Rezension/Kritik - Online seit 20.01.2022. Dieser Artikel wurde 2528 mal aufgerufen.
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Fahre den DeLorean am 12. November 1955 um 22.04 Uhr zum Rathaus, um den Blitzeinschlag nicht zu verpassen und bringe zuvor Lorraine und George zusammen, damit die Zukunft sich nicht verändert. Schlage Biff bewusstlos, damit er sich nicht einmischen kann und hilf Marty und dem Doc, zurück in die Zukunft zu gelangen.
In Back to the Future: Back in Time müssen die Spieler Lorraine und George zusammenbringen, den DeLorean mit Benzin versorgen sowie Seil und Haken besorgen, so dass sich die Zeitmaschine am 12. November 1955 um 22.04 Uhr am Rathaus befindet und durch den Blitz wieder in die Zukunft gebracht wird. Nur wenn all dies geschafft ist, gewinnen die Spieler gemeinsam das Spiel.
Das Spielbrett zeigt Hill Valley im Jahre 1955 mit verschiedenen Stadtteilen, auf denen sich die Spieler (Marty McFly, Doc Brown, Jennifer Parker und Einstein) bewegen können. Außerdem gibt es noch Lorraine, George und der Gegenspieler Biff, die ebenfalls bewegt werden. Jeder Zug eines Spielers besteht aus 2 Teilen: (1) Bewegung auf dem Turn Tracker und (2) Aktionen durchführen.
Der Turn Tracker - ich bleibe in der Rezension bei den englischen Begriffen, da es (noch) keine deutsche Version des Spiels gibt - bewegt sich bei jedem Spieler um einen Schritt in Richtung 12. November 1955, 22.04 Uhr, was das Spielende einleiten würde. Dabei findet je nach Feld ein bestimmtes Ereignis statt. Mit einer Trouble Card kommt ein Ereignis ins Spiel, welches bestimmte Regeln außer Kraft setzt oder neue hinzufügt, die den Spielern das Erfüllen der Ziele erschweren. Über Bewegungskarten werden die Nicht-Spielerfiguren Biff, Lorraine und George durch Anweisungen auf dem Spielbrett bewegt, und der Love Meter Check überprüft, wie weit sich Lorraine und George ineinander verliebt haben. Ist dies nicht ausreichend der Fall (was durch Aktionen unterstützt werden kann), so werden Teile des Familienphotos umgedreht, so dass die Personen darauf aus der Zeit verschwinden. Ist dies vollständig der Fall, endet das Spiel sofort mit einer Niederlage.
Die Aktionen der Spieler werden durch Power Tiles gesteuert. Jeder Spieler besitzt zu Spielbeginn 5, die entweder für die Bewegung oder zum Würfeln eingesetzt werden können. Durch das Lösen von Aufgaben kommen später auch noch weitere Sonderplättchen ins Spiel. Mit der Symbolen auf den Würfeln werden Proben durchgeführt. So kann man die Liebe zwischen Lorraine und George vorantreiben, den DeLorean von seiner Startposition Richtung Rathaus bewegen, Biff k.o. schlagen (Biff verringert die Liebe zwischen Lorraine und George, wenn er auf die Figuren trifft und ein K.o. bedeutet, dass er sich für eine Weile nicht bewegen kann), die benötigten Teile für den DeLorean besorgen und zudem verschiedene Aufgaben, die durch Karten ins Spiel kommen, lösen und Boni erhalten.
Am 12. November 1955 um 22.04 Uhr muss alles passen, sonst ist das Spiel verloren.
Ach ja! Die "Back to the Future" Trilogie, wie oft habe ich sie schon im Kino, Autokino und daheim gesehen?! Und wie oft werde ich sie noch sehen?! Auch wenn ich schon ganze Szenen nachsprechen kann, keiner der Filme wird je langweilig, beste Unterhaltung mit einer Story, die man heutzutage leider zu selten findet.
Das Spiel fängt den Geist des ersten Teils richtig gut ein, auch wenn der Comic-Stil an manchen Stellen (u.a. bei Personen) doch weniger abstrakt sein dürfte, aber man erkennt dennoch die Schauspieler dahinter. Die Regeln sind wirklich sehr gut geschrieben, Fragen bleiben absolut keine offen, die zahlreichen Beispiele und Wiederholungen sind an den richtigen Stellen platziert und auch wenn dadurch das Spiel zunächst recht einfach daherkommt, leicht zu gewinnen ist es sicherlich nicht.
Für ein kooperatives Spiel liegt der Glücksanteil extrem hoch, denn alle Proben werden durch Würfel entschieden, die durch bestimmte Power Tiles modifiziert werden können. Zu Beginn denkt man noch, dass das Spielbrett recht klein ist. Es sind dann auch nicht die Bewegungspunkte, welche dem entgegentreten, sondern eher die Tatsache, dass Biff, Lorraine und George sich immer dort befinden, wo man sie eben nicht haben will. Vor allem das Paar muss eigentlich idealerweise zusammenstehen, um deren Liebe voranzutreiben, doch Biff und die Bewegungskarten arbeiten hier stark gegen die Spieler. Hinzu kommen die nervigen Trouble Cards, die man nur durch Proben aus dem Spiel entfernen kann und die mit voranschreitender Zeit immer schlimmer werden.
Den Würfelturm in Form des Rathauses nutzen wir im Spiel nur als Deko, das Würfeln durch die Öffnung hat für uns irgendwie keinen sinnvollen Mehrwert. Zusätzlich gibt es zwei einfache Hausregeln (3 zur Auswahl offen liegende Power Tiles bei Belohungen; wird das Love Meter überprüft und Lorraine und George stehen zusammen, gibt es +1 auf das Love Meter), die das Spiel etwas erleichtern und mit denen wir spielen. Ohne ist das Spiel schon recht knackig, vor allem zu zweit.
Back to the Future: Back in Time kann als Einsteigerspiel in kooperative Spiele mit entsprechenden Englischkenntnissen sicher gut verwendet werden. Einfach erlernbare Regeln und eine angenehme Spieldauer von ca. 90 Minuten machen es - zusammen mit dem Thema, welches sicherlich nicht jede Zielgruppe anspricht - zu einem durchaus fordenden, aber nicht allzu komplexen Spiel mit einem mittleren Wiederspielreiz.
Rezension Nick Bornschein
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Back to the Future: Back in Time: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
26.08.21 von Nick Bornschein |
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