Rezension/Kritik - Online seit 16.09.2024. Dieser Artikel wurde 476 mal aufgerufen.
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„Ist dieser Fisch den Laserpointer wert? Oder doch lieber nur die Spielzeugmaus?“ In Fisch und Flausch schlüpfen die Spieler in die Rollen von Katzen und müssen versuchen, möglichst viele tolle Spielzeuge und Fische zu erbeuten. Wer so am Spielende die ertragreichste Sammlung aufweisen kann, war bei seinem Tauschhandel am erfolgreichsten und gewinnt Fisch und Flausch.
Zu Beginn des Spiels werden von den Fischkarten 5 zufällig aussortiert und der Rest als verdeckter Stapel bereitgelegt. Die Spielzeugkarten werden gemäß der beiliegenden Aufteilungskarte ausgegeben, ein Spieler erhält die Startspielerkatze und schon kann der wilde Tauschhandel losgehen.
Das Spiel wird über 18 Runden gespielt, und es beginnt, wer die wertvollsten Karten besitzt.
Zu Beginn jeder Runde wird die oberste Karte vom verdeckten Stapel aufgedeckt und anschließend muss, beginnend beim Star
tspieler, jeder Spieler eine oder mehrere Karten verdeckt vor sich auslegen.
Danach werden alle Karten aufgedeckt und jeder Spieler bildet sein Gebot, indem er alle ausgespielten Karten summiert. Derjenige mit dem höchsten Gebot erhält nun die zu Beginn aufgedeckte Fischkarte. Der Spieler mit dem zweithöchsten Gebot erhält das Gebot des Höchstbietenden und so weiter. Das kleinste Gebot wird auf den Ablagestapel gelegt und diese Person erhält die Startkatze. Bei einem Gleichstand zweier Gebote gilt das Gebot als höher, welches im Uhrzeigersinn näher an der Startkatze sitzt. Gewonnene Fischkarten können ebenso wie Spielzeugkarten als Teil eines Gebots ausgespielt werden.
Es gibt jedoch noch 3 besondere Kartentypen:
Nach der 18. Runde summieren alle Spieler die Werte aller Karten auf ihren Händen und erhalten so ihre Siegpunkte. Der Spieler mit dem höchsten Wert hat Fisch und Flausch gewonnen.
Fisch und Flausch erinnert in einigen Punkten an viele andere Spiele. Der Mechanismus ist bereits oft gesehen, allerdings bringt Fisch und Flausch eben noch den neuen Faktor ins Spiel, dass jeder Spieler einen Tausch durchführt, während bei vielen anderen vergleichbaren Spielen lediglich der höchste Wert tauschen darf. Das Spielmaterial ist von guter Qualität und weist nette Illustrationen auf.
Die Spielregeln sind verständlich geschrieben und beinhalten sogar eine Beispielrunde, was den Einstieg in die wenigen Regeln erleichtert. Eine Übersichtskarte ist nicht enthalten, wird jedoch meiner Meinung nach auch nicht benötigt.
So schön der Mechanismus auch klingen mag, ist er selbst jedoch mein größter Kritikpunkt. Natürlich, er eröffnet viele taktische Möglichkeiten, doch gerade in meinen Spielrunden wurde das lange Auflösen einer Runde und Austauschen der Gebote als sehr langwierig empfunden und war ein immenser Störfaktor des Spielflusses. Das Auflösen und Auswerten der Gebote nahm nämlich mehr Zeit in Anspruch als das eigentliche Auslegen der Karten, wodurch die meisten Spieler eher passiv am Spielgeschehen teilnahmen.
Ebenfalls muss gesagt werden, dass Fisch und Flausch mit allen Spielerzahlen seine Ecken und Kanten aufweist. So stört eine hohe Spielerzahl, durch die langen Auflösungen den Spielfluss, wie im vorherigen Punkt angesprochen und Spiele mit weniger Personen entfalten nicht das volle Potential und sind oftmals lediglich ein Austausch einer einzigen Karte, welche jede Runde ihren Besitzer wechselt.
Allerdings darf man die neue taktische Komponente bei alldem nicht vergessen. Während bei Vorgängern nur der Spieler mit der höchsten Karte Punkte machen konnte, wird hier nicht immer das höchste Gebot am stärksten belohnt. So kann beispielsweise mit einer sehr niedrigen Karte die hohe, von einem Mitspieler gesetzte, Karte erbeutet werden.
Fisch und Flausch ist also ein nettes Kartenspiel, das einen bereits oft gesehenen Mechanismus um einen weiteren taktischen Aspekt erweitert und so mehr neue Möglichkeiten mit sich bringt, was allerdings auf Kosten des Spielflusses geschieht.
Meiner Meinung nach ist Fisch und Flausch ein geeignetes Spiel für alle, die bereits mit dem Mechanismus vertraut und womöglich auf der Suche nach neuen Möglichkeiten bei derartigen Spielen sind oder große Freude an kurzen einfachen Spielen haben.
Rezension Michele Stark
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Fisch & Flausch: 3,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.07.24 von Michele Stark - Nette Idee für den Kartenaustausch, wirkt allerdings negativ auf den Spielfluss |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.09.24 von Michael Kahrmann |
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