Rezension/Kritik - Online seit 27.12.2008. Dieser Artikel wurde 3640 mal aufgerufen.

Mein erstes Quiz

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Autor: Anja Wrede
Verlag: KOSMOS
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2573
Mein erstes Quiz

Spielziel

In diesem Quiz, das ohne Lesekenntnisse spielbar ist, geht es spielerisch um Farben, Formen, Zahlen und Buchstaben. Zusätzlich wird das Gedächtnis geschult. Eine ausgeklügelte Methode, um die Richtigkeit der Lösungen zu überprüfen, sorgt dafür, dass wirklich schon die Kleinsten dieses Quiz alleine spielen können.

Ablauf

Das Spiel ist schnell aufgebaut. Die Karten werden nach Farben sortiert und in die dafür vorgesehenen Schlitze des Schachtelbodens gesteckt, die Figuren auf ein beliebiges Feld derselben Farbe platziert.

Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht seine Figur dem Ergebnis entsprechend. Je nachdem, auf welchem Farbfeld man landet, zieht man eine gleichfarbige Quizkarte. Die Farben der Karten entsprechen einer der vier Kategorien Sprache, Alltag, Mengen und Zahlen sowie Farben und Formen. Das große Bild muss immer mit den drei kleinen Bildern in Bezug gebracht werden. Wenn man glaubt, die richtige Lösung zu kennen, nimmt man die Karte so zwischen Daumen und Zeigefinger, dass der Daumen auf der vermeintlichen Lösung liegt. Danach dreht man die Karte um. Trifft der Zeigefinger genau auf das weiße Feld, hat man richtig geraten und darf die Karte behalten, andernfalls muss man sie wieder in den Karton stecken.

Auf diese Weise wird die Partie fortgesetzt, bis ein Spieler fünf Karten sammeln konnte. Die Runde wird noch zu Ende gespielt und jeder, der danach fünf Karten besitzt, hat gewonnen.

Fazit

Mein erstes Quiz aus der inzwischen schon sehr umfangreichen Kosmolino-Reihe ergänzt die Kosmos-Kinderreihe um ein weiteres gelungenes Spiel. Äußerlich entspricht es in Aufmachung und Größe den übrigen Spielen dieser Reihe, öffnet man die Schachtel, sieht man sich einem sehr farbenfrohen Inhalt gegenüber.

Das Quiz ist vom Prinzip her für die Kinder tatsächlich sehr leicht zu spielen. Nach einer Einführungsrunde mit einem Erwachsenen begreifen sie recht schnell, dass sie sich zuerst das obere Bild ansehen und anschließend überlegen müssen, in welchem Zusammenhang es zu einem der drei kleinen Bilder steht. Obwohl die Kinder viele Teile des Spiels intuitiv begreifen, gibt es leider auch einige Punke, die weniger gelungen sind:

Auf jeder Karte ist ein kleines rundes Symbol abgebildet, welches anzeigt, wie die Aufgaben auf der Karte zu handhaben sind. Drei dieser Symbole (sie zeigen jeweils den Kopf von Kosmolino mit einer unterschiedlichen Handbewegung) ähneln einander so sehr, dass es den Kindern nicht möglich ist, die Figuren zu unterscheiden bzw. ihnen eine bestimmte Aufgabenstellung zuzuordnen. Zum Glück sind die Aufgaben auf den Karten jedoch größtenteils selbsterklärend, so dass die Kinder meistens trotzdem wissen, was zu tun ist.

Das Lesen der Regel und die Umsetzung derselben gestaltet sich anfangs etwas schwierig. Zwar versteht man den Spielablauf sofort, jedoch sind auch hier wieder die kleinen runden Symbole zu bemängeln. Auf den gelben Karten ist überwiegend das Symbol "Wörter zusammen setzen" abgebildet. Es gibt aber auch Karten, bei denen man tatsächlich zwei Wörter zusammen setzen muss (z. B. Apfel und Baum) – diese Aufgaben werden jedoch mit "Was gehört zusammen" umschrieben, obwohl man diesen Vorgang eher als "Wörter zusammen" bezeichnen würde – irgendwie waren diese Bezeichnungen sehr verwirrend und es dauerte ein Weilchen, bis ich sie verstand. Um zu testen, ob nur ich schwer von Begriff sei, gab ich das Spiel ohne weiteren Kommentar auch an drei Bekannte, die Kinder im Zielgruppenalter haben, und alle drei erzählten mir später unabhängig voneinander, dass sie zuerst nicht richtig verstanden, was bei diesen gelben Karten nun eigentlich verlangt wird.

An dieser Stelle wird also mit den Symbolen mehr Verwirrung gestiftet, als tatsächlich notwendig gewesen wäre.

Einen Punkt gibt es noch zu bemängeln: Viele Kinder können mit vier Jahren die Ziffern 1 bis 6 noch nicht lesen. Leider ist jedoch der Würfel nicht mit Augen, sondern eben mit Zahlen bedruckt. Zwar lernen die Kinder, wenn sie dieses Spiel häufig spielen, dabei im Laufe der Zeit auch die Ziffern kennen, allerdings verhindert der Würfel eigentlich genau das, was das Spiel bezweckt: nämlich, dass die Kinder ohne Eltern spielen können/sollen. Die Punkte auf einem Augenwürfel können Kinder meist schneller abzählen als Ziffern lesen. Und in Anbetracht der Zielgruppe wäre hier vielleicht die Beigabe eines Augensonderwürfels, der nur bis 3 oder 4 geht, auch nicht schlecht gewesen. Der Würfel hat noch ein Manko: Jene Kinder, die die Ziffern doch schon lesen können, machen aus der 6 oft eine 9, wenn der Würfel verkehrt vor ihnen zum Liegen kommt.

Für jüngere Spieler empfiehlt es sich, die gelben Karten, die mit Buchstaben zu tun haben, wegzulassen. Nach und nach kann man diese aber dem Spiel beifügen – vor allem die Reimkarten schaffen die Kinder recht bald. Anders sieht es bei den Karten aus, die mithilfe der Kosmolino-Wissensscheibe gelöst werden müssen. Die damit verbundenen Aufgaben sind nicht leicht, obwohl die unterschiedlichen Farbhintergründe auf der Drehscheibe eine gewisse Hilfestellung geben.

Die Wissensscheibe kann man auch ohne die Karten durchspielen. Die Aufgaben eignen sich eher für 6 bis 7-Jährige. Die Schlauen unter ihnen, die zum Schummeln neigen, merken allerdings sehr schnell, dass sie nur den Innenring vor dem Mittelring zu drehen brauchen, um die gesuchte Lösung schon vorher sehen zu können.

Sehr gelungen ist das System der Lösungskontrolle. Es ist schnell erklärt und ebenso rasch durchgeführt. Anfangs muss man die Kinder zwar immer wieder darauf aufmerksam machen, dass sie die Karten gleich, wenn sie diese gezogen haben, auf den Tisch legen sollen, damit sie nicht versehentlich (oder auch absichtlich) schon vorher die Stelle erkennen, wo auf der Rückseite die richtige Lösung durch das weiße Rechteck gekennzeichnet ist. Aber nach einiger Zeit meckern die Mitspieler recht schnell, wenn die Karte nicht gleich nach dem Ziehen abgelegt wird und das System funktioniert dann prima.

Die kurze Spieldauer ist den jüngsten Mitspieler angepasst – auch bei voller Besetzung dauert eine Partie kaum länger als 15 Minuten, spielt man nur zu zweit oder dritt, ist man entsprechend schneller fertig. Wer gerne länger spielen möchte, erhöht einfach die Kartenzahl, die das Spielende einläutet.

In Summe liegt mit Mein erstes Quiz jedoch ein gelungenes Quiz-Spiel für die allerjüngsten vor. Vor allem die 4- und 5-Jährigen hatten immer wieder großen Spaß an den Runden und waren jederzeit gerne mit von der Partie. Letztendlich wurde das Spiel so oft gespielt, dass viele der Kinder die Fragen schon alle kannten. Somit bleibt uns nur die Hoffnung auf einen Erweiterungskartensatz (mit vielleicht einprägsameren Symbolen?).

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Mein erstes Quiz: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.09.08 von Sandra Lemberger

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