Rezension/Kritik - Online seit 24.07.2011. Dieser Artikel wurde 4522 mal aufgerufen.

Velo City

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Autor: Kevin G. Nunn
Illustration: Harald Lieske
Verlag: Abacus Spiele
Rezension: Alfons Leierseder
Spieler: 3 - 7
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2010
Bewertung: 1,8 1,8 H@LL9000
2,0 2,0 Leser
Ranking: Platz 6448
Velo City

Spielziel

Weniger per Muskelkraft, sondern hauptsächlich per Würfelglück bewegen wir uns auf unserem Parcours; und manchmal hängen wir uns einfach an unseren Vordermann dran, um schnell und dann auch als Mannschaft ins Ziel zu kommen.

Ablauf

Auf unserem Spielplan sehen wir eine Strecke mit 35 Feldern, die wir möglichst zügig zu absolvieren haben. Erkennbar sind auch viele Felder, bei denen wir Vitamindosen, und die Kanaldeckel, auf denen wir ein Problem bekommen. Schließlich sehen wir am Ende der Strecke die Zielfelder, die von den ersten 8 Radlern besetzt werden.

Aber von vorne: Jeder Spieler erhält seine Mannschaft und den gleichfarbigen Würfel, stellt je nach Spielerzahl eine bestimmte Anzahl Figuren an den Start und schon kann’s losgehen, und das bedeutet: Würfeln, würfeln, würfeln!

Folgende Möglichkeiten gibt es:

Solofahrt

  • Mit dem eigenen Würfel: Das Ergebnis lässt einen meiner Radler nach vorne kommen.
  • Mit dem eigenen und dem Energiewürfel (eine Vitamin-Dose abgeben): Ich darf einen der beiden Würfel für mein Vorwärtskommen auswählen.
  • Mit dem eigenen und dem Energiewürfel (zwei Dosen abgeben): Ich darf mit dem Ergebnis der beiden Würfel vorwärtssprinten (und keiner kann im Windschatten folgen…).

Windschatten fahren
Befinden sich mehrere Radler auf einem Feld, von dem aus eine Fahrt beginnt, dürfen alle im Windschatten fahren; d.h. eine Vitamindose abgeben und auf das gleiche Feld ziehen wie der Fahrer, der diese Fahrt eröffnet hat. Dies ist aber eine freiwillige Sache. Will ein Fahrer nicht mitfahren, kann er auch stehenbleiben.

Pulkfahrt
Diese Fahrt ist nur möglich, wenn mehrere Radler auf einem Feld stehen. Der gerade aktive Spieler nimmt einen Würfel von jedem Team, das auf diesem Feld beteiligt ist, und betätigt diese. Dann darf er entscheiden, mit welchem Würfel er vorwärts kommen will. Nimmt er einen fremden Würfel, muss neben der eigenen auch die entsprechende Figur mitgenommen werden.

Das Feld, auf dem wir auf diese Weise ankommen, sagt uns nun, was wir davon erwarten können. Auf einem normalen Feld bleiben wir einfach stehen, auf einem Dosenfeld nehmen wir uns einen Vitamindrink.
Und auf einem Hindernisfeld? Der offene Kanaldeckel zeigt an, dass es hier schwer wird, einfach darüber zu fahren. Wer auf so ein Feld zieht, muss eine Dose abgeben. Kann oder will er das nicht, muss er sofort auf das nächste freie und zurückliegende Feld mit einem Kanaldeckel ziehen. Dies kann sogar bedeuten, dass er bis zum Start zurück muss. Als Trost erhält der Fahrer eine Dose und, bei der Rückfahrt zum Start, sogar zwei. Wenigstens eine kleine Entschädigung …
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler drei seiner Kuriere ins Ziel gebracht hat oder alle acht Zielfelder besetzt sind. Dann gewinnt der mit den meistern Radlern im Ziel und – bei Gleichstand – der, dessen letzter Radler im Ziel weiter hinten platziert ist.

Fazit

Wir haben ein liebevoll gestaltetes Spiel vor uns: Das selbstgemalte Cover, der Schriftzug ‚Velo City’ aus verschiedenen Fahrrad-Utensilien, die unterschiedlichen Kuriere, die blauen Vitamindrinkdosen - schön!
Bei uns heißt so eine Vitamin-Flasche einfach „DoDo“ (als Abkürzung für „Dopingdose“) und wir waren uns am Spieltisch darüber einig, dass es schon gewagt ist, so ein Spiel auf den Markt zu bringen, da der Fahrradsport momentan (und leider) in nicht besonders gutem Ruf steht.

Egal, das Spiel lässt einen einfachen Einstieg zu, die Regel ist schnell erklärt und mit vielen klaren Beispielen hinterlegt.

Der Spielplan ist übersichtlich und nett gestaltet. Bei mehr als 5 Spielern drängen sich die Radler manchmal auf einem Feld (wenn mehr als drei draufstehen), so dass ich mir größere Felder gewünscht hätte, aber mit gutem Willen ist auch diese Hürde zu schaffen.

Dass die Hindernisfelder mit einem offenen Kanaldeckel (sogar mit sichtbarer Leiter in die Tiefe) abgebildet sind, lässt einen Biker schon zusammenzucken, stellt er sich vor, in einen solchen offenen Schacht zu stürzen. Da hilft dann wahrscheinlich auch keine Vitamindose mehr, sondern nur noch der Krankenwagen!

Zum Spielverlauf:
Ja, es wird sehr viel gewürfelt! Anfangs versucht natürlich jeder, sich einen Vorrat von Vitamindosen zu besorgen, so dass man für das Rennen gerüstet ist. Jeder wird versuchen, seine Radler so einzusetzen, dass 2 davon möglichst weit nach vorne kommen und einer für den Nachschub von DoDos zuständig ist. Ob das immer klappt, ist meist nur eine Frage der Würfel!
Windschattenfahren kann eine gute Sache sein (unter Einsatz von Dosen), fahre ich doch Richtung Ziel, ohne selbst am Zug zu sein. Aus diesem Grund werde ich gegen Ende auch gerne mal einen Vorstoß mit zwei Würfeln wagen, da mir dann niemand folgen darf und ich damit möglicherweise den entscheidenden Vorsprung herausfahre.

Außerdem ist natürlich klar, dass man nur allein über die Ziellinie fahren darf (also nicht im Pulk oder im Windschatten).

Und am Ende darf ich auf zwei Dinge achten: Zum einen sollte ich mindestens zwei meiner Radler ins Ziel bringen und zum anderen müssen diese beiden nicht als erste über die Ziellinie fahren, zählt bei Gleichstand ja der später ankommende als Tiebreaker.

So gesehen gibt es natürlich auch ein paar Überlegungen anzustellen, um Richtung Ziel und Sieg zu kommen. Letztendlich bleibt dieses vorliegende Spiel aber ein Würfelspiel: Schön für die tollen Würfler, grässlich für die Leute, die einen Vorstoß wagen und mit zwei 1ern auf ein Kanaldeckelfeld kommen!

Velo City ist ein nett gemachtes und kurzweiliges Familienspiel, bei dem man gerne auch noch eine Revanche spielt, um zu beweisen, dass man beim ersten Versuch einfach nur Pech beim Würfeln hatte.

Und wenn es außerdem dazu anregt, sich wieder einmal selbst auf den alten Drahtesel oder das moderne Bike zu setzen, dann ist Spiel und Sport ganz nah bei einander!

Nun denn: Auf das Fahrrad – fertig – los! Und nur mit erlaubten Vitamindrinks!

Rezension Alfons Leierseder

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Velo City: 1,8 1,8, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.06.11 von Alfons Leierseder
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.09.10 von Michael Andersch - Belanglose Würfelei, gepaart mit einer Endebedingung bzw. einem Siegkriterium, das absolut nicht zu Ende gedacht wurde. Sorry, das war nix...!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.09.10 von Frank Gartner - Einfaches, leicht taktisches Würfelspiel mit pfiffigem Wertungsmechanismus, der zum Ende hin das Spiel durchaus spannend gestalten kann. In Gelegenheitsspielerkreisen kam das Spiel nach meiner Erfahrung gut an, in Vielspielerkreisen begegnete ich aufgrund des doch recht hohen Glücksanteils hingegen eher gerümpften Nasen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.10.10 von Bernd Eisenstein - Die Endbedingung macht aus einem recht netten Familienspiel eine unfunktionierende Gurke
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.01.11 von Michael Timpe - Was ein Spiel, es muss ja nicht immer alles logisch sein, aber über Gullydeckel stürzen und dabei Energiedrinks finden, ist schon wild. Das Spielende war dann die völlige unausgegorene Katastrophe: Keiner wollte ins Ziel einfahren, aber alle wünschten, dieses Spiel möge enden.

Leserbewertungen

Leserwertung Velo City: 2,0 2.0, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.10.10 von Jo Speicher
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.10.10 von Cyberian - Ohne Regelanpassungen völlig sinnlos, aber mit ein paar einfachen Änderungen ein "nettes" Rennspiel. Muß man nicht haben, tut aber auch nicht weh.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.08.11 von Johann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.12.11 von docholz - Urteil unserer Spielgruppe: "Was ein Mist!"

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