Rezension/Kritik - Online seit 24.02.2008. Dieser Artikel wurde 7016 mal aufgerufen.

Rabohnzel (Eine märchenhafte Bohnanza-Erweiterung)

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Autor: Uwe Rosenberg
Verlag: Lookout Games
Rezension: Siegfried Biehler
Spieler: 3 - 5
Dauer: 90 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2005
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5590
Rabohnzel (Eine märchenhafte Bohnanza-Erweiterung)

Spielerei-Rezension

Es war einmal ein Spieleautor, der erfand im Jahre 1997 ein geniales Kartenspiel. Und weil es so genial war und weil die Spielergemeinde so viel Spaß daran hatte, beglückt er uns seit 1997 fast jährlich mit irgendeiner Erweiterung zum Grundspiel oder einer themenverwandten Neuerscheinung. Die Rede ist von Uwe Rosenberg und seinem Kartenspiel Bohnanza, das bei eingefleischten Spielern wohl zur Standardausrüstung im Spielekoffer gehört. Ob die erwähnten Erweiterungen auch alle darin sind, wage ich allerdings zu bezweifeln, denn kaum eine konnte dem Grundspiel wirklich das Wasser reichen, bzw. stellte eine deutliche Verbesserung dar. Aber Uwe Rosenberg ist unermüdlich und so gab es auch in diesem und im letzten Jahr wieder zwei Neuigkeiten aus dem Bohnenland. Aktuell und passend zur WM 2006 ist Bohnkick erschienen, und aus dem letzten Jahr stammt Rabohnzel, Untertitel „Bohnanza märchenhaft“.

Von Rabohnzel soll im folgenden die Rede sein. Die ersten Sätze der Spielanleitung lassen schon vermuten, was einen erwartet. Das Grundspiel Bohnanza wird im wesentlichen beibehalten und durch zusätzliche Regeln ergänzt. Die Bohnenkarten ermöglichen Aktionen zwischen den Spielern und Zaubersprüche nehmen zusätzlich Einfluss auf den Spielverlauf. Damit man sieht, was diese neuen Elemente mit dem Grundspiel alles anstellen, noch einmal einen Überblick über Bohnanza in aller Kürze.

Bis zu 5 Spieler bauen auf zwei, manchmal drei Feldern mittels ihrer Karten Bohnen an und versuchen diese im günstigsten Moment zu ernten. Je mehr Bohnen einer Sorte auf einem Feld, desto mehr Punkte. Um an die richtigen Bohnensorten zu kommen, ist man nicht nur auf das Glück beim Nachziehens angewiesen, sondern man kann durch intensives Handeln versuchen, seine Position zu verbessern. Da man nur wenige Felder bebauen darf, jedes Feld nur eine Bohnensorte erlaubt und man in seinem Zug immer eine Karte auf ein Feld spielen muss, ist man manchmal gezwungen, zu ernten, ohne Profit zu machen. Bohnanza ist hochgradig interaktiv, alle Spieler sind immer am Geschehen beteiligt. Glück und eigenes Geschick halten sich die Waage. Die Regeln sind einfach und einsichtig, die Finessen hat man schnell erkannt. Ein rundum gelungenes Spiel also und eines, das man überall und in jede Spielrunde mitnehmen kann.

Soviel zu Bohnanza, nun wieder zurück zu Rabohnzel. Das entscheidend Neue in Bohnanza märchenhaft ist, dass zwischen der ersten Aktion eines Spielers, dem Ausspielen einer Bohnenkarte auf ein Bohnenfeld und der Tausch- und Handelsphase ein neues Element dazwischengeschoben wird, die sogenannte Zauberphase. In dieser Phase entfalten die Bohnen auf den Anbaufeldern ihre magische Wirkung und die neu im Spiel befindlichen Zauberkarten können mit einer bestimmten Sorte Bohnen, den Zauberbohnen, aktiviert werden. Magische Wirkungen beinhalten immer eine Zusatzaktion, die sich entweder gegen einen Mitspieler richtet oder die eigenen Chancen verbessern hilft. Dazu gehören zum Beispiel einem Mitspieler eine Handkarte stehlen, Karten aus dem Spiel nehmen, Zauberkarten aktivieren, Mitspieler angreifen oder eine zusätzliche Karte ziehen. Ähnliche Ereignisse lassen sich mit den Zauberkarten herbeiführen. Das klingt interessant und spannend, ist es im Spiel aber letztendlich nicht. Die neuen Funktionen hemmen den Spielverlauf und die Zauberereignisse wollen einfach nicht richtig zum Bohnenthema passen. Dafür hat man zu präsent das Grundspiel im Kopf. Vieles wird durch die ganze Zauberei zufälliger, die interaktiven Elemente verlieren an Bedeutung

Leider entpuppt sich bei Rabohnzel vieles Zauberhafte als falscher Zauber. Rabohnzel funktioniert, keine Frage, aber warum musste ein gut ausbalanciertes Spiel so aufgeblasen und verschlimmbessert werden. Bohnanza hat, wenn man es genau nimmt, überhaupt keine Erweiterung nötig. Daher finde ich, wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt, mit weiteren Ergänzungen zu Bohnanza Schluss zu machen. Vielleicht lässt sich für einen begabten Spieleautoren, der Uwe Rosenberg ja ohne Zweifel ist, auch noch ein anderes Thema fernab von Bohnen und anderen Hülsenfrüchten finden.

Rezension Siegfried Biehler

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Rabohnzel (Eine märchenhafte Bohnanza-Erweiterung): 3,0 3,0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.02.08 von Siegfried Biehler
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.11.05 von Roland Winner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.03.06 von Michael Andersch - Die zusätzlichen Elemente machen das Spiel zwar anders, aber nicht unbedingt besser. Die Änderungen sind prinzipiell interessant, nehmen dem Spiel allerdings die "Leichtigkeit". Außerdem halte ich die einzelnen Bohnensorten und die zugeordneten Aktionen nicht unbedingt für richtig ausgewogen, der Glücksanteil steigt ggü. dem normalen Spiel deutlich an. Würde mir das Thema "Bohnanza" mit diesem Spiel zum ersten mal begegnen, dann würde ich als Spielreiz sicher eine 5 verteilen. Nach der x-ten Erweiterung hat sich bei mir allerdings so langsam "ausgebohnt"...

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