Rezension/Kritik - Online seit 24.07.2007. Dieser Artikel wurde 5748 mal aufgerufen.

Die diebische Elster

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Autor: Anja Wrede
Illustration: Anja Wrede
Verlag: Goldsieber Spiele
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 10 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4578
Die diebische Elster

Spielziel

In diesem Spiel geht es um viele, viele Ringe, welche nicht nur die Kinder behalten möchten, um sie sich an ihre Finger zu stecken. Da treibt auch noch eine kleine diebische Elster ihr Unwesen, die verrückt nach Glitzerdingen ist und den Kindern die Schmuckstücke stibitzen möchte. Nur wer die richtigen Farben würfelt und drei gleiche Ringe sammelt, kann seine Schätze vor dem Vogel in Sicherheit bringen.

Ablauf

Die 30 Ringe werden in das Stoffsäckchen gesteckt und die diebische Elster auf ein Feld des Spielplans gesetzt. Wer an der Reihe ist, würfelt mit dem Farbwürfel:

· Zeigt dieser einen Ring, darf man einen Ring aus dem Säckchen ziehen, allen Mitspielern kurz zeigen und verdeckt vor sich ablegen.

· Bei einem Farbsymbol zieht man die Elster auf das nächste gleichfarbige Feld des Spielplans. Landet man hier auf einem Ringfeld, darf man ebenfalls ins Säckchen greifen, den Ring kurz zeigen und verdeckt vor sich ablegen.

· Würfelt man die Elster, darf man von einem Mitspieler einen Ring verlangen, muss dabei jedoch die Farbe benennen, welche dieser Ring haben soll. Nennt man eine Farbe, die der Spieler nicht hat, muss man ihm einen Ring aus dem eigenen Vorrat schenken.

Hat man drei Ringe derselben Farbe (es können auch Jokerringe eingesetzt werden) gesammelt, sind diese vor der Elster in Sicherheit und man darf sie an seine Finger stecken.

Das Spiel endet, sobald der letzte Ring gezogen wurde. Es gewinnt, wer die meisten Ringe an den Fingern stecken hat.

Alternativ kann man auch mit der Elster klauen, wenn man diese würfelt. Dann nimmt man die Figur zur Hand, stellt sie vor einen Mitspieler und bittet um einen Ring in einer bestimmten Farbe. Dieser Spieler steckt der Elster dann den gewünschten Ring an den Schnabel und die Elster lädt den Ring vor dem Spieler am Zug wieder ab.

Fazit

Das Material ist mal ein etwas anderes – alle Ringe sind aus Moosgummi gefertigt – durchaus eine nette Abwechslung. Dieser Pluspunkt relativiert sich allerdings durch einen großen Minuspunkt: Eine Farbe, die eigentlich auf Ring, Würfel und Spielplan einheitlich sein sollte, sieht dreimal völlig anders aus, nämlich einmal violett, einmal pink und dann wiederum rosa. Beim allerersten Spiel sorgte diese Tatsache ganz schön für Verwirrung und auch in späteren Spielen war es immer wieder ärgerlich, weil sich manche Kinder nicht merken wollten (konnten), dass Pink auf dem Würfel eben bedeutet, die Elster auf das violette Feld des Spielplans zu setzen. Außerdem sind die Farben rot und pink auf dem Würfel im künstlichen Licht sehr schwer auseinander zu halten. Noch ein Punkt, der den Spielfluss vehement störte.

Ein einziger Junge im Kindergarten wollte das Spiel mitspielen – aber es war vorher schon ziemlich klar, dass das Thema "Schmuck" in erster Linie Mädchen ansprechen würde. Ich denke, für diese Zielgruppe wurde das Spiel auch hauptsächlich konzipiert.

Wie auf der Schachtel angegeben, ist das Spiel für Kinder ab etwa 4 Jahren geeignet. Ab diesem Alter schaffen sie es tatsächlich, sich die Farben der gesammelten Ringe der anderen Kinder einigermaßen zu merken. Spielt man das Spiel jedoch nur zu zweit, können durchaus auch schon 3½-Jährige mitmachen, denn dann muss man sich ja nicht allzu viel merken. Spaß an der Sache hatten die Jüngeren allemal.

Da jedes dritte Feld auf dem Spielplan auch tatsächlich ein Ringfeld ist und auf einer Würfelseite ein Ring abgebildet ist, wird sehr häufig ein Ring aus dem Säckchen gezogen. Somit beträgt die Spieldauer tatsächlich kaum mehr als etwa 10 bis 20 Minuten, unabhängig von der Spielerzahl, denn sobald das Ringsäckchen leer ist, endet das Spiel. Allerdings ist es bei einer Besetzung von 5 oder 6 Spielern schon schwierig, 3 gleiche Ringe zu sammeln. So kam es hier oft vor, dass am Ende des Spiels ein bis zwei Kinder überhaupt keine Ringe am Finger stecken hatten, was für sie dann etwas frustrierend war. Die optimale Besetzung war eindeutig das Spiel zu viert – man muss sich immerhin von drei Mitspielern die Ringe merken (eine gewisse Anforderung an das Gedächtnis ist also gestellt), trotzdem schafft es hier meistens jeder, wenigstens drei Ringe zu ergattern, um sich diese an die Finger stecken zu können – und dieser Vorgang machte den Kindern letztendlich ja am meisten Spaß.

Schade finde ich ein wenig, dass das Element des Ringverlangens doch nur relativ selten zum Einsatz kommt, denn nur eine Seite des Würfels zeigt die Elster. Ein wenig mehr Hin und Her wäre in Anbetracht der relativ kurzen Spielzeit bestimmt noch machbar gewesen. Wir haben zum Schluss folgendermaßen gespielt: Wer einen Ring würfelte, durfte sich aussuchen, ob er einen Ring aus dem Säckchen zieht oder einen von einem Mitspieler verlangt. Dadurch kam ein wenig mehr Interaktion ins Spiel und die Spieldauer verlängerte sich nur um einige Minuten.

Zusammenfassend bietet das Spiel keine wirklich neuen Elemente – bestechend sollte hier vor allem das Material wirken. Somit ist es wirklich schade, dass gerade die Mängel in diesem Punkt den Spielspaß insgesamt deutlich schmälern!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Die diebische Elster: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.05.07 von Sandra Lemberger

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