Spielziel

Die Spieler bauen gemeinsam an der Skyline einer Großstadt. Hierbei versucht jeder Spieler seine eigenen, den anderen Spielern nicht bekannten, Aufträge umzusetzen. Wem dies am besten gelingt, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Das Spielfeld besteht aus 4 x 4 Feldern. Als Baumaterial stehen den Spielern 25 Bausteine in 5 verschiedenen Höhen zur Verfügung.

Zu Spielbeginn definiert jedoch jeder Spieler seinen Auftrag. Hierzu schiebt 4 Würfel in einer für die Mitspieler nicht einsehbare Holzschiene. Jeder Würfel ist einer Reihe des Spielfelds zugeordnet, d.h. jeder Spieler versucht pro Reihe einen bestimmten Auftrag bei Spielende zu erfüllen.

Gespielt wird Reihum. Wer am Zug ist, nimmt sich einen Baustein und setzt ihn irgendwo auf das Spielfeld. Es spielt keine Rolle ob es ein leeres Feld ist oder ob mit dem Baustein ein bestehendes Gebäude höher gebaut wird. Es existiert ebenso keine Höhenbegrenzung für Häuser. Sobald alle Bausteine auf dem Spielfeld verbaut wurden, decken die Spieler Ihre Auftragsleisten auf und geht es zur Wertung:

Folgende Aufträge gibt es:

1: Wenn der Spieler von seinem Spielfeldseite in die betreffende Reihe hineinschaut, darf er genau ein Gebäude sehen. Dies gelingt, wenn entweder nur ein Gebäude in dieser Reihe gebaut wurde oder das vorderste Gebäude höher ist, als alle anderen Gebäude in dieser Reihe.

(Wertung: 10 Punkte)

2: In dieser Reihe müssen genau zwei Gebäude zu sehen sein, die anderen Gebäude in der Reihe müssen durch die beiden sichtbaren Gebäude verdeckt sein.

(Wertung: 20 Punkte)

3: In dieser Reihe müssen genau drei Gebäude zu sehen sein.

(Wertung: 30 Punkte)

4: In dieser Reihe müssen alle vier Gebäude zu sehen sein, d.h. treppenartig nach hinten hin aufsteigend.

(Wertung: 40 Punkte)

5: Man versucht Gebäude gleicher Höhe zu erlangen. Pro gleich hohes Gebäude gibt es 10 Punkte, d.h. man kann zwischen 20 und 40 Punkten erhalten.

(Wertung: 20-40 Punkte)

6: In dieser Reihe muss sich das höchste Gebäude der Stadt befinden. Ist ein anderes Gebäude in einer anderen Reihe gleich hoch, hat man das Ziel dennoch erreicht.

(Wertung: 25 Punkte)

Jeder Spieler prüft den Erfüllungsgrad seiner Aufträge und addiert deren Werte. Die Punkte werden notiert. Idealerweise wird das Spiel mit 4 Spielern in 4 Durchgängen gespielt. Auf diese Weise kann jeder Spieler einmal Startspieler sein. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Bei 2 Spielern übernimmt jeder Spieler zwei Auftragsleisten. Hierzu wird das Spielbrett diagonal zu den Spielern aufgebaut, so dass man zwei Seiten des Spielbretts einsehen kann. Gespielt wird abwechselnd. Die Wertung erfolgt identisch zur Mehrspielerversion.

Fazit

Holz ist ein schönes Spielmaterial und hiervon ist in City Scape jede Menge drin. Nicht nur die soliden Gebäudesteine sind aus Holz, auch das Spielbrett ist aus sehr solidem Holz gefertigt. Natürlich ist ein solches Spiel nicht für einen Spott-Preis zu bekommen. Dennoch schafft es Pin Toys aus Thailand diese Spiele trotz hochwertigem Material zu einem verhältnismäßig passablen Preis anzubieten. Erschienen im Jahr 2001 wurde Cityscape in einem unansehnlichen Karton ohne Aufdruck verpackt. Die in 2003 erschienene Version verfügt jedoch über eine weitaus hübschere Verpackung, so dass man nicht in die Schachtel schauen muss, um zu wissen, was darin ist.

Die Erstregeln warfen noch geringfügig Fragen auf und waren hinsichtlich der Punkteverteilung für das höchste Gebäude noch etwas unausgewogen. Auch in unserer Ausgabe war die alte Regel in mehreren Sprachen beigelegt, wir bekamen jedoch per Email die neueste Version der Regel zugeschickt, welche eine klare Verbesserung darstellt. Der neuesten Auflage wird die überarbeitete Spielregel beiliegen.

Das Spiel ist schnell erklärt, locker gespielt und eine Partie bereits nach 10 Minuten beendet. Wer die vorgeschlagenen 4 Partien spielt, kommt somit auf 40 Minuten Spielzeit. Wer auf eine faire Punkteverteilung Wert legt, sollte die 4 Spielrunden tatsächlich spielen, denn der Startspieler hat bei 4 Spielern auch das Vergnügen den letzten Stein spielen zu dürfen und damit einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. Wenn jeder einmal Startspieler ist, wird diese Unausgewogenheit entsprechend ausgeglichen. Im Spiel zu viert ist man natürlich stark von den Mitspielern abhängig, da man nur 6 (der Startspieler 7) der 25 Spielsteine setzen darf. So versucht man ggf. Schadensbegrenzung zu betreiben, nicht mehr zu erfüllende Aufträge einfach fallen zu lassen und die Bausteine so zu setzen, dass Sie den anderen Spielern schaden. Da man die Aufträge der Mitspieler nicht kennt, kann man natürlich nur erahnen, welche Zielen sie verfolgen.

Noch ein ganzes Stück taktischer wird es, wenn das Spiel zu zweit gespielt wird, da man hier zwei Seiten des Spielfelds gleichzeitig bedienen muss und sich ggf. auch einmal zwischen der Erfüllung zweier Aufträge entscheiden muss.

Cityscape ist ein vom Material hochwertiges, spielerisch leicht eingängiges Taktikspiel mit Bluff- und Ärgerelementen. Es bietet zwar nicht den Tiefgang anderer Spiele aus der Pintoys-Serie für 2 Personen, spielt sich jedoch angenehm locker und ist damit als Spiel für zwischendurch gut geeignet. Familien oder Spieler, die Holzspiele mögen und an relativ abstrakten Spielmechanismen Freude haben, können hier gerne einen zweiten Blick wagen!

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.