreren Göttern gleichzeitig opfern.
Opfergaben, die 2 Symbole tragen, dürfen einem der beiden Götter geopfert werden. Die Punktewerte der geopferten Plättchen werden addiert. Dafür erhält der Spieler Tempelsteine des entsprechenden Gottes, die er vor sich stapelt. Nach Einlösung der Opfergaben kommen diese aus dem Spiel.
Die Götterkarten
Hat ein Spieler einem Gott mehr geopfert als jeder seiner Mitspieler (Tempelwert vergleich!), so erhält er sofort die Götterkarte des betreffenden Gottes. Der Spieler, der bis dahin die Götterkarte hatte, bekommt nun die Götterschutzkarte.
Die Götterschutzkarte erhält auch, wer einem Gott mehr geopfert hat als der bisherige Besitzer der Götterschutzkarte.
Bedingung für den Erhalt einer Götter- bzw. Götterschutzkarte ist, dass man diesem Gott mindestens so viel wie Kane geopfert hat!
Sobald der Besitzer einer Götterkarte dem Gott Kane mehr opfert als dem auf der Götterkarte genannten Gott, muss er die Götterkarte an den Spieler mit der Götterschutzkarte abgeben. Die Götterschutzkarte wird dann an den Spieler mit den drittmeisten Tempelsteine dieses Gottes gegeben. Das gleich Prozedere bei der Götterschutzkarte.
Der Besitz einer Götterkarte bringt dem Spieler starke Unterstützung des betreffenden Gottes. Der Besitz der Götterschutzkarte bringt eine schwächere Form der Unterstützung, meist schützt sich gegen die Auswirkung der Götterkarte.
Jeder Spieler darf mehrere Götter- bzw. Götterschutzkarten besitzen, aber pro Spielzug jedoch immer nur eine Aktion einer Götterkarte ausführen. Für Götterschutzkarten gilt diese Beschränkung nicht.
Die Götter und Götterschutzkarten im einzelnen:
Kanaloa
Ku
Pele
Lono
Kane
hat keine Sonderfunktion während des Spiels. Er sorgt dafür , dass Spieler die Unterstützung eines Gottes verlieren, wenn sie Kane mehr opfern als diesem anderen Gott. Die Opfer für Kane sind jedoch sehr wichtig für die Wertung am Spielende
Spielende
Nachdem alle Plättchen aus dem Stoffbeutel aufgebraucht sind, werden die letzten 7 Plättchen, die seit Spielbeginn auf dem Bambus-Log des Spielplans liegen, in den Stoffbeutel getan und es wird normal weitergespielt. Wenn nun das 11. Vulkanplättchen gezogen wird, endet das Spiel sofort.
Wertung
Der Kane Tempel eines Spielers entscheidet darüber, wie seine anderen Tempel gewertet werden:
Die Addition des Wertes des Kane Tempels und der anderen noch verbliebenen Tempel ergibt den End-Tempelwert. Der Spieler mit der höchsten Summe gewinnt. Im Falle eines Punktegleichstands entscheidet die höhere Punktesumme aus den nicht gewerteten Tempelsteinen (abgebaute und nicht gewertete).
Für 2 und 3 Spieler kommen entsprechende Sonderregeln zum Einsatz.
Das Spielmaterial macht auf den ersten Blick einen schönen Eindruck, da eigentlich alle Teile aus Holz sind. Da es aber gerade mal 200 Exemplare (1. Auflage) von Kanaloa gibt, hat man sich dann beim Lackieren der Fische und Spielsteine nicht so viel Mühe gegeben (man sollte hier aber auch beachten das Bambus ein Kleinverlag ist). Auch die über 100 Götteraufkleber auf die Göttersteine zu kleben macht nicht unbedingt Freude. Das war es aber schon mit der negativen Kritik. Das Spiel macht sehr viel Spaß und ist darüber hinaus sehr ausgeglichen, und kam auf Anhieb in meine persönliche Top Ten Liste. Wie die 2er und 3er Spielerversion ist kann ich nicht beurteilen, da ich es bis jetzt nur zu viert gespielt habe. Das Wertesystem erinnert ein bisschen an Euphrat und Tigris, wo man auch alle seine Gebiete gleichmäßig fördern muss, um zu gewinnen. Das macht auch den Reiz bei diesem Spiel aus, dass man eben alle Götter gleich fördern muss und mit Kane ein Limit gesetzt wird
Fast alle Bekannten von mir, die das Spiel bis jetzt gespielt haben, waren ähnlich begeistert wie ich. Also besorgt Euch schnell noch ein Exemplar, bevor es nicht mehr zu haben ist.
Noch ein paar Tipps zum Ende:
Grundsätzlich ist es sinnvoll, zunächst ein paar Opfergaben zu sammeln, bevor man opfert, denn häufiges Opfern bedeutet Tempoverlust. Wichtig ist es aber auch, dass man durch Opfern, anderen Spieler Götterkarten abjagen kann. Wer opfert sollte schauen, ob ein anderer Spieler dem gleichen Gott eine größere Punktesumme opfern kann.
Bei Spielbeginn ist Kanaloa sehr stark. Unter fortgeschrittenen Spieler wird es um diesen Gott schon bei Spielbeginn einen starken Kampf geben.
Die Unterstützung durch Pele wird dann besonders interessant, wenn bereits eine ungerade Anzahl von Vulkanplättchen ausliegt.
Die Unterstützung durch Lono ist gegen Spielende besonders wichtig, da die Spieler dann bestimmte Plättchen benötigen, um in der Wertung nach vorne zu kommen. Das Einsetzen einer 2. Figur ist oft sinnvoll, ermöglicht es aber dem Ku Spieler leichter anzugreifen.
Ku ist besonders im Spiel zu 4 der schwächste Gott. Ständig als Drohung präsent, kommt er häufig nicht wirklich zum Zuge. Sehr stark wird er aber im Zusammenspiel mit Kanaloa, der Unterstützung durch Lono (2 Figuren) oder Pele (aussetzende Mitspieler können nicht fliehen).
Rezension Stefan Hirsch
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Mehr über Bambus-Spiele könnt ihr in unserer Reportage erfahren!
H@LL9000 Wertung Kanaloa: 4,3, 9 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Stefan Hirsch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Ramona Berner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Doris Hahn |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Frank Gartner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Jörn Griesbach |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Michael Schramm |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Arne Hoffmann |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Barbara Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Roland Winner |
Leserwertung Kanaloa: 5.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.04.04 von Tommy Braun - Die 1. Auflage ist fast ausverkauft, also zugreifen sonst ist zu spät. |