Rezension/Kritik - Online seit 03.11.2005. Dieser Artikel wurde 5406 mal aufgerufen.

Elefantastico

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Autor: Jaques Zeimet
Verlag: Zoch Verlag
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 1 - 6
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 3,8 3,8 H@LL9000
Ranking: Platz 4855
Elefantastico

Spielziel

Elefantastico bietet vier Spielvarianten, in denen es letztendlich immer darum geht, einen aus 9 Holzplättchen bestehenden Elefanten zusammenzubauen.

Ablauf

Spiel 1: Der Elefantenbaumeister (für einen Spieler ab 4 Jahren)

Hier handelt es sich einfach um ein Puzzlespiel. Ein Ziel, das man dabei eventuell vorgeben könnte, ist das Bauen eines Elefanten, der nur aus indischen bzw. afrikanischen Elefanten-Bauteilen besteht. Da die Holzplättchen alle beidseitig bedruckt sind, nämlich auf einer Seite mit indischen und auf der anderen mit afrikanischen Elefantenteilen, geht die Puzzle-Rechnung immer auf, selbst wenn man 36 Holzplättchen gezielt für rein afrikanische bzw. indische Elefanten benutzen möchte.

Spiel 2: Elefantenbasar (für 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren)

Die Spieler bauen je einen beliebigen Elefanten aus 9 Plättchen. Danach erhält jeder eine Elefantenkarte auf die Hand. Nun vergleicht jeder seinen eigenen Elefanten mit dem auf der Karte. Ziel ist es, den eigenen Elefanten möglichst schnell dem auf der Karte abgebildeten anzupassen. Der Spieler am Zug benennt immer ein bestimmtes Plättchen, das er tauschen will (zum Beispiel: „Ich möchte den Kopf mit Sonne gegen einen Kopf mit Mond tauschen“). Findet er einen Tauschpartner, dürfen beide ihre entsprechenden Plättchen umdrehen und der Spieler am Zug darf weitermachen. Sobald sich kein Tauschpartner mehr findet, darf der Spieler das zuletzt zum Tausch angebotene Plättchen umdrehen und damit ist sein Zug beendet.

Sobald ein Spieler seinen Elefanten gemäß der Karte gestaltet hat, ruft er „fertig“ und zeigt die Karte zur Kontrolle. Wenn alles richtig gemacht wurde, darf er die Karte behalten und bekommt eine neue vom Stapel. Die Mitspieler dürfen zu diesem Zeitpunkt immer entscheiden, ob sie mit ihrer Karte weitermachen oder sie gegen eine neue eintauschen wollen.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 4 Karten gesammelt hat.

Spiel 3: Wettlauf der Dickhäuter (für 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren)

Jeder Spieler baut wieder einen beliebigen Elefanten aus 9 Holzplättchen. Danach wird eine Karte in der Tischmitte aufgedeckt. Nun versuchen alle Spieler gleichzeitig, ihre vor sich liegenden Elefanten der Elefantenkarte anzupassen. Wer fertig ist, schlägt mit der Hand auf die ausliegende Karte. Nun wird überprüft, ob auch alles stimmt. Ist dies der Fall, darf man die Karte als Belohnung behalten. Hat man einen Fehler gemacht, bekommt man die Karte nicht, dafür dürfen allerdings die Mitspieler jeweils eine Karte vom Nachziehstapel an sich nehmen.

Nun wird die nächste Karte aufgedeckt und eine neue Runde beginnt. Wer zuerst 8 Karten sammeln konnte, gewinnt das Spiel.

Spiel 4: Unser Lieblingselefant (für 2 bis 6 Spieler ab 5 Jahren)

In der Tischmitte wird ein Elefant aus 9 Holzplättchen platziert, die übrigen Holzplättchen werden daneben gelegt. Außerdem stellt man die Spielkiste mit dem Boden nach oben als Ablage für den Lieblingselefanten auf den Tisch. Alle Mitspieler erhalten – abhängig von der Spielerzahl – 5 bis 8 Handkarten. Wer an der Reihe ist, durchsucht seine Handkarten nach einem afrikanischen oder indischen Elefantenteil, das auf möglichst vielen Karten zu sehen ist. Nun darf man sagen: „Unser Lieblingselefant hat einen Kopf mit Sonne“, wenn man zum Beispiel viele Elefantenköpfe mit Sonne auf der Hand hat. Dann darf man von dem auf dem Tisch ausliegenden Elefanten das Teil mit dem Kopf nehmen und auf der Holzkiste so platzieren, dass es die Sonne zeigt. Jetzt kontrolliert jeder Spieler seine Handkarten; alle Karten, die einen Elefantenkopf mit Mond zeigen, müssen sofort aussortiert und weggelegt werden. Es folgt der nächste Spieler nach demselben Prinzip.

Wenn jemand keine Handkarten mehr hat, scheidet er für die laufende Runde aus. Es wird so lange gespielt, bis nur mehr ein Spielen Karten auf der Hand hat. Diese werden mithilfe des ausliegenden Elefanten auf ihre Richtigkeit überprüft. Stimmen die Merkmale überein, bekommt der Spieler ein Holzplättchen vom Vorrat. Hat er falsche Karten auf der Hand, erhält der Spieler keine Belohnung, dafür aber alle Mitspieler ein Holzplättchen vom Vorrat. Es beginnt eine neue Runde. Derjenige, der zuerst 5 Holzplättchen sammeln konnte, gewinnt das Spiel.

Fazit

Nimmt man die Spielregel zum ersten Mal in die Hand, könnte man leicht erschrecken, denn sie wirkt für ein Kinderspiel doch sehr umfangreich. Allerdings liegt das daran, dass in dieser Regel vier mögliche Spiele mit dem vorhandenen Spielmaterial vorgeschlagen werden. Die Regeln zu jedem einzelnen Spiel sind überhaupt nicht lang, schnell gelesen und ebenso schnell verstanden.

Die Spielplättchen sind aus stabilem Holz gemacht und mit wunderschönen Bildern versehen – vor allem, wenn man wie ich die Lieblingsfarbe blau hat, fühlt man sich von der Grafik sehr angesprochen. Die Handkarten, die ein etwas ungewöhnliches quadratisches Format haben, sind auch mit den Elefanten vor dem wunderschönen blauen Hintergrund bedruckt. Allerdings muss ich festhalten, dass die Grafik eher dem Geschmack von Erwachsenen entspricht als dem von Kindern. Denn keines der Kinder, die in den Testrunden mit mir spielten, zeigte sich nur ansatzweise begeistert von den Bildern. Vielleicht sind sie alle schon zu übersättigt von Disney & Co., so dass sie Alternativbilder von vornherein in eine untere Schublade ihrer Schönheitsbewertungen stopfen?

Die Spiele an sich bereiteten den Kindern unterschiedlich viel Spaß. Das Puzzle (Elefantenbaumeister) alleine gefiel eigentlich niemandem – hier erklärten mir alle, dass sie lieber ihre eigenen Puzzles, die doch etwas anspruchsvoller sind, bevorzugen würden. Die Altersangabe von 4 Jahren finde ich bei dieser Spielvariante auch ein wenig zu hoch angesetzt. Bestimmt sind auch 3-jährige schon in der Lage, einen Elefanten aus 9 Teilen zusammenzusetzen, sofern man ihnen nicht alle 36 Teile auf einmal auf den Tisch legt.

Auch der Elefantenbasar kam nicht besonders gut an. Das Spiel war den Kindern eindeutig zu langweilig.

Viel Spaß dagegen hatten sie beim Wettlauf der Dickhäuter. Hier kam einfach Stimmung auf, denn jeder bemühte sich ganz hektisch, seinen Elefanten zuerst an die Vorlage anzupassen. Was nicht immer ganz leicht war, denn es kam oft vor, dass man ein auszutauschendes Teil übersehen hatte.

Beim Lieblingselefanten ging es zwar nicht so turbulent zu und der Spielspaß war auch nicht bei allen Kindern gegeben. Das lag zum Teil aber auch daran, dass sie in kleinen Spielrunden mit den vielen Handkarten nicht umgehen und sich vor allem keinen richtigen Überblick über gleiche Kartenmerkmale verschaffen konnten. Als wir die Karten dann alle offen auf den Tisch legten, waren diese Probleme allerdings behoben und nun kamen die Grübler unter den Kindern zum Zug. Denn die älteren Kinder merkten sehr schnell, dass es nun nicht mehr sinnvoll war, nur auf die eigenen Karten zu schauen, sondern es war auch wichtig, die Karten der Mitspieler zu überprüfen, um feststellen zu können, mit welcher Auswahl man die Mitspieler am meisten schädigen konnte. Diese Spielvariante erscheint mir jedoch für 5-jährige in jedem Fall zu schwierig. Hier sehe ich eher 6-jährige als geeignete Zielgruppe.

Alles in allem ist Elefantastico zwar ein schönes Spiel, bei dem sich aber jeder individuell vor dem Kauf unbedingt die Frage stellen sollte, ob die gebotenen Spielmöglichkeiten auch wirklich den eigenen Anforderungen entsprechen und das Spiel oft genug auf den Tisch kommen würde, damit sich die doch sehr hohen Anschaffungskosten auch wirklich bezahlt machen.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Elefantastico: 3,8 3,8, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.07.05 von Sandra Lemberger - Die Noten beziehen sich auf die 3. und 4. Spielvariante, die ersten beiden Spielmöglichkeiten finde ich weniger gut.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.09.04 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.10.05 von Hans-Peter Stoll
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 22.05.07 von Kathrin Nos - Das Material lädt sehr zum Spielen ein, und auch zur Beschäftigung allein. Ein Heft mit mehreren Varianten läßt verschiedene Spiele zu und sorgt damit für Abwechslung.

Leserbewertungen

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