Rezension/Kritik - Online seit 19.06.2012. Dieser Artikel wurde 2664 mal aufgerufen.

Schlängeln

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Autor: Hajo Bücken
Dirk Hanneforth
Illustration: Doris Matthäus
Verlag: AMIGO
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 2986
Schlängeln

Spielziel

Die farbenfrohen, aber scheuen Ringelschlangen verstecken sich gerne hinter Büschen. Um sie daraus hervorzulocken, sind Glück und Merkfähigkeit gefragt.

Ablauf

Jeder Spieler erhält zwei Schlangenflöten sowie einen Sichtschutz in Form eines Busches, unter dem stets drei Schlangen hervorschauen. Diese Schlangen sind unterschiedlich lang und werden aus einem Beutel gezogen. Je nach Länge weisen sie zwischen zwei und vier Abschnitte in sechs verschiedenen Farben auf, wobei die Farben durch schwarze Segmente getrennt sind.

Wer an der Reihe ist, fragt einen Mitspieler nach einer Farbe. Falls dieser Schlangen besitzt, die in ihrem vordersten Abschnitt genau diese Farbe zeigen, schiebt er sie um ein Farbsegment weiter unter dem Busch nach vorne. Trifft dies nicht zu, muss er angeben, ob die gewünschte Farbe bei seinen Schlangen später oder gar nicht mehr vorkommt. Zwei Mal im Spiel können übrigens durch den Einsatz einer Schlangenflöte alle Mitspieler gleichzeitig befragt werden.

Wenn ein Spieler durch seine Farbwahl eine Schlange ganz aus dem Busch hervorgelockt hat, darf er sie an sich nehmen. Der leere Platz der Schlange wird sofort mit einer neuen aufgefüllt. Man ist so lange an der Reihe, bis man eine falsche Farbe nennt oder eine Schlange aus dem Busch gelockt hat – danach ist der nächste Spieler am Zug.

Sobald eine Lücke im Busch nicht mehr aufgefüllt werden kann, gewinnt der Spieler, der die meisten Schlangen sammeln konnte.

Fazit

Schlängeln besticht durch tolles Spielmaterial. Die großen Büsche sowie die bunten, aus sehr dicker Pappe gefertigten Schlangen ziehen die Blicke von Kindern sofort auf sich. Als Manko ist an dieser Stelle aber anzumerken, dass das Säckchen etwas zu klein geraten ist, so dass die Enden der längsten Schlangen daraus hervorspitzeln. Wenn Kinder das Spiel kennen, können sie diesen Umstand ausnutzen, um lange Schlangen zu ziehen. Bei denen benötigen die Mitspieler schließlich länger, um sie unter den Büschen hervorzulocken, was von Nachteil für sie ist, weil die Länge der Schlangen am Ende nicht zählt, sondern nur die Anzahl.

Bei Schlängeln sollten sich die Kinder im Laufe des Spiels zu merken versuchen, welche Farben die Schlangen der Mitspieler im Moment nicht aufweisen bzw. erst später. Genau daran liegt es aber auch, dass das Spiel nicht überall gut ankommt. Denn Kinder sind zwar Weltmeister im Merken optischer Auslagen, aber wenn es darum geht, nur Gehörtes abzuspeichern, sieht die Sache schon ganz anders aus. Nur bei vollster Konzentration gelingt ihnen das. Die Spieldauer übersteigt aber die durchschnittliche Konzentrationsdauer der meisten Kinder im Kindergarten- bzw. Vorschulalter.

Somit passiert es bereits nach etwa 10 Minuten, dass Kinder ständig dieselben Personen nach Farben fragen, nach denen diese schon von Mitspielern oder gar von ihnen selbst gefragt und welche negativ beantwortet wurden. Auf diese Weise zieht sich das Spiel sehr in die Länge und die angegebene Spieldauer von 20 Minuten konnte in keiner einzigen meiner Testrunden mit jüngeren Kindern eingehalten werden. Meistens dauerte das Spiel 30 Minuten oder sogar länger, so dass die Kinder gegen Ende immer zappeliger wurden. Dabei wurden die Büsche und Schlangen dann oft verschoben, so dass Schlangen wieder ein Stück hinter dem Busch verschwanden oder plötzlich ganz darunter hervorgekrochen waren.

Mit Kindern der ersten beiden Grundschulklassen lief es teilweise besser, aber auch dort gab es noch welche, denen das Spiel zu lange dauerte. Daran können leider auch die Schlangenflöten nicht viel ändern, die das Spiel immerhin ein wenig beschleunigen.

Taktische Überlegungen können Glück und Merkfähigkeit ein bisschen unterstützen. Da keine Schlange zwei gleiche Farbsegmente aufweist, kann ein genauer Blick auf die bereits unter dem Busch hervorlugenden Teile schon sehr hilfreich sein. Leider verstehen diese Logik jüngere Kinder ebenfalls noch nicht, weshalb die Altersempfehlung ab 4 vielleicht etwas zu großzügig angesetzt wurde.

In Summe liegt mit Schlängeln ein äußerst liebevoll gestaltetes Spiel vor, das trotz der oben beschriebenen Schwächen ein gutes Spiel zum Trainieren der Konzentration ist. Die Spiellänge kann man selbst modifizieren, indem man einige Schlangen aus dem Spiel nimmt. Voraussetzung für ein gutes Gelingen ist jedoch, dass nur Kinder am Spiel teilnehmen, die einigermaßen stillsitzen können, damit Büsche und Schlangen stets an Ort und Stelle bleiben.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Schlängeln: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.05.12 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Schlängeln: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.11.12 von Udo Möller - Ein schönes Kinderspiel, das bei Kindern ab etwa 5 Jahren gut ankommt.

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