Rezension/Kritik - Online seit 09.12.2020. Dieser Artikel wurde 1970 mal aufgerufen.
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Bei Da bockt der Bär ist jeder als ein Tier, nämlich Maus, Ziege oder Bär in einem Wettrennen unterwegs. Man sollte meinen, dass der Bär aufgrund seiner Größe enorme Schnelligkeitsvorteile hätte und dass die Maus das langsamste Tier sei. So aber nicht hier, denn die Maus kennt tolle Abkürzungen und der Bär bockt auch schon mal gerne, wenn er etwas Ekeliges entdeckt. Somit ist jeder bei diesem tierischen Wettlauf ein möglicher Sieger.
Bei Da bockt der Bär müssen vor Spielbeginn erst ein paar Dinge aufgebaut werden: Der Spielplan wird zusammengesteckt, Drehscheibe und Würfel werden bereit gelegt, Laufkarten gemischt und schlussendlich erhält jeder Mitspieler eine Farbkarte mit passender Spielfigur. Diese ist besonders, da sie gleich drei möglich Freunde/Tiere darstellt - Maus, Bock und Bär; das oben zeigende Tier ist dann das aktuelle, mit dem man spielt - zu Beginn soll das die Maus sein.
Der Spielplan zeigt eine verschlungene Rennstrecke, deren Felder mit den Leckereien Heidelbeere, Kohl und/oder Mais gefüllt sind. Zusätzlich gibt es es drei kleine Mausgänge, die nur von der Maus benutzt werden können.
Jede Spielrunde besteht aus zwei Phasen: Karte verteilen und Karte ausführen. Jeder zieht eine Laufkarte, und es muss beim Startspieler beginnend immer entschieden werden, die Karte bei sich oder bei einem Mitspieler verdeckt abzulegen, so dass dann jeder eine Karte vor sich liegen hat. Danach wird reihum aufgedeckt und ausgeführt:
Zeigt die Karte eine oder mehrere Leckereien, dann zieht man bis zu dieser vor; bei mehreren macht man mehrere Teilschritte.
Andere Karten zeigen alle drei Freunde und daneben das Essen, zu dem sie ziehen dürfen. Teilweise hat der Bär aber Pech und bekommt nur einen Haufen ab.
Bei einer Tierkarte dreht man seine Freundefigur entsprechend, würfelt mit dem dazugehörigem Würfel und führt das Ergebnis aus.
Die letzte Möglichkeit kann die Drehscheibe sein, die man dann drehen und die erdrehte Abbildung umsetzen muss. Sobald ein Spieler das Ziel erreicht hat, endet Da bockt der Bär.
Die große Spielbox von Da bockt der Bär beinhaltet viel interessantes Spielmaterial. Jede Tierfreundefigur besitzt alle drei Tiere, die durch Drehen "eingestellt wird. Das Tier, das sich gerade oben befindet, wird aktuell gespielt. Zusätzlich hat jedes Tier seinen eigenen farblich passenden Würfel, der größenmäßig seinem Besitzer angepasst ist. So hat die Maus einen kleinen grauen Würfel, während der Bär den größten braunen Würfel besitzt.
Die Spielanleitung ist reich bebildert, unterschiedlich farbig unterlegt und erscheint auf den ersten Blick ein bisschen überlastet. Viele kleine Regeldetails erschweren den Zugang ein wenig und ein Nachschlagen ist nicht leicht. Insgesamt sind es etwas zu viele Regeln für die Altersklasse, als dass es sich zumindestens in den Anfangsrunden flüssig spielen kann. Gerade wenn die Mitspieler eher spielunerfahren sind, muss man sehr viel unterstützen, wiederholt erklären und anleiten.
Auch die Wegverläufe sind teilweise schwer zu erkennen, da helfen die roten Pfeile wenig. Gerade jüngere Kids sind teilweise regelrecht erschlagen von dem großen viel bebilderten Spielbrett. Für die Maus muss enorm aufgepasst werden, um eine mögliche Abkürzung dann auch zu nutzen.
Wenn man Da bockt der Bär aber ein paar mal durchgespielt hat, prägen sich die Bedeutungen gut ein. Es spielt sich oft kurzweilig, da richtige Entscheidungsmöglichkeiten oftmals fehlen. Das Kartenablagesystem macht nur in voller Besetzung richtig Spaß. Zu zweit spielt es sich etwas merkwürdig durch die begrenzte Wahlmöglichkeit, zu dritt ist es okay. Je mehr mit spielen, umso turbulenter und spannender wird die Partie. Die Schadenfreude ist riesig, wenn ein Spieler den Bärenfreund besitzt und dann aufgrund eines Häufchens aussetzen muss. Somit gibt es oft spaßige Momente.
Spielt man wirklich mit sehr jungen oder unerfahrenden Kids, sollte man zum ersten Kennenlernen, wie in einer Spielvariante empfohlen, die Spielkarten weglassen und nur jeweils die Drehscheibe drehen; vielleicht bietet sich das auch in einer Zweierpartie an.
Ältere Kinder spielten bisher gerne eine Runde mit und hatten oftmals weniger Orientierungs- und Regelprobleme als die Zielgruppe. Von daher ist Da bockt der Bär ein Kinderspiel, das sich der Zielgruppe oftmals erst nach einigen Runden verinnerlicht, während ältere Kids häufiger spaßvoll loslegen können.
Rezension Stefanie Marckwardt
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Da bockt der Bär: 3,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
24.08.20 von Stefanie Marckwardt - Originelles Wettlaufspiel, das sich aber nur stockend der Zielgruppe erschließt |
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