Rezension/Kritik - Online seit 28.09.2025. Dieser Artikel wurde 707 mal aufgerufen.
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2.000 Euro und ein Tag Zeit, um Vorbereitungen zu treffen. Bis Freitag müsst ihr einen echten Monet besitzen, doch euer Boss will schon heute Abend Antworten haben. Stellt Nachforschungen an und trefft kluge Entscheidungen, nur so könnt ihr ihn schmieden: Den perfekten Plan.
Zu Spielbeginn erhalten die Spieler 2000 €, aufgeteilt in 40 50 €-Scheinen. Außerdem nehmen sie sich ein Zeitungsblatt und zwei Museumspläne. Der Kartenstapel wird bereitgelegt, die Karte mit der Nummer 1 aufgedeckt und schon beginnt die Planung. Eure Aufgabe ist es, das Gemälde „Lotusblütenteich“ von Monet zu stehlen. Dafür stehen euch 2.000 € zur Verfügung.
Jede aufgedeckte Karte hat auf der oberen Hälfte Text, der eure Geschichte erzählt und euch Hinweise zum Raub liefert. Auf der unteren Hälfte finden sich Handlungsmöglichkeiten, mit den dazugehörigen Kosten. Neben diesen findet sich noch die Nummer einer weiteren Karte des Stapels.
Während des gesamten Spiels beraten sich die Spieler, welche Handlungsmöglichkeiten sie ausführen möchten. Kommen sie zu einem Beschluss, bezahlen sie den angegebenen Preis, suchen die entsprechende Karte aus dem Stapel und decken diese auf. Es ist ebenfalls möglich, mehrere oder alle Optionen einer Karte auszuführen, sofern man ihre Kosten bezahlt.
Die auf den Karten erhaltenen Informationen gilt es, mithilfe des Zeitungsartikels und dem Museumsplan in einen Plan zu verwandeln. Doch Vorsicht: Die Polizei könnte ebenfalls Wind von eurem Vorhaben bekommen. Der Polizeimarker befindet sich bei Spielbeginn auf Feld 1, durch unüberlegte Entscheidungen können manche Karten diesen aber voranschreiten lassen. Sollte er zu irgendeinem Zeitpunkt Feld 6 erreichen, verlieren die Spieler sofort.
So schreitet das Spiel voran, bis entweder das gesamte Geld ausgegeben ist oder die Spieler sich sicher sind, den perfekten Plan ausgearbeitet zu haben. Dann werden die Karten mit der Auflösung genommen, und 4 finale Fragen zum geplanten Einbruch beantwortet. Anschließend folgt noch ein Abschlusstext, und sollten die Fragen richtig beantwortet worden sein, ist den Spielern der Einbruch gelungen und sie haben Der perfekte Plan gewonnen.
Der perfekte Plan unterscheidet sich insofern ganz grundlegend von anderen Rätselspielen, dass es zum einen keinerlei zeitlichen Druck gibt und zum anderen, dass nicht einfach Handlungsmöglichkeiten angeboten werden, von denen immer eine ausgewählt wird. Diese beiden Punkte werden durch den Mechanismus mit dem Startbudget beide weggelassen und das Spiel läuft trotzdem flüssig.
Die Anleitung ist sehr kurz und besteht größtenteils aus einer Geschichte. Die wenigen Regeln werden gut verständlich erklärt, den Rest erfährt man auf den Karten. Diese, wie auch das restliche Material, sind von guter Qualität und die Schachtel hat sogar eine „Schublade“, in der das Geld platziert werden kann.
Dieses Geld ist wohl auch das Alleinstellungsmerkmal von Der perfekte Plan. Alle Hinweise erfordern Geld, also will dieses gut eingeteilt und nicht einfach für falsche oder unnötige Spuren ausgegeben werden. Dieser Mechanismus des Abwägens, welche Möglichkeiten gewählt werden sollen, ermöglicht viele Entscheidungen und verschiedene Arten der Prioritätensetzung.
Der Schwierigkeitsgrad wurde in unserer Partie eher durch die Polizei als durch das fehlende Geld erhöht. Geht man allerdings nicht sehr sorgsam mit letzterem um, so kann es leicht passieren, dass es einem ausgeht. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings nicht allzu schwierig und mit den richtigen Hinweisen lassen sich die Fragen doch recht schnell beantworten.
Ein ganz offensichtlicher Kritikpunkt ist, dass Der perfekte Plan nur einmal gespielt werden kann, da man danach die Lösung und somit den Plan bereits kennt. Wenigstens wird jedoch kein Spielmaterial beschädigt oder anderweitig verändert.
Ein weiterer negativer Faktor ist, dass das Spiel doch recht eintönig sein kann. Man wählt eine Option, bezahlt ihre Kosten, deckt eine neue Karte auf und es wiederholt sich. Natürlich, sind es immer andere Entscheidungen, doch bei anderen Rätselspielen gibt es oft mehr Abwechslung.
Dagegen ist es positiv, dass alles logisch aufgebaut ist. Stellt man Recherchen zu einem Thema an, bekommt man auch zu diesem Thema Informationen. Ebenfalls sehr gut gemacht ist, dass man oft Hinweise erhält, die im Moment zwar nichts bringen, später jedoch wichtig werden könnten, oder man sogar neue Hilfsmittel erhalten könnte.
Der perfekte Plan ist also ein tolles Rätselspiel ganz ohne Zeitstress, dafür jedoch mit der Aufgabe der Geldverwaltung, das die Spieler vor viele Entscheidungen stellt und am Ende eine große, spannende Geschichte bereithält.
Rezension Michele Stark
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Der perfekte Plan:
4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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14.07.25 von Michele Stark - Tolle neue Idee für ein Rätselspiel. Ganz ohne Zeitdruck nähert man sich hier wirklich Stück für Stück dem perfekten Plan! |
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