Rezension/Kritik - Online seit 04.01.2021. Dieser Artikel wurde 2001 mal aufgerufen.
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Go Slow! Mit diesem Ausruf werden Kinder der Zielgruppe nur äußerst selten etwas anfangen können. Doch das ist bei diesem ungewöhnlichen Wettrennen nicht schlimm. Sobald das Spielziel erklärt ist und einmal spielerisch erreicht wurde, versteht es meist jedes Kind, obwohl es ein Wettrennen der anderen Art ist. Denn dieses Mal gewinnt die langsamste Schnecke und dieser Fakt hebt Go slow! deutlich von vielen anderen Rennspielen ab.
In Go Slow! haben wir eine Rennstrecke, die sich über mehrere Gemüsebeet-Abschnitte erstreckt, die wir jedes Mal anders zusammenstellen können. Robuste niedliche Holzschnecken in vier Farben bestreiten das Wettrennen. Jeder Mitspieler hat immer 2 Handkarten, von denen er eine ausspielen muss. Dabei handelt es sich entweder um eine der 6 Gemüsesorten (Tomate, Gurke, Paprika, Zwiebel, Möhre, Erbsen) oder eine Sonderkarte mit der Schnecke.
Es gibt drei Arten von Sonderkarten: Sind Zahlen und Punkte rot, wird die letzte Schnecke vorwärts geschoben, bei schwarzen Kennzeichnungen bewege ich meine eigene Schnecke - je nach Zahl/Punkteanzahl um 1 bis 3 Felder. Die letzte und auch heiß begehrte Schneckenkarte ist die schlafende Schnecke, mit der ich dann einfach aussetzen darf. Spiele ich hingegen eine Gemüsekarte, muss ich meine Figur auf das nächste freie Feld dieser Gemüsesorte ziehen und überspringe dabei fremde Schnecken. Gibt es kein passendes Gemüsefeld mehr, verlasse ich die Rennstrecke und bin aus dem Wettkampf ausgeschieden.
Die Schnecke, der es gelingt, am längsten im Gemüsebeet zu verweilen, ist die langsamste und wird somit zum Gewinner bei Go slow! gekürt.
Die sehr farbig aufgemachte Spielschachtel mit den drei lustigen Schnecken fällt Kindern schnell ins Auge.
Auch wenn der Spieltitel nicht gemerkt wird, wissen Kids genau, dass sie „das Spiel mit den tollen Schnecken“ noch einmal spielen wollen. Denn das kann Go slow! gut – Kinder begeistern und in Erinnerung bleiben.
Wenn die wenigen Spielregeln erst einmal verstanden sind, spielt sich das Spiel flüssig und teilweise auch sehr flott, so dass Wiederholungsrunden nahezu automatisch anfallen. Das Spielziel finden die jungen Mitspieler anfangs komisch bis lustig, und oft hatte ich das Gefühl, dass es erst einer Spielrunde bedarf, um es wirklich zu verstehen. Denn in der Lebenswelt der Kleinen wird Langsamkeit meist nicht belohnt, eher das Gegenteil ist der Fall ...
Die Gemüsesorten sind gut gewählt und klar dargestellt. Auch die Bedeutung der drei Schneckenkarten wird nach wenigen Runden verinnerlicht, anfangs sollte eventuell ein Erwachsener ein bisschen unterstützen. Aber das finde ich völlig in Ordnung für ein Kinderspiel ab 4 Jahren, und meistens spielen ja auch Erwachsene mit.
Die Auswahl aus nur zwei Handkarten erscheint anfangs wenig, aber ist für Kinder gut zu halten und zu überblicken. Der Glücksanteil, zur richtigen Zeit die richtigen Karten auf der Hand zu haben, ist bei Go slow! sehr groß. Daher kann es durchaus auch passieren, dass man nur zu schnell voranschreiten kann und rasch ausscheidet; aber das wird überwiegend nicht als schlimm empfunden, da es Spaß macht, das restliche Rennen zu beobachten und eventuell auch ein bisschen Schadenfreude zu empfinden. Außerdem dauert eine Runde nur kurz, so dass man flott bei der Revancherunde wieder im Rennen ist.
Das Material hat bisher alle Spielrunden gut bestanden und ist liebevoll gestaltet. Denn sogar auf den Unterseiten der Gemüsebeet-Strecken, die für das Spiel an sich nicht relevant sind bzw. nicht gesehen werden können, kann man Ameisen und Co. entdecken. Die Seitenteile der Beete sind ebenfalls toll gestaltet - sie sind ebenfalls für das Spiel nicht wichtig, aber liegen im Gegensatz zur Unterseite zumindest im Blickfeld und steuern so zur Spielatmosphäre bei. Die Schnecken sind griffige, freundlich lächelnde Holzfiguren, und auch die Karten besitzen eine ausreichende Dicke.
Das alles zusammen mit der lustigen Spielidee macht Go slow! zu einem tollen Kinderspiel, das ich aufgrund seiner Kurzweiligkeit und der Begeisterung der Kids immer gerne mitspiele.
Rezension Stefanie Marckwardt
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Go Slow!: 5,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.10.20 von Stefanie Marckwardt - Die langsamste Schnecke gewinnt - bei Go Slow!darf getrödelt,geschlichen und sogar eine Runde verschlafen werden... |
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