Rezension/Kritik - Online seit 05.12.2025. Dieser Artikel wurde 399 mal aufgerufen.

Sideboards

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Autor: Hartwig Jakubik
Verlag: Nürnberger Spielkartenverlag
Rezension: Renate Gerling-Halbach
Spieler: 1 - 6
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5670
Sideboards

Spielziel

Du hattest schon immer mal Lust gestalterisch tätig zu werden, beispielsweise im guten alten Schreinerhandwerk? Vielleicht bekommst du mit Sideboards einen kleinen Einblick in die Materie. In diesem kleinen Legespiel baust du dein eigenes Sideboard und kassiertst vielleicht auch noch die meisten Punkten, wenn du die Vorgaben der Kundschaft beachtest.

Ablauf

In Sideboards baust du dein eigenes Sideboard – eine Kommode aus acht Karten. Ziel ist es, möglichst viele Punkte zu erzielen, indem du die drei ausliegenden Auftragskarten erfüllst. Diese Aufgaben beziehen sich auf Farben, Griffarten und Reihenfolgen.
Zu Beginn erhältst du eine Tauschkarte, mit der du einmal im Spiel deine Handkarten austauschen darfst. Falls du sie nicht nutzt, bringt sie am Ende einen zusätzlichen Punkt. Anschließend erhältst du drei Handkarten. Davon wählst du zwei aus und legst sie nebeneinander offen als Start deines Sideboards aus. Die dritte Karte gibst du an die Person links von dir weiter.
Nun ziehst du eine Karte vom Nachziehstapel, sodass du wieder zwei Handkarten hast. Aus diesen wählst du eine aus, legst sie links oder rechts an dein wachsendes Sideboard an und gibst die andere Karte erneut an deine Nachbarperson weiter. Danach ziehst du wieder eine Karte, um erneut zwei Handkarten zu haben.
Jede Karte zeigt fünf Schubladen in unterschiedlichen Farben und mit drei möglichen Griffarten – rund, eckig oder ohne Griff. Du darfst Karten um 180° Grad drehen, um andere Farbanordnungen und Griffmuster zu schaffen. So entsteht dein Sideboard Schritt für Schritt. Du solltest die Aufgabenkarten aber immer mit Blick halten.
Wenn du acht Karten an dein Sideboard angelegt hast, endet die Partie. Deine letzte Handkarte wird auf den Ablagestapel gelegt.
Bei der Wertung wird geprüft, welche Aufgaben du erfüllt hast. Aufgaben können mehrfach gewertet werden, solange jede Schublade nur einmal verwendet wird. Einige Aufträge beinhalten zusätzliche Mehrheiten-Wertungen, etwa für die längste Reihe oder die häufigste Griffart.
Im Solo-Modus spielst du mit denselben Regeln und misst dein Ergebnis an deinem eigenen Punktestand.

Fazit

Das Spielmaterial ist kompakt und funktional. In der kleinen Schachtel liegen 96 Sideboard-Karten, 18 Aufgabenkarten, 6 Tauschkarten und ein Regelheft. Die Karten sind stabil, griffig und matt laminiert. Allerdings ist die Grundfarbe grau und die Aufgabenkarten sind nicht sehr gut lesbar, wenn sie auf dem Tisch liegen. Die grafische Gestaltung mit farbigen Schubladenfronten und verschiedenen Griffarten hingegen ist klar und übersichtlich, was das Erkennen von Mustern erleichtert.
Das Regelheft ist recht klein, bietet aber viele Beispiele und illustriert zentrale Spielsituationen nachvollziehbar. Allerdings sind vor allem die Kartendarstellungen sehr klein und schlecht erkennbar, wodurch das Lesen anstrengend wird. Inhaltlich ist die Anleitung gut strukturiert, sodass der Einstieg trotzdem zügig gelingt, wenn man sich durch die nicht ganz optimale Darstellung durchbeißt.

Schön ist, dass es für den Spielstart Vorschläge für geeignete Aufgabenkarten-Kombinationen gibt. Jede Auftragskarte ist nummeriert: niedrige Zahlen stehen für leichtere Aufgaben, hohe für komplexere Anforderungen. Spielst du zum ersten Mal, solltest du die empfohlenen, niedrig nummerierten Karten wählen, um nicht direkt frustriert aufzugeben. Denn eine gewisse Frustrationstoleranz solltest du schon besitzen, wenn du keine vernünftigen Karten auf die Hand bekommst und es dir kaum gelingt, eine Aufgabe zu erfüllen.
Dank des Draft-Mechanismus ist der Ablauf ohne Wartezeiten, es sei denn, eine Person grübelt zu viel. Im Normalfall wählen alle gleichzeitig Karten und legen sie an. Die wechselnden Aufgabenkarten sorgen für etwas Variation zwischen den Partien, aber ich bezweifle, dass sie für einen langanhaltenden Spielspaß reichen.
Bei Sideboards ist der Glücksfaktor beim Kartenziehen sehr hoch und die strategischen Möglichkeiten sind dadurch begrenzt. Da jede Karte vier mögliche Positionen einnehmen kann (links oder rechts, gedreht oder ungedreht), gibt es taktische Überlegungen, aber keine langfristige Planung. Als kompaktes Legespiel mit überschaubarem Anspruch mag Sideboards seinen Zweck erfüllen, da es einfache Regeln hat und schnell gespielt ist. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Punktezählen am Ende ziemlich genervt hat, da es insgesamt nicht so gut überschaubar war.

Vom Verlag her wird eine Altersangabe "ab "8 angegeben, aber ich bezweifle, dass das Spiel in dieser Zielgruppe interessant ist - weder Thema noch Aufmachung ist kindgerecht. Als Familienspiel mag es durchgehen, aber dann mit älteren Kindern.


Rezension Renate Gerling-Halbach

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Sideboards: 3,0 3,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.10.25 von Renate Gerling-Halbach - Die Idee ist schön, aber das Spiel reißt mich nicht vom Hocker. Insbesondere die Kartenaufmachung stört mich, da aufgrund der Grautöne nicht immer alles klar erkennbar ist.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.12.25 von Michael Kahrmann

Leserbewertungen

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