Rezension/Kritik - Online seit 13.05.2019. Dieser Artikel wurde 1862 mal aufgerufen.

Schneck-di-wupp!

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Autor: Marie Fort
Wilfried Fort
Illustration: Gabriela Silveira
Verlag: HABA - Habermaaß GmbH
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 4,5 4,5 H@LL9000
Ranking: Platz 3099
Schneck-di-wupp!

Spielziel

Wenn es eine Interessensgruppe der Schnecken gäbe, hätte deren Sprecher/In sich bestimmt schon beschwert, wie viele Rennspiele mit Schnecken es gibt. Und was daran bitte schön lustig sein soll. Aber dann hätte man ihnen Kinder gezeigt, die ein Schneckenrennspiel spielen, und man hätte die Beschwerde zurückgezogen. Rennende Schnecken gehen immer bei Kindern. Und wenn wie bei Schneck-di-Wupp! auch noch die Metallschachtel von den kleinen Holzschleimern erklommen wird ... na dann Hurra!

Ablauf

Hallo und herzlich willkommen meine sehr verehrten Leserinnen und Leser, hier im Gemüsegarten von Frau Meier, zum jährlichen Wettrennen der Formel-Schneck. Die sechs Fahrer haben sich bereit gemacht, ihre kleinen, schleimigen Unterleibe zucken angespannt, der erste Würfelwurf steht kurz bevor ...

... und da nimmt sich auch schon der Startspieler die Würfel und lässt sie fallen. Wir sehen: ein oranges Dreieck und einen gelben Stern. Wir wissen natürlich alle, was das bedeutet: Jetzt darf die orange Schnecke auf das nächste freie Feld mit gelbem Stern oder die Gelbe auf das nächste freie Feld mit organgem Dreieck.

Wofür sich der Startspieler entscheidet, kann man von hier noch nicht sagen, er ... er konsultiert seine geheime Karte, auf der die drei Schnecken abgebildet sind, die er ins Ziel bringen muss und ... und ...

... und entscheidet sich für die gelbe Schnecke auf oranges Dreieck. Ein spannender Auftakt hier im Meierschen Gemüsegarten. Und damit gehen wir in die Werbung.

"Blattgold, für die Schnecke von morgen. Golden, edel, knackig. Blattgold. Knabbern Sie mit. Blattgold. Für die Schnecke von morgen."

Und wir sind wieder zurück im Gemüsegarten, wo die ersten Rennschnecken soeben anfangen, die metallene Spielepackung hochzukriechen. Es gab vor Ort eine kurze Regeldiskussion, ob das nächste freie Symbol der gewürfelten Farbe auch eine passend farbige Schnecke sein kann, und ein kurzer Blick in die Anleitung sagte klar: Ja, kann es. In diesem Fall stellt man sich auf die betreffende Schnecke, die daraufhin geblockt wird. Noch eine kurze Info zum Renn-Ende: Sobald drei Schnecken im Ziel sind, decken die Teilnehmer ihre geheimen Karten auf. Dann bekommt jeder, der die Schnecke auf Platz 1 hat drei Punkte, auf Platz 2 zwei Punkte und auf Platz 3 einen Punkt.

Und da würfelt auch schon die nächste Spielerin, sie wählt lila Schnecke auf grünes Kleeblatt, aber davon ist keines mehr da, also geht die lila Schnecke sofort ins Ziel. Damit ist die erste Schnecke angekommen, und ich gebe weiter ans Fazit. Vielen Dank.

Fazit

Bereits 1986 wurde Heimlich und Co das "Spiel des Jahres" und erfand (oder macht zumindest stark populär) das Prinzip "ich darf alle Figuren bewegen, aber keiner soll wissen, welche meine ist!". Damals wahnsinnig revolutionär, heutzutage immer noch nett und schon gefühlte 800-mal variiert. Außer im Kinderspielbereich, wo dieses Prinzip bestimmt auch schon mal verwurstet wurde, aber nicht so herausragend, dass es mir im Gedächtnis geblieben wäre (wem was einfällt, immer gerne melden!). An Schneck-di-wupp! wird man sich aber erinnern, allein schon, weil hier die Schnecken tatsächlich die Spieleschachtel hochkriechen.

Das sieht witzig aus, den Kindern gefällt's, und es ist überraschend praktisch gemacht. Auf jeder Seite gibt's eine andere Rennstrecke und die ist auch noch von innen in die Schachtel gedruckt. Da muss keiner blöd aufstehen und um den Tisch laufen, damit er sieht, wie weit eine Schnecke kriechen kann. Auch die Schnecken selber sind ein großer Spaß, haben lustige Gesichter und tragen viel zur Atmosphäre bei. So weit so gut.

Aber: Für 5-Jährige gibt es hier viel zu tun. Eigentlich zu viel. Sie müssen sich (außer beim Farben-Pasch) für eine von zwei Schnecken entscheiden. Das heißt dann: Welche bringt ihnen mehr? Welche kann weiter ziehen? Sie dürfen dabei die anderen Schnecken nicht übersehen, die ja quasi auch als Felder gelten. Und müssen immer die drei Schnecken ihrer Karte im Auge behalten.

5-Jährige sind damit aus der ersten Partie fast immer raus, wenn man sie nicht spielerisch bei der Hand nimmt und extrem führt. Was einige meiner Testkinder dann auch extrem genervt hat, weil sie einfach überfordert waren und sich nicht immer anhören wollten, welche Schnecke sie jetzt bewegen können. Oft muss man Schneck-di-wupp! zweimal spielen, damit man versteht, was hier gemacht werden muss. Wenn aber bereits die erste Partie zu viele Fragezeichen über den Köpfen schwirren lässt, winken manche Kinder ab.

Ab sechs Jahren funktioniert alles besser, aber ab acht fängt es an, Mitspieler bereits zu unterfordern. Also ideal für eine Altersspanne von 6 bis 7 Jahren. Was aber bei allen Altersgruppen passieren kann: Das Spiel kann sich ziehen, und durch die Würfel können die Schnecken gerne mal alle im ersten Gang verhungern, und alle schleichen langsam voran. Eine gute Spannungskurve sieht da anders aus. Aber egal: Schneck-di-wupp! ist wegen des - für ein Kinderspiel ungewöhnlichem - "Jeder kann jede Schnecke bewegen"-Prinzips auch schön für die ganze Familie. Würfelglück gepaart mit gut aufpassen macht Kinder und Erwachsene hier zu ebenbürtigen Gegnern. Ab fünf also bitte aufpassen, ab sechs sollte man mal einen Blick auf dieses ungewöhnliche Schneckenrennen werfen.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Schneck-di-wupp!: 4,5 4,5, 2 Bewertung(en)

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