Spielziel

Als kleiner Fisch durch den großen Ozean zu schwimmen ist nicht leicht. Auch du versuchst einen deiner Fische des bunten Schwarmes auf die sichere Riffseite zu bringen. Aber Vorsicht! Gefräßige Raubfische lauern auf dem Weg dahin und auch gehässige Mitspieler können deinen Fisch genau vor dem Maul eines Hais platzieren ...

Ablauf

Spielplan aufgeklappt, drei Raubfische raufgesetzt, überlegen wie viele Fische (2, 3 oder 4) ihr losschwimmen lassen wollt und schon kann Riff Route beginnen.

Die kleinen eigenen Fische starten links und wollen rechts das rettende Riff erreichen. Von dort aus starten die Raubfische. Wenn man an der Reihe ist, würfelt man mit zwei Spezialwürfeln: Als Erstes zieht man für jeden Würfel, der einen Raubfisch zeigt (schwarzer Fisch mit spitzen Zähnen), einen Raubfisch in Richtung des Fischschwarms, dabei darf man sich aussuchen, ob man eine Vorwärts- oder eine Seitwärtsbewegung machen möchte.

Das Gleiche gilt, wenn man einen farbigen kleinen Fisch gewürfelt hat; die Seitwärtsbewegung darf man aber nur mit seinen eigenen Fischen machen.

Sobald ein kleiner Fisch mit einem Raubfisch zusammentrifft, wird er gefressen und scheidet aus. Sollte ein Fisch das rettende Riff erreichen, endet Riff Route sofort, und der Fischbesitzer hat gewonnen; man gewinnt ebenfalls, wenn sich nur noch Fische der eigenen Farbe auf dem Spielplan tummeln.

Fazit

Zu Zeiten von Nemo und Dorie macht sich ein gefräßig aussehender Hai mit niedlichen kleinen Fischen richtig gut auf dem Spielecover. Aber auch das Spielmaterial ist ansprechend gestaltet und die mit Beispielabbildungen versehene Spielregel lässt keine Fragen offen.

Riff Route überlässt den Mitspielern gleich zu Anfang ein paar Entscheidungen: Mit wie vielen Fischen möchte ich spielen? Welche drei der sechs möglichen Raubfische lasse ich gegen die kleinen Fische antreten? Wohin platziere ich meine Fischchen zu Anfang am besten?

Dadurch kann man den Schwierigkeitsgrad sehr gut an die Spielgruppe anpassen. Für jüngere Kinder wählt man weniger Fische aus, auf die sie sich konzentrieren müssen und auch bei den Raubfischen entscheidet man sich für die kleineren Exemplare, während man die gefährlichen großen Raubfische bei einer schweren Partie auswählt. Und wenn man mag, kann man sogar einen 4. Raubfisch dazunehmen ...

Riff Route ist ein Spiel mit einem hohen Ärgerpotenzial - wer erträgt es schon leicht, wenn seine Fische gefressen werden und man vielleicht sogar aus dem Spiel ausscheidet? Hinzu kommt, dass manchmal kleine Verschwörungen am Spieltisch entstehen können, wenn man sich auf eine Farbe konzentriert und diese bewusst in die Nähe der Raubfische bringt.

Die Zielgruppe ab 5 Jahren kann Riff Route spielen, wird dabei aber nicht so taktisch vorgehen wie ältere Kinder es schon können. Auch fällt es jüngeren Mitspielern häufig schwerer, einen Verlust zu ertragen - bei niedriger Frustrationstoleranz ist der eine oder andere kleine Zornanfall vorprogrammiert. Auch wenn hibbelige Kinder am Tisch sind, muss man aufpassen, da Verrutschungsgefahr der Fische besteht.

Die schönsten Spielrunden habe ich mit etwas älteren Kindern erlebt. Diese hatten richtig viel Spielspaß am Geschehen und keine Probleme damit, mal einen Fisch zu verlieren. Da Riff Route eher ein kurzweiliges Spiel ist, schließen sich oft Revancherunden an.

Wie bei jedem Würfelspiel gehört auch hier eine gehörige Portion Glück dazu - würfle ich meine eigene Farbe nie oder nur selten, wird es mir schwerer fallen, den Raubfischen auszuweichen oder - mit ganz viel Pech - muss ich selbst den Raubfisch auf meinen Fisch ziehen. Am besten spielt es sich in voller Besetzung, da ansonsten neutrale Fische ins Spiel kommen, die meist etwas weniger Beachtung bekommen bzw. bevorzugt geopfert werden.

Wenn man sich mit diesem Wissen und einer guten Frustrationstoleranz auf eine Partie Riff Route einlässt, kann man viel Spaß damit haben; alle anderen sollten in einer Proberunde testen, ob es ein für sie "ertragbares" und geeignetes Spiel ist.

Rezension Stefanie Marckwardt

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.