Rezension/Kritik - Online seit 31.01.2015. Dieser Artikel wurde 5225 mal aufgerufen.

Jungle Speed Safari

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Autor: Thomas Vuarchex
Pierric Yakovenko
Illustration: Thomas Vuarchex
Verlag: Asmodee
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3821
Jungle Speed Safari

Spielziel

Wenn es ums Essen geht, versammeln sich die Dschungeltiere um die Totems. Die Hungrigsten unter ihnen jagen los, um als Erste an die Beute zu gelangen. Andere Tiere werden wütend und brüllen, während die Chamäleons sich verstecken. Und wenn der Jäger kommt, bricht Panik aus und die Tiere müssen blitzschnell versuchen, sich in Sicherheit zu bringen.

Ablauf

In der Tischmitte werden die fünf Nahrungstotems bereitgestellt. Die Karten werden gleichmäßig an alle Spieler verteilt und als verdeckte Stapel vor diesen abgelegt. Reihum deckt jeder seine oberste Karte auf und legt sie auf seinen Wertungsstapel. Alle Spieler müssen auf diese Karte reagieren.

Folgende Motive sind vorhanden:
Normale Tiere: Keine Reaktion erforderlich; die Karte verbleibt beim Spieler.
Hungrige Tiere: So rasch wie möglich jenes Totem schnappen, das die Lieblingsnahrung des Tieres zeigt; der Schnellste erhält die Karte.
Wütende Tiere: Das aufgedeckte Tier nachahmen; der Langsamste verliert eine Karte seines Wertungsstapels.
Chamäleon: Das Totem schnappen, dessen Farbe dem Chamäleon entspricht; als Belohnung erhält man die Karte.
Jäger: Wer diese Karte aufdeckt, muss versuchen, auf den Wertungsstapel eines Mitspielers zu schlagen, dann erhält er die oberste Karte. Die Mitspieler versuchen, die eigenen Stapel zu schützen, indem sie ihre Hände darauf legen.

Die Partie endet, wenn alle Nachziehstapel aufgebraucht sind. Wer dann die meisten Karten im eigenen Wertungsstapel hat, gewinnt das Dschungelspiel.

Fazit

Jungle Speed Safari blickt auf eine Reihe von Vorgängerspielen zurück: Arriba! von Goldsieber sowie Jungle Speed von Piatnik und Asmodée. Bei allen Ausgaben wird derselbe Autor genannt, weshalb es sich jeweils um Neuauflagen ein- und derselben Spielidee handelt. Allerdings griff man bei den Vorgängern nur nach einem einzigen Totem, nämlich dann, wenn zwei aufgedeckte Karten dasselbe Tier zeigten. Der Langsamere musste dann sowohl den eigenen Ablagestapel als auch den des Mitspielers als Strafe unter den eigenen Nachziehstapel legen. Gewonnen hatte, wer zuerst alle seine Karten los war. Das Aufdecken mancher Karten setzte diese Grundregel außer Kraft und erforderte verändertes Vorgehen.

Jungle Speed Safari arbeitet nun ausschließlich mit diesen Modifikationsregeln durch die aufgedeckten Karten. Des Weiteren gibt es nicht mehr nur ein Totem in der Tischmitte, sondern fünf. Dies führt dazu, dass man nicht nur überlegen muss, ob man überhaupt zugreifen soll, sondern auch noch, nach welchem Totem genau zu schnappen ist.

Am Spielmaterial gibt es nichts zu bemängeln. Die Totems stehen stabil auf dem Tisch und so manche unterschiedliche Kartentypen erscheinen auf den ersten Blick gleich, was für zusätzliche Verwirrung sorgt. Auch an der Regel gibt es nichts zu bemängeln. Letztere hält zusätzlich eine Version bereit, die für noch mehr Bewegung sorgt: Wenn ein Chamäleon aufgedeckt wird, müssen die Spieler einen Gegenstand berühren, welcher der Chamäleonfarbe entspricht. Dabei darf nichts berührt werden, was ein Spieler trägt und der Gegenstand darf außerdem nicht zum Spiel gehören. Wer dabei am langsamsten ist, verliert die oberste Karte seines Wertungsstapels.

Zum Sieg verhilft manchmal auch ein Quäntchen Glück: Deckt man nämlich oft eine normale Tierkarte auf, so darf man diese einfach behalten, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Ansonsten verlangt Jungle Speed Safari den Spielern jedoch viel Aufmerksamkeit und schnelles Reagieren ab. Stets sind die Karten der Mitspieler gut im Blick zu halten. Daraus lässt sich bereits schließen, dass die Sache umso spannender wird, je mehr Spieler mitmachen. Zwar funktioniert es ab zwei Mitspielern, aber optimalen Spielspaß erzielt man weder zu zweit noch zu dritt.

Und wie bei allen Reaktionsspielen gilt auch hier: Für alle muss gleich gute Sicht auf die Tischmitte bzw. auf die Mitspieler gewährleistet sein, was bei mehr als sechs Personen schwierig wird. Ist außerdem jemand mit von der Partie, der die Zusammenhänge wesentlich schneller erkennt als seine Mitspieler, so kann es für die anderen schon frustrierend werden. Während man bei den Vorgängerspielen diesbezüglich ausgleichend eingreifen konnte, indem ein solcher Spieler zu Beginn mehr Karten bekam, ist das hier nicht möglich. Je mehr gleichwertige Partner also am Tisch sitzen, desto größer ist der Spaßfaktor! Was meistens das Zusammenspiel unterschiedlich alter Kinder ausschließt. Außerdem ist die Altersempfehlung ab 5 Jahren auch ein wenig hoch gegriffen. Die 5- und 6-Jährigen, mit denen ich testete, verstanden zwar die Zusammenhänge nach einer Weile, aber von einem Reaktionsspiel konnte auch dann bei den langen Überlegenszeiten noch keine Rede sein, eher von einer Wissensabfrage gepaart mit entsprechender Vorgrübelei.

Abgesehen davon kann man Jungle Speed Safari aber jedem empfehlen, der Reaktionsspiele grundsätzlich mag. Es wird nichts aufregend Neues geboten, aber eine gute Spielidee mit schönem Material.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Jungle Speed Safari: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.11.14 von Sandra Lemberger

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