Rezension/Kritik - Online seit 15.07.2010. Dieser Artikel wurde 5409 mal aufgerufen.
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Die kleinen Gärtner versuchen, so viele bunte Blumen wie möglich auf seiner Wiese fertig zu stellen. Wer am Ende die meisten Blumen zum Erblühen gebracht hat, gewinnt.
Jeder kleine Gärtner erhält ein Stück Wiese sowie einen Blumenstiel mit Blütenmitte. Wer an der Reihe ist, würfelt mit beiden Würfeln und führt beide Ergebnisse aus. Entweder zeigen die Würfel Farben – dann darf man sich die entsprechenden Blumenteile (Blütenblätter, Blätter, Stiel oder Blütenmitte) nehmen. Oder das Ergebnis ermöglicht folgende Aktionen:
Die Raupe läutet das Spielende ein. Ist sie fertig gestellt, gewinnt der Spieler mit den meisten kompletten Blumen.
Blumengarten ist optisch ein besonderer Leckerbissen und sämtliche Kinder meiner Testrunden wollten dieses Spiel immer und immer wieder spielen. Leider hat es regeltechnisch eine Menge Schwächen, woran man erkennt, dass dem griechischen Verlag, der zwar schon so manche interessante Idee auf den Spielemarkt brachte, noch eine professionelle Spieleredaktion fehlt, die wenigstens die meisten Schwächen vor dem Erscheinen des Spiels aufdeckt und die Regeln entsprechend ändert. Folgende Regelmängel fallen ganz gravierend auf:
Folgendes haben wir an den Regeln geändert, so dass Blumengarten letztendlich zu einem "runden" Spiel wurde: Die Symbole zum Klauen, freien Auswählen oder Tauschen von Blütenblättern gelten nicht nur für Blütenblätter, sondern auch für Blumenmitte, Blatt oder Stängel, sofern am Stängel bzw. der Blumenmitte noch keine weiteren Teile hängen. Diese Lösung klingt jetzt relativ simpel, aber wir haben einige Testdurchgänge benötigt, in denen wir immer andere Varianten ausprobierten, bis sich ein "rundes" Spiel mit möglichst reibungslosem Ablauf entwickelte, mit dem nicht nur die Kinder, sondern vor allem auch ich zufrieden war.
Auf Schachtel und Spielregelcover ist zu lesen, das Spiel sei ab 4 Jahren geeignet, in der Regel selbst passt es plötzlich auch für 3-Jährige. Wobei dies höchstens auf freies Spielen zutrifft, das Regelspiel in der vorliegenden Form können 3-Jährige noch nicht meistern. Auch die Spieldauer von etwa 20 Minuten überfordert diese Altersgruppe noch.
Auch beim Material zeigen sich teilweise Fehler. So sind die Magneten einiger Teile etwas zu stark in die Holzvertiefungen gerutscht, so dass sie nicht genau auf den Magneten des Stängels bzw. der Blumenmitte aufliegen, was dazu führt, dass die Teile nur schwer bis gar nicht halten. Glücklicherweise ist das Spiel aber sehr großzügig mit Material ausgestattet, so dass es nichts ausmacht, das eine oder andere Teil ungenutzt zur Seite zu legen.
Fokussiert man eher das Material und sieht über sämtliche Regelfehler großzügig hinweg, ist Blumengarten dennoch ein Spiel, dessen Kauf sich lohnt. Allzu reizend sind die fertigen Blumenbeete anzusehen und das wunderschöne Holzmaterial, mit dem die Kinder auch gerne und ausgiebig frei spielen, lohnt das Preis-/Leistungsverhältnis selbst für ein mangelhaft ausgetüfteltes Spielprinzip allemal. Trotzdem schade, dass man sich hier nicht mehr Mühe gab, denn andernfalls hätte dies ein ganz herausragendes Kinderspiel werden können!
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Blumengarten: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.06.10 von Sandra Lemberger |
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