Rezension/Kritik - Online seit 17.03.2005. Dieser Artikel wurde 7698 mal aufgerufen.

Sole Mio

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Autor: Uwe Rosenberg
Illustration: Franz Vohwinkel
Verlag: Abacus Spiele
Rezension: Peter Nos
Spieler: 2 - 8
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 5055
Sole Mio

Spielziel

Mit "Sole Mio!" ist der lang erwartete Nachfolger von "Mamma Mia!" erschienen. Wieder versucht jeder Spieler, möglichst viele Pizzen zu backen, für die nur ein gemeinsamer Stapel aus Zutaten zur Verfügung steht. "Sole Mio!" läßt sich mit "Mamma Mia!" auch zum Super-Pizza-Spiel "Mamma Mia Grande!" kombinieren.

Ablauf

Das Spiel gleicht in Ausstattung, Design und Ablauf weitgehend seinem Vorgänger "Mamma Mia!" und lässt sich auch eigenständig spielen. Wieder gilt es, aus 5 Zutatensorten diverse Pizzen zu backen. In Ergänzung zum Original gibt es von jeder Sorte noch zwei Karten mit Doppelzutaten. Diese werden zum Erfüllen spezieller Aufträge benötigt. Der eigentliche Unterschied sind jedoch die elf neuen Auftragskarten.

Reihum legt wieder jeder eine oder mehrere Zutaten einer Sorte auf einen gemeinsamen Ablagestapel und spielt bei Bedarf noch einen seiner Aufträge. Danach wird die Hand wieder auf sieben Karten aufgefüllt. Dabei dürfen nur Zutaten oder nur Aufträge nachgezogen werden.

Nachdem der Nachzugstapel der Zutaten aufgebraucht ist, wird der Ablagestapel ausgewertet. Dazu dreht man ihn um, und die Karten werden einzeln aufgedeckt. Wann immer ein Auftrag erscheint, wird überprüft, ob genügend Zutaten zum Backen der Pizza ausliegen. Eventuell kann der Besitzer des Auftrags noch Karten aus der Hand dazugeben. Im Unterschied zu "Mamma Mia!" dürfen auch die Mitspieler gefragt werden, ob sie bei der Erfüllung des Auftrags helfen wollen. Erfüllte Aufträge darf der erfolgreiche Pizzabäcker als Siegpunkt beiseite legen, auch ein Gehilfe darf einen Auftrag auf den Stapel der fertigen Pizzen legen. Wird der Auftrag hingegen nicht erfüllt, so wird er wieder unter den Auftagsstapel geschoben.

Nach der Auswertung wird noch ein zweiter Durchgang gespielt, danach gewinnt, wer die meisten Pizzen gebacken hat.

Die Auftragskarten bieten nun ein größeres Spektrum an Aufgaben, bei denen teilweise auch die Mitspieler mit einbezogen werden: Zum Beispiel muss man mehr Zutaten einer Sorte auslegen, als die Mitspieler gemeinsam auf der Hand haben. Bei einem weiterem Auftrag zeigt ein Mitspieler eine Karte, und genau diese muss als Zutat aus der Hand beigesteuert werden. Anderen Aufträge verlangen Doppelzutaten, bestimmte Kombinationen oder verbieten das Vorhandensein einer speziellen Zutat. Zudem gibt es vier Aufträge, die jeweils vier Zutaten einer Sorte verlangen. Wird einer erfüllt und hält man noch weitere von ihnen auf der Hand, so kann man diese sofort einlösen und bekommt dabei einen Rabatt von eins, zwei oder sogar drei Karten.

Mit "Sole Mio!" und "Mamma Mia!" zusammen kann man "Mamma Mia Grande!" spielen. Dabei werden die Zutaten und Aufträge beider Spiele benötigt. Jeder Auftrag darf nun aber nur einmal probiert werden. Nicht erfüllte Aufträge werden also aus dem Spiel genommen.

Fazit

"Sole Mio!" wirkt auf den ersten Blick mehr wie ein eigenständiges Kartenspiel als eine Erweiterung zu "Mamma Mia!". Es ist den Verlegern auch hoch anzurechnen, dass sie nicht (wie bei so vielen anderen Ergänzungen und Varianten) das Grundspiel zwingend voraussetzen.

Das Karten und die Spielanleitung ähneln in Aufmachung und Qualität der ersten Ausgabe. Leider unterscheiden sich zumindest in unserem "Mamma Mia!" die Kartenrückseiten der Zutaten von denen in "Sole Mio!". Dies irritiert etwas, da bei "Mamma Mia Grande!" Zutaten beider Spiele benötigt werden.

Bei unseren Partien hatten wir jedoch den Eindruck, dass sich das Original angenehmer spielen läßt. Durch den fehlenden dritten Durchgang ist man fast gezwungen, in jeder Runde auch einen Auftrag abzulegen, egal ob er passt oder nicht. Da es bei der Auswertung möglich ist, sich Zutaten zu wünschen, lassen sich die Anforderungen auch häufig noch irgendwie erfüllen. Zu zweit funktioniert diese Interaktionsform nicht sonderlich gut, denn fast immer ist ein Gewinner oder Verlierer des Geschäftes erkennbar. Da die genauen Bedingungen an einen Auftrag häufig erst bei der Auswertung bekannt sind, lässt sich insgesamt weniger taktieren. Zudem sind die Piktogramme, die die Anforderungen angeben, nicht sofort intuitiv begreifbar. Auch nach mehreren Partien kam es immer wieder zu Fragen zu einzelnen Aufträgen.

Dies alles soll jedoch nicht bedeuten, dass "Sole Mio!" ein schlechtes Spiel wäre. Ganz im Gegenteil macht es durchaus viel Spaß. Nur ist "Mamma Mia!" eben noch besser. Wer noch keines der beiden Spiele hat, oder die Spiele kombinieren möchte, sollte sich deshalb zuerst das Original anschaffen.

Mischt man jedoch die beiden Spiele zu "Mamma Mia Grande!", so entsteht ein neues Spielgefühl. Da jetzt deutlich mehr Zutaten mitspielen, gibt es deutlich mehr Optionen während des Spielgeschehens. Da jeder Auftrag nur einmal probiert werden darf, entwickelt sich ein Spannungsbogen, der auch über die verlängerte Spieldauer trägt. Da pro Auftrag nun auch mehr Zutaten offen liegen, sind die wahrscheinlichen Wünsche besser abschätzbar. Das Gleiche gilt für die Anforderungen der neuen Aufträge.

Somit ist "Mamma Mia Grande!" nicht nur eine Verlängerung, sondern auch eine echte Abwechslung zu "Mamma Mia!". "Sole Mio!" kann somit allen empfohlen werden, die das Original mögen und Spaß an einer längeren Spieldauer haben.

Wir spielen "Mamma Mia!" gerne vor einer Pizza als Appetitanreger. Da kann "Sole Mio!" durchaus mal eine willkommene Abwechslung sein. Zu "Mamma Mia Grande!" greifen wir, wenn die Pizza noch länger auf sich warten lässt.

Rezension Peter Nos

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Sole Mio: 4,0 4,0, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.03.05 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.10.04 von Jochen Traub - Neue Features zu Mama Mia. Meiner Meinung nur ein Spiel für absolute Mama Mia Fans oder jeden, der Mama Mia nicht kennt. Für unsere Spielerunde gab es leider keine neuen Aha-Effekte
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.02.05 von Nicole Biedinger - Wer Mamma Mia! kennt wird sich sehr wundern...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.02.05 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.03.05 von Kathrin Nos - Schöne Ergänzung und Abwechslung zu Mamma Mia, allerdings sind die Aufträge mitunter nicht sehr intuitiv. Die Kombination beider Spiele zu Mamma Mia Grande ist dem Spiel Sole Mio alleine vorzuziehen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.03.05 von Arne Hoffmann - Für kleine Runden - gerade für das Spiel zu zweit - bevorzugen wir weiterhin Mamma Mia - als Erweiterung dazu ist Sole Mio aber durchaus zu empfehlen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.03.05 von Frank Gartner
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.04.05 von Ulrich Fonrobert - Eine schöne zweite Runde für Mamma Mia mit einigen neuen Regeln, aber einem sehr ähnlichen Grundschema und der Möglichkeit, beide Spiele zusammen zu werfen.

Leserbewertungen

Leserwertung Sole Mio: 3,0 3.0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.03.05 von Sarah Kestering - Mir gefaellt Mamma Mia wesentlich besser. Wieder mal ein Beispiel dafuer wie man ein Spiel kaputtkomplizieren kann.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.02.11 von RS

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