Rezension/Kritik - Online seit 05.07.2005. Dieser Artikel wurde 7930 mal aufgerufen.

New Amici!

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Autor: keine Angabe
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
Ranking: Platz 5677
New Amici!

Spielziel

Was könnte einen Auslandsurlaub nicht noch verschönern, als sich in der dortigen Muttersprache mit den Menschen verständigen zu können? Es ermöglicht, Kontakte schneller zu knüpfen und mehr von der fremden Kultur zu erfahren. New Amici! will einen Einstieg in eine fremde Sprache bringen, und das auf eine spielerische Weise.

Ablauf

Der Spielplan ist in drei Bahnen aufgeteilt, je nachdem ob die Spieler Anfänger, Fortgeschrittene oder Experten sind, spielt jeder auf der passenden Bahn. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur und legt sie mit dem Haus nach oben auf das Startfeld mit dem Raben.

Zunächst wird eine Heimat-Runde gespielt:

Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht die Figur im Uhrzeigersinn weiter. Das Feld, auf dem er landet, entscheidet, welche Aufgabenkarte vom linken Nachbarn gezogen und vorgelesen wird. In der Heimat-Runde wird der fremdsprachige Text vorgelesen und muss übersetzt werden. Gelingt mir das, erhalte ich die Karte. Andernfalls darf sich jeder die Karte nochmal durchlesen, bevor die Karte wieder auf den entsprechenden Stapel gelegt wird.

Joker

Wer auf diesem Feld landet, darf sich eine beliebige Karte nehmen, auch von einem Stapel einer höheren Schwierigkeitsstufe. Karten der nächsthöheren Kategorie zählen als zwei Karten, die der übernächsten Stufe werden als drei Karten gerechnet.

Rabe

Beim Raben darf man sich die Karte eines Mitspielers vorlesen lassen. Gelingt die Übersetzung, darf man die Karte stibitzen. Eine solche Karte darf kein anderer Spieler mehr stibitzen.

Überraschungskarten

Quizkarten werden in der Muttersprache gestellt und beantwortet. Bei Quiz- und Rollenspielkarten entscheidet ein Mitspieler, ob die entsprechende Aufgabe als erfüllt gilt.

Sobald ein Spieler 7 Karten gewonnen hat, spielt er eine Reise-Runde. Seine gesammelten Karten werden zurück auf die entsprechenden Stapel gelegt. Nur die Überraschungskarten werden unter den Stapel Überraschungsstapel gelegt.

Finale

Gelingt es wieder 7 Karten zu sammeln, kommt der Spieler ins Finale und stellt seine Figur in die Mitte des Spielplans. Die gesammelten Karten gehen an den rechten Spieler, der eine nach der anderen vorliest. Gelingt es dem Spieler, alle in die Fremdsprache zu übersetzen, hat er das Spiel gewonnen. Andernfalls erhält er alle Karten wieder, schaut sich diese an und versucht es erneut, wenn er wieder an der Reihe ist.

Ist das Spiel beendet, werden alle verwendete Karten unter die Stapel gelegt.

Fazit

Das folgende Fazit bezieht sich auf die Ausgabe für Deutsch-Spanisch:

Das Spielmaterial besteht aus vielen Karten, vier Holz-Spielsteinen, dem Spielplan und einem Würfel. Alles ist recht praktisch, auf besonderes Design wurde verzichtet. Dadurch entwickelt das Spiel etwas wenig Atmosphäre, die sich jedoch durch das Spiel einstellen soll.

Die Spielregel ist sehr kurz gehalten. An der ein oder anderen Stelle könnten etwas mehr erklärende Worte Missverständnissen vorbeugen. So gehe ich davon aus, dass jeder Spieler unabhängig von den anderen Spielern die Heimat-, anschließend Reise-Runde und Finale durchspielt. Das Spielprinzip ist leicht zu verstehen und jeder wird sich im Handumdrehen damit zurecht finden.

Als absoluter Anfänger mit der spanischen Sprache habe ich zunächst mit reinen Anfänger-Spielrunden begonnen. Erstes Augenmerk lag also auf dem Vorlesen der spanischen Worte und der dazu angegebenen Lautschrift. Für Heiterkeit sorgte sofort die Lautschrift für die deutschen Worte, die auf die Sprachgewohnheiten der Spanier ausgelegt sind. Erst wenn ein Fortgeschrittener dabei ist, lassen sich Korrekturen an der Aussprache vornehmen. Von Vorteil wären sicherlich Hinweise zur Lautschrift gewesen, um diese in puncto Betonung richtig zu nutzen. Dennoch funktioniert die Lautschrift recht gut, wenn auch der Fehlerteufel nicht ganz auszuschließen ist.

Schnell haben wir herausgefunden, dass das Spanische viel Ähnlichkeit mit dem Französischen hat. Wer dies jedoch nicht nutzen kann, muss die Methode der Wiederholung nutzen. Worte werden vorgelesen. Wenn sie nicht übersetzt werden können, wird die Karte angeschaut und nachgelesen. Wer dies schon aufnehmen konnte, kann diese nutzen, da die Karte ja auf den Stapel gelegt wird. Sobald also diese Kategorie wieder an der Reihe ist, kann man erste Erfolge feiern.

Die Ereigniskarten lockern das Spielgeschehen auf. Für Einsteiger sind dies stets Quizfragen, die sich rund um Länder drehen, in denen eben Spanisch gesprochen wird. Auf diese Art und Weise wird gleichzeitig etwas für die Geografie-Kenntnisse getan.

Nehmen an der Partie New Amici! Spieler mit unterschiedlichem Niveau teil, haben sich für mich weitere Diskussionspunkte ergeben. Zunächst funktioniert das Spiel auch in dieser Konstellation und jeder Spieler hat die Chance zum Sieg - Motivation ist eine wichtige Voraussetzung für das Lernen. Beim Konjugieren der Verben habe ich jedoch Hilfe vermisst. Zwar kann ich durch mehrmaliges Wiederholen versuchen, die Verben zu verinnerlichen. Dies wird aber erleichtert, wenn ich über Regelmäßigkeiten informiert bin, so dass ich einen größeren Teil schnell lernen kann. Diese Hilfestellung fehlt bei New Amici! jedoch. Darüberhinaus waren die Aufgaben für die Profis so schwierig, z.B. umfangreiche Sätze und Redewendungen, dass Anfänger nur wenig bis gar nicht profitieren konnten. Neben der Konjugation wäre etwas Grammatik sinnvoll, um den Satzbau besser verstehen zu können. Sind die Ereigniskarten der Anfänger zunächst reine Quizfragen, so wird das für die Fortgeschrittenen um einiges schwieriger. Teilweise müssen Situationen in Form eines kleinen Rollenspiels gemeistert werden. Eine Bewertung ist für Anfänger allerdings schwierig, vom Lerneffekt ganz zu schweigen.

Aus lernpsychologischer Sicht empfinde ich als positiv, das Lernen mit Spiel zu verbinden. Dies schafft Motivation und Spaß als wichtige Grundlage. Methodisch geht es über das Lernen durch Wiederholen nicht hinaus. Es findet keine Stimulans über Bilder und Analogien statt, was ich als wichtig für langfristigen Lernerfolg halte.

So sehe ich New Amici! durchaus als einen nützlichen Teil auf dem Weg, Spanisch zu lernen. Das Spiel kann Lust auf die neue Sprache machen und man kann dadurch erste, kleine Erfolge erzielen. Ebenso kann es als spielerisches Element zur Anregung gute Dienste leisten. Warum also nicht auch mal in einer Schulstunde eine Spielrunde New Amici! einstreuen? Wie bereits angesprochen bedarf es für ernstgemeintes Erlernen der Sprache in jedem Fall ergänzender, fundierter Maßnahmen.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Weitere Infos

Im Gespräch zeigte sich California Producs äußerst erfreut über die positive Resonanz am Markt und gab uns einige Informationen zum aktuellen Erfolg von New Amici (Stand Juli 2005):

Die Spiele wurden in 137 Schulen getestet, mit dem Ergebnis, dass der Lerneffekt größer ist als 6 Monate intensiver Schulunterricht war, sofern das Spiel komplett durchgespielt wurde. Das Goethe Institut wie auch Kern, Tandem und European Language School wurde als Referenz genannt. Ebenfalls empfiehlt nach Aussage des Verlags die UNESCO das Spiel als beste Lernmethode die Sprache auf intern. Niveau zu vermitteln und die Universität Köln setzt das Spiel jeden Dienstag in der Mensa (ICI) beim New Amici Spieleabend ein. Veranstalter ist das Referat für Kultur und Internationales des Kölner Studentenwerkes.

Weiterhin gibt es mittlerweile auch Nachfragen, das Spiel in den Sprachen türkisch, japanisch und russisch herauszubringen.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung New Amici!: 3,5 3,5, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.02.05 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.04 von Ulrich Fonrobert - Hier passen die einzelnen Bewertungsrubriken eigentlich nicht sehr gut, da dies im Prinzip ein Lernspiel um verschiedene Sprachen ist und dabei sehr gut als Vokabeltrainer oder Sprachenführer zu gebrauchen ist. Es muss aber sehr regelmäßig gespielt werden, um damit Erfolge erzielen zu können. Dazu ist es mir zu einfältig (als Spiel).
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.12.04 von Kathrin Nos - Ohne Sprachkenntnisse bringt es wohl auch nichts. Das Spiel mit verschiedenen Kenntnisständen in einer Runde hat gut funktioniert. Nicht gefallen haben mir die Quizfragen und Rollenspiele - wenn man auf der schwierigsten Stufe spielt und ein Rollenspiel auf spanisch macht, haben etwa Anfänger doch keine Chance, das zu beurteilen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.12.04 von Peter Nos - Eigentlich besteht das ganze "Spiel" nur aus mehr oder minder banalen Vokabelkärtchen. Trotzdem macht es Spaß.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.05.05 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.05.08 von Monika Harke

Leserbewertungen

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