Rezension/Kritik - Online seit 07.07.2002. Dieser Artikel wurde 7035 mal aufgerufen.

Zahltag

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Autor: Franz-Benno Delonge
Illustration: Atelier Wilinski
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,3 3,3 H@LL9000
4,5 4,5 Leser
Ranking: Platz 5827
Zahltag

Spielziel

Holzmann ist zwar mittlerweile pleite, aber zumindest boomt die Bauwirtschaft bei Zahltag gehörig. Der Bürgermeister ist nämlich der Meinung, dass einige Objekte dringend saniert, bzw. renoviert werden müssen. Folglich buhlen die Spieler als Bauunternehmen um die Aufträge, für die unterschiedliche Ressourcen gebraucht werden, seien es Kräne, Bagger oder Arbeitskräfte. Doch nur das Unternehmen mit dem niedrigsten Angebot bekommt den Zuschlag und damit das Geld. Wenn da nicht ab und zu Zahltage anstehen, die das Einkommen, und darum geht es schließlich am Ende, wieder schmälern.

Ablauf

Ressourcen

Jeder Spieler wird mit vier Angebotskarten und einer 00-Karte seiner Spielerfarbe ausgestattet. Die Angebotskarten sind zweigeteilt und enthalten jeweils zwei Zahlen, so dass insgesamt die Zahlen von 1-8 abgedeckt werden. Zudem nimmt sich jeder 20 Mio. Spielgeld aus der Bank.

Aus den gemischten Ausrüstungskarten - die aus Kränen, Bagger, Arbeiter und Polier bestehen - werden jeweils 7 Karten verteilt. Danach darf man die restlichen Karten wieder nach Symbolen sortiert und in offenen Stapel auslegen.

32 Auftragskarten werden mit 6 Zahltagkarten gemischt und als verdeckter Stapel bereit gelegt.

Spielablauf

Der Spielablauf gliedert sich in 4 Phasen. Phasen 1-3 werden nur vom aktiven Spieler, Phase 4 von allen Spielern gemeinsam ausgeführt.

1. Aufträge weiterführen

In dieser Phase werden vor dem Spieler rechts ausliegende Karten wieder auf die Hand genommen (wurden in einer vorherigen Runde bereits weitergeführt). Links liegende Karten werden nach rechts verschoben (durch erhaltene Aufträge aus Phase 4).

2. Ausrüstung verändern

In dieser Phase kann und darf das Kontingent der Ausrüstungskarten auf der Hand verändert werden:

  • eine beliebige Ausrüstungskarte aufnehmen
  • eine Handkarte abgeben und zurück auf den entsprechenden Stapel legen
  • eine Handkarte gegen eine andere Karten der offenen Stapel austauschen

3. Karte aufdecken

Vom Stapel der Auftragskarten wird die oberste aufgedeckt.

4. Auftrag vergeben oder Zahltag durchführen

Handelt es sich um eine Auftragskarte, geben alle Spieler dafür ein Angebot ab. Die Auftragskarte zeigt an, wieviele Karten von welcher Sorte benötigt werden, um die entsprechenden Bauarbeiten auszuführen. Jeder Spieler wählt nun aus seinen Auftragskarten ein aus und legt sie verdeckt mit der gewünschten Zahl zur Tischmitte ab. Will oder kann (durch fehlende Ausrüstungskarten) ein Spieler kein Angebot abgeben, so wählt er die 00-Karte. Die ausgelegte Zahl spiegelt den Betrag wieder, für den man bereits ist, den Auftrag auszuführen.

Gleichzeitig decken alle ihr Gebot auf. Das kleinste Gebot erhält den Zuschlag und der betroffene Spieler erhält den gebotenen Betrag aus der Bank und legt die im Auftrag geforderten Ausrüstungskarten links vor sich aus.

Wenn mehrere Spieler das kleine Gebot gemacht haben, müssen diese jeweils den Auftrag ausführen, heißt alle notwendigen Karten auslegen, erhalten allerdings nur 2 Mio. weniger, als sie geboten haben.

Die Auftragskarte wird solange am Tischrand abgelegt, bis eine Zahlkarte aufgedeckt wird.

Wird an Stelle einer Auftragskarte ein Zahltag aufgedeckt, müssen die Spieler für Ausrüstungskarten zahlen. Der oder die Spieler mit den wenigsten Hand-Karten müssen jedoch nichts bezahlen. Die anderen zahlen für jede Karte, die sie mehr auf der Hand halten, 1 Mio. in die Bank.

Damit ist eine Spielrunde beendet und der nächste Spieler beginnt wieder mit Phase 1.

Sollte nach einem Zahltag in der nächsten Runde erneut ein Zahltag gezogen werden, wird diese jedoch nicht durchgeführt und wieder in den Stapel gemischt. Sobald jedoch neun (bei 2 Spielern bereits bei acht) Auftragskarten am Tischrand liegen, folgt automatisch als nächstes ein Zahltag.

Das Spiel endet nach dem 5. Zahltag und das Geld entscheidet über den Sieg. Bei einem Gleichstand zählen zunächst die wenigsten Ausrüstungskarten insgesamt, dann die wenigsten Karten auf dem Tisch.

Fazit

Das Spielmaterial:

Das Spiel ist recht ansprechend gestaltet. Die Grafiken im Comic-Stil empfinde ich als gelungen. Die verwendete Symbolik ist sehr einfach und leicht zu erfassen. Wer sich die Bilder auf den Auftragskarten etwas genauer anschaut, kann erahnen, welche Sanierungsaufgaben anstehen. Ob der Friedhof, die Brücke oder die Autobahn bearbeitet werden muss, die einzuplanenden Ressourcen machen Sinn. Das hat zwar auf das Spiel keinen Einfluss (außer den benötigten Ressourcen natürlich), kann aber für etwas Atmosphäre (oder ein leichtes Schmunzeln) sorgen. Allerdings hätten zur besseren Unterscheidung der verschiedenen Kartenarten unterschiedliche Rückseiten gut getan.

Die Regeln:

Die Spielregel besteht aus sehr viel Fließtext, ist aber trotzdem recht gut verständlich. Etwas problematisch ist jedoch der Teil über die Weiterführung der Aufträge. Die Beschreibung ist an dieser Stelle nicht ideal gelungen, beim zweiten Lesen sollte sich die leichte Irritation auflösen und es wir klar, was gemeint ist.

Das Spiel:

Der Spielablauf gestaltet sich als weitgehend unproblematisch und das Spiel läuft recht flüssig.

Im Spiel gibt es doch ein paar wichtige Faktoren. Ich muss für Ressourcen sorgen, um Aufträge ausführen zu können. Dabei bin ich allerdings an eine Höchstgrenze an Hand- und Tischkarten gebunden. Und das ist nicht nur gut für die Ausgewogenheit unter den Spielern, sondern verhindert auch ruinöse Folgen eines Zahltags, denn bei wenig Auslastung (=wenig erhaltenen Aufträgen) sind meine Arbeiter nicht mit arbeiten abgelenkt, sondern halten bei mir die Hand auf. Das Ganze wird dann noch schlimmer, wenn es einem Konkurrenten gelingt, nur noch 2 oder 3 Karten auf der Hand zu halten. Also heißt es die Handkarten der Gegner im Auge behalten und Aufträge am Land zu ziehen. Doch hier fällt die Abschätzung schwer, welcher Mitspieler bereit ist, welchen Preis zu bieten. Besonders übel wirken sich gleiche Preise aus, nicht nur wegen des Abschlags um 2 Mio. sondern auch, weil alle mit diesem Preis Karten auslegen müssen und diese unlukrativ binden. Die Möglichkeit für den Zuschlag zu einem gut bezahlten Auftrag (weil meine Konkurrenten den Auftrag mangels Ressourcenkarten nicht leisten können) geistert jeden Spieler im Hinterkopf.

So ist leicht erkennbar, wie schwer Zahltag berechenbar ist und Glück ist immer dabei, egal ob es um Angebot und Zuschlag für Aufträge oder um das richtige "Timing" für den nächsten Zahltag geht. Gerade dieser Glücksfaktor, welcher teilweise als unplanbar eingeschätzt wurde, führte bei einigen unserer Mitspieler zur Abwertung im Bereich des Spielreizes. Die Spieldauer ist angemessen.

Als Zielgruppe spricht Zahltag all die an, die ein lockeres und freches Spiel wollen, bei dem das Ambiente stimmt und der Preis vertretbar ist. Meine Einschätzung des Spielreizes fällt dennoch nicht höher aus, da es - gerade für Vielspieler - im Mittelmaß versinken kann.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Zahltag: 3,3 3,3, 8 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Torsten Schulz
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner

Leserbewertungen

Leserwertung Zahltag: 4,5 4.5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Zanow
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.11.07 von Jörg L. - Netter Starter oder Absacker für einen Spieleabend.

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