Rezension/Kritik - Online seit 23.01.2016. Dieser Artikel wurde 5923 mal aufgerufen.

Bellz!

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Autor: keine Angabe
Verlag: dV Giochi
Wiggles 3D
Game Factory
Rezension: André Beautemps
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2014
Bewertung: 4,5 4,5 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 5512
Bellz!

Spielziel

Wo es doch bald weihnachtet (sollte dieser Text im Januar veröffentlicht werden, sind es ja auch nur noch 11 Monate bis dahin), da kommen die ganzen alten Weihnachtsmelodien aus den verstaubten Ecken gekrochen, und es heißt gerne wieder allenthalben: Kling, Glöckchen, klingelingeling!

Ablauf

Die Verpackung sollte vorsichtig geöffnet werden. Es handelt sich um die Spielfläche, die sowohl unterschiedlich große und verschiedenfarbige Metallglöckchen als auch einen Magnetstab enthält, der an seinen beiden Enden eine unterschiedliche magnetische Anziehungskraft besitzt.

Nachdem also die Spielregel beiseitegelegt und der Magnetstab von den Glöckchen befreit wurde, ist das Spielareal schon aufgebaut. Einer nach dem anderen versucht nun zunächst, eine Spielfarbe für sich zu bestimmen, indem er nur Glöckchen der gleichen Farbe aus dem Pool fischt. Bleiben ein oder mehrere andere Glöckchen am Stab oder den bereits magnetisierten Glöckchen hängen, scheitert dieser Versuch.

Vor dem Magnetfischfang muss man sich noch für eins der beiden unterschiedlich stark magnetischen Enden des Stabes entscheiden und darf während des Versuchs nicht wechseln. Solange nur Glöckchen einer Farbe (die Größe ist egal) am Magneten hängen, ist alles gut und dem Spieler diese Farbe zugehörig. Der Versuch kann jederzeit vom Spieler beendet werden.

Alle Glöckchen, die nach Beendigung eines erfolgreichen Versuchs am Magneten hängen, kommen in den eigenen Vorrat. Ziel ist es, schneller als die Mitspieler alle Glöckchen seiner Farbe aus dem Pool gefischt zu haben.

Fazit

Es klingelt. Nicht unbedingt an der Tür, aber im Spiel. Keineswegs nervtötend, höchstens für die ungeschickteren unter uns Erdenbewohnern. Das verwendete Material ist gelungen, insbesondere die Idee, die Spielfläche gleich als komplette Verpackung zu nutzen, ist hervorzuheben. Hier kann man wirklich das Spiel direkt auf den Tisch legen, den Reißverschluss öffnen und loslegen.

Auch die Spielregeln stellen keine weitere Hürde dar. Schnell ist das Spiel von allen Teilnehmern grundsätzlich begriffen, die Dauer der zielführenden Beherrschung des Magnetmechanismus ist abhängig vom persönlichen Geschick. Die Möglichkeit, zwei unterschiedlich starke Magnete zur Auswahl zu haben, führt zumindest bei Anfängergruppen zu DDR-Wahlergebnissen zugunsten der schwächeren Magnetseite.

Der Aufforderungscharakter ist enorm hoch. Waren in Hör- und Sichtweite mehr Personen als teilnehmende Spieler anwesend, ließen diese sich durch die Geschehnisse rund um Bellz! anlocken und wollten in der Regel mindestens einmal selber einen Versuch durchführen. Meistens blieb es dann nicht nur bei dem einmaligen Versuch. Die Spieldauer von höchstens 10 Minuten unterstützt dieses Bestreben. Warum der Verlag hier eine Zeitangabe von mindestens 15 Minuten angibt, erschließt sich mir nicht. Keine der mittlerweile zahlreichen Testpartien mit völlig unterschiedlicher Zusammensetzung hat diese Zeitspanne beansprucht.

Möglicherweise liegt das daran, dass sich nicht die Gelegenheit ergab, das Spiel mit der Zielgruppe im untersten Alterssegment zu testen. Kinder im Einschulungsalter sollten das Spiel grundsätzlich mitspielen können, ggf. sogar noch jüngere Spielbegeisterte. Allein die motorischen Fähigkeiten und das Verständnis für das Prinzip des Magnetismus sollten soweit ausgeprägt sein, dass die Aufgabe gemeistert werden kann. Scheitert man permanent, macht das sicher keine Altersstufe froh.

Im Erwachsenenbereich erfüllt Bellz! alle Anforderungen, die man an ein Spiel dieser Kategorie haben kann: Es wird schönes Material präsentiert, die Gewinnchancen sind nicht zufallsbedingt, die Spieldauer ist angenehm kurz und die Förderung der eigenen motorischen Geschicklichkeit sowie die der verbalen Verunglimpfung in Bezug auf die Versuche der Kontrahenten ist erquicklich und bemerkenswert. Überhaupt ist die Kommunikation bei diesem Spiel - obwohl keineswegs Spielvoraussetzung - ein automatisch einsetzender Bestandteil des Spielgeschehens. Natürlich empfindet man es als Pflicht, dem Mitspieler anzuraten, bei einem bis dato sehr erfolgreichen Beutezug noch weitere Glöckchen einzusammeln, in der Hoffnung, dass dies möglichst welche der falschen Farbe sind, die dann den Zug zur Niete abstempeln würden.

Bleibt für jeden nur noch in Bezug auf die Anschaffung die Frage des Wertes zu beantworten. Und ob die angebotenen Preise, zu denen Bellz! käuflich zu erstehen ist, diesem entsprechen. Hieran schieden sich einige Geister, manch ein Zeitgenosse entschied dieses Verhältnis zu Ungunsten eines Spielekaufs. Eine persönliche Empfehlung verkneife ich mir, da sich Preise ändern und der Wert eine rein subjektiv zu entscheidende Sache ist. Was den Spielspaß angeht: Lasst es ordentlich läuten und legt das Spiel unter den Weihnachtsbaum bzw. noch besser auf den Gabentisch!

Rezension André Beautemps

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Bellz!: 4,5 4,5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.12.15 von André Beautemps - Die Interaktionsnote bezieht sich nur auf den Mechanismus. Bezieht man die entstehende Kommunikation in die Bewertung mit ein, ergibt sich mindestens eine 5.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.01.16 von Stephan Rothschuh - Originelle Idee. Schöne Aufmachung. Netter 5-Minuten-Lückenfüller. Für Kinder evtl. gleichzeitig Spiel und Spielzeug.

Leserbewertungen

Leserwertung Bellz!: 3,0 3.0, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.01.16 von Jörn
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.02.16 von Daniel - Das Spiel sieht nett aus, die Idee ist ebenfalls ganz nett, aber es ist nicht vernünftig spielbar. Das es sich um tolles Material handelt hilft dabei natürlich nicht. Das größte Problem hat das Spiel in diesem Punkt: Sind die größeren eigenen Glocken weg, kann man die kleineren nicht aufheben ohne welche des Gegners mitzunehmen. Auch den Magnet umzudrehen hilft da nicht wirklich. Totale Geldverschwendung. Wer es kaufen will, sollte es vorher ausgiebig testen, was gut machbar ist, da es (eigentlich) sehr schnell geht.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.02.16 von edru - "Bellz!" muss keinen Vielspieler überzeugen. Es ist einfach eine überaus nette Idee und ein schöner Zeitvertreib, gerade auch für Kinder.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 04.04.24 von DaMeika - Ich schließe mich Daniel an, welche ein schönes Spiel, welche schöne Idee, wie nervig, dass es nicht richtig funktioniert. Einmal gespielt liegt es bei uns seit Jahren unangetastet im Schrank. Schade.

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