Rezension/Kritik - Online seit 02.07.2008. Dieser Artikel wurde 3675 mal aufgerufen.

Krumble!

Direktlinks zu den Rezensionsblöcken
Autor: Piero Cioni
Illustration: Demis Savini
Guglielmo Signora
Verlag: Tenki Games
Rezension: Marcus Janka
Spieler: 3 - 6
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 2,5 2,5 H@LL9000
Ranking: Platz 6127
Krumble!

Spielerei-Rezension

Spielerei Frühjahr 2008:

Es knirscht an allen Ecken und Enden…

Majestätisch wölbt sich die Tempeldecke über den Köpfen der Forscher. Das Licht der Fackeln erleuchtet einen Berg voller Schätze. Einer der Forscher nimmt eine strahlende Krone in die Hand. Plötzlich hört man ein fernes Grollen, das sich rasch nähert. Die Decke stürzt zusammen und jeder rennt so schnell er kann. Wer von uns hat das nicht selbst schon erlebt? Zumindest im Film, in dem der Held sich in letzter Sekunde retten kann. TenkiGames will uns mit seinem neuen Spiel Krumble! Ähnliches erleben lassen.

Jeder Spieler startet mit einem Forscher sowie jeweils sechs Punkten in drei verschiedenen Eigenschaften. Zusätzlich erhält jeder Spieler noch vier Plättchen, die Tempelräume oder Hindernisse zeigen, sowie ein Ausgangsplättchen, welches das Verlassen des Tempels ermöglicht. Zu Beginn des Spiels werden drei Reihen Tempelplättchen ausgelegt, wobei die Forscher in der ersten Reihe starten und sich von dort auf den Weg zu einem Ausgang machen.

Wer am Zug ist, hat die Wahl, seinen Forscher zu bewegen oder ihn wieder zu Kräften kommen zu lassen. Entscheidet sich ein Spieler dafür auszuruhen, zieht er zwei Plättchen vom Stapel und erweitert den Tempel mit einem Plättchen. Dann legt er schließlich ein Plättchen aus der Hand auf den Ablagestapel und erhält dafür alle darauf dargestellten Eigenschaftspunkte. Kräfte zu sammeln, stellt in diesem Spiel eher die Ausnahme dar. Denn meistens ist Bewegung angesagt.

Um seinen Forscher zu bewegen, zieht der Spieler zunächst ein Plättchen und legt dann eines aus seiner Hand aus. Ein Tempelplättchen erweitert den Tempel. Hindernisplättchen kosten zusätzliche Eigenschaftspunkte und sind somit zur Behinderung der Mitspieler geeignet. Als nächstes bewegt der Spieler seine Spielfigur um ein Plättchen. Dazu muss er die jeweils am Ausgang angegebenen Eigenschaftspunkte abgeben. Nach seiner Bewegung blickt der Forscher zurück. Liegen dort mehr als drei Plättchen, stürzt die letzte Reihe Tempelplättchen in sich zusammen. Sind drei Reihen auf diese Weise eingestürzt, können jetzt die Ausgangsplättchen platziert werden. Allerdings beschleunigt sich der Tempeleinsturz. Ab jetzt wirft jeder im Tempel verbliebene Spieler am Ende seines Zuges einen Würfel, um zu überprüfen, ob sofort eine weitere Tempelreihe einstürzt. Alle Spieler, die sich auf diesen Plättchen aufhalten, wandeln von nun an als Geister durch den Tempel. Geister verlieren zunächst einen Teil ihrer Eigenschaftspunkte, können aber anderen Forschern in einem Würfelduell eben solche rauben. Da die Geister Forscher mit vielen Eigenschaftspunkten leichter berauben können, werden diese möglichst schnell aus dem Tempel verschwinden. Das Spiel endet, sobald sich kein lebender Forscher mehr im Tempel aufhält. Die Anzahl der Eigenschaftspunkte bestimmt den besten Forscher.

Das Material von Krumble! ist ansprechend und von guter Qualität. Die Spielfiguren sind stilsicher gezeichnet und die Eigenschaftspunkte werden durch farbige Holzteilchen in drei unterschiedlichen Farben und Formen dargestellt. Lediglich beim Umgang mit den Stellfüßen ist Vorsicht geboten, um die Figurenplättchen nicht zu beschädigen. Die Spielregel liegt fünfsprachig bei. Die deutsche Übersetzung scheint allerdings während eines Tempeleinsturzes angefertigt worden zu sein. Der Aufbau ist unstrukturiert. Die Anleitung widerspricht sich an mehreren Punkten und hat inhaltliche Fehler: „Die Geister bezahlen Eigenschaftspunkte, wenn sie sich fortbewegen.“, ist zu lesen. Hier wurde leider ein „keine“ vergessen, wie aus der englischen Regel hervorgeht. Hier wiederum ist dieser Sachverhalt in zwei direkt aufeinander folgenden Sätzen doppelt abgedruckt.

Der Spielspaß stellt sich bei Krumble! erst kurz vor Ende eines Spiels ein. In den ersten Runden legen die Spieler stumm ihre Plättchen, suchen nach preiswerten Wegen Richtung Ausgang und versuchen andere Spieler mit Hindernissen aufzuhalten. Da die Eigenschaftspunkte offen liegen, sind die Wege von den Startpositionen meist vorgezeichnet. Selten gelingt es, sich in dieser trockenen Phase aufgrund überlegener Taktik einen Vorteil zu erarbeiten. Doch auch der kann am Ende schnell zunichte gemacht werden, wenn Fortuna nicht auf der Seite des Forschers ist. In den letzten Spielminuten wird Krumble! manchmal kurzweiliger. Hier kann Spannung aufkommen, wenn einige Mitspieler bewusst länger im Tempel bleiben, um noch Punkte zu ergattern, wohingegen andere sich draußen auf dem Geländewagen entspannen und auf einen Tempeleinsturz hoffen. Gleichzeitig lauern die Geister darauf, den verbliebenen Forschern das Leben schwer zu machen. Hier sind gute Nerven und ein glückliches Händchen beim Würfeln gefragt. Wäre Krumble! ein Film, hätte ich allerdings bereits vorher den Kanal gewechselt. Die meiste Stimmung kommt bei sechs Spielern innerhalb der letzten Minuten auf. Allerdings ist der Weg dorthin mit 45 Minuten Spielzeit auch am längsten. Je geringer die Anzahl der Mitspieler ist, desto schneller ist das Spiel beendet und desto weniger Spaß kommt am Ende auf. Schade.

Rezension Marcus Janka

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

'Krumble!' online bestellen

Kaufen bei Idealo Kaufen bei Spiele-Offensive Kaufen bei Meeple-Box 

H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Krumble!: 2,5 2,5, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.04.07 von Marcus Janka
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.11.06 von Michael Andersch
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.05.07 von Katrin Husmann
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.02.08 von Jost Schwider - Für diese Art Spiel ist es leider etwas zu kompliziert geraten. Allerdings ist die Aufmachung und die Einbettung in das Thema sehr gut gelungen! ;o)

Leserbewertungen

Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.

Weitere Informationen zu 'Krumble!' auf unseren Partnerseiten