Rezension/Kritik - Online seit 17.03.2024. Dieser Artikel wurde 2354 mal aufgerufen.
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Danger. Darkness. Dwarves.
Passend zum Videospiel von Ghost Ship Games kommt die Brettspieladaption nach einer Kickstarter Kampagne. Auch hier müssen wir mit einem Team von Weltraumzwergen die Glyphiden (fiese Riesenkäfer) bekämpfen, Bier trinken und wertvolle Mineralien abbauen. Rock and Stone Brothers!
Das Brettspiel Deep Rock Galactic ist ein kooperatives Experten-Tabletop-Spiel. Ziel ist es, die eigene Crew aus bis zu vier Zwergen erfolgreich durch verschiedene Level zu taktieren. Jeder der vier Zwerge hat unterschiedliche Fähigkeiten und Waffen. Es gibt den Scout, den Engineer, den Gunner und den Driller. Jeder mit verschiedenen wählbaren Primär- und Sekundärwaffen und speziellen Werkzeugen zur Fortbewegung und Risikobekämpfung.
Die Weltraumzwerge schießen sich nämlich mit ihrem Raumschiff direkt in Asteroiden, um dort kostbare Schätze und Mineralien zu erbeuten. In den Höhlen, die sie dabei erkunden, können sie mit ihren Spitzhacken neue Wege aufbuddeln und gähnende Abgründe überqueren. Das Leben schwer macht ihnen dabei eine Vielzahl von großen, kleinen und ganz schön gigantischen Killerkäfern.
Deep Rock Galactic ist ein Ressourcenmanagement-Spiel. Die Ressourcen, mit denen man haushalten muss, sind Leben, Munition und vor allem Zeit. Nach jeder Runde gibt es bestimmte Punkte auf dem Spielbrett, wo neue Gegner auftauchen können. Außerdem gibt es immer wieder neue Events, die nur selten Gutes verheißen. Genau wie in der virtuellen Vorlage werden hin und wieder Schwarmattacken ausgelöst, bei denen viele Gegner auf einmal auf die Zwerge einströmen. Außerdem gibt es eine Schwarmleiste, die immer weiter vorangesetzt wird. Erreicht diese das Maximum, verliert das Team das Spiel.
Es gibt im Grundspiel 14 vorgefertigte Missionen, die entweder unabhängig einzeln oder nacheinander in der Legacy Variante gespielt werden könnte. Bei zweiterem bleiben Fortschritt und Verbrauch aus den bereits bewältigten Missionen erhalten. Jede Mission hat verschiedene Zielbedingungen, bei denen oftmals Objekte und Mineralien gesammelt oder besondere Gefahren aus dem Weg geräumt werden müssen. Außerdem kann auch in fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden gespielt werden. Im Computerspiel war mir meistens Stufe 3 schon zu schwer, aber irgendwie kamen wir in den Spielpartien dann doch nicht drum herum, den schwersten Schwierigkeitsgrad zu spielen.
Um auf diesem Level eine Chance zu haben, müssen alle Spieler gut zusammenarbeiten, ihre Ressourcen ordentlich aufteilen und ihre Aktionen wohl überlegt ausführen. Doch welche Aktionen gibt es überhaupt? Reihum kann jeder Spieler drei Aktionen auswählen, dabei hat er folgende Möglichkeiten und kann auch bestimmte Aktionen mehrfach ausführen:
Bewegen: bis zu 3 Felder pro Aktion – Angriff: feuert die Primär- oder Sekundärwaffe ab – Spitzhacke: kann als Nahkampfangriff genutzt werden um Munition zu sparen, oder Hindernisse und Höhlenwände einreißen – Waffe übertakten: gegen Gold kann eine der Waffen dauerhaft verbessert werden – Nachschub anfordern: mit dem kostbar gesammelten „Nitra“ können Nachschubkisten angefordert werden – Tauschen: Gegenstände mit dem Team tauschen – Unterstützen: Zwergen die gestürzt sind, oder die kampfunfähig geworden sind, kann hiermit wieder aufgeholfen werden – Rock ‘n‘ Stone Karte spielen: diese Sonderkarten bieten kurzfristige Vorteile und können jederzeit gespielt werden.
Beim Spielen wird schnell klar, dass man immer abwägen sollte, wie man vorgeht. Erledigt man erst Mission A oder versucht man lieber, zu Ort B zu gelangen? Stürmt man die mit Gegnern gefüllte Höhle oder sichert man langsam seine Position ab? Die meisten Spielregeln sind schnell gelernt und recht intuitiv. Etwas sperrig sind lediglich die Regeln, die die Sicht- und Schussweite der eigenen Helden angeht, sowie die Bewegungsformen einiger größerer Gegner. Hier gehen leider teilweise Anleitungsanweisungen und reale Spielfigur-Proportionen etwas auseinander. In den meisten Fällen sind die Regeln aber recht klar und eindeutig formuliert.
Die erste Mission haben wir sogar auf Anhieb geschafft. In der zweiten Mission haben wir dann das gemacht, wovon jeder Zuschauer den Protagonisten in Horrorfilmen abrät: Wir haben uns frühzeitig getrennt. Das hat dazu geführt, dass die Monsterhorden uns einzeln aufgerieben haben und mein Charakter, der Scout, zu Boden ging, bevor er kurz vor Ablauf des Zeitlimits die letzte benötigte Ressource abliefern konnte. Wir haben dazu gelernt.
Anzumerken ist auch die wundervolle und hochwertige Gestaltung der Miniaturen mit Liebe zum Detail. Die Figuren sind standardmäßig grau, sodass sie bei Bedarf vom Spieler selbst angemalt werden können, wie es bei Tabletop-Figuren üblich ist. Das Regelbuch und die Größe der Verpackung können auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber der Einstieg ins Spiel gelingt relativ gut. Es gibt natürlich auch noch tiefergehende Mechaniken wie verschiedene Schadensklassen der Waffen und unterschiedliche Resistenzen der Monster.
Wir hatten sehr viel Spaß beim Spielen. Als Kenner des Videospiels kommt man hier natürlich extra auf seine Kosten, da viele kleine Details, wie beispielsweise der Packdroide „Molly“ übernommen wurden. Aber auch die Mitspieler in der Runde ohne Vorwissen waren sehr begeistert. Auch der Humor der digitalen Vorlage ist gut eingefangen. Gerade für Fans von Spielen wie Zombicide oder Arkham Horror ist Deep Rock Galactic sehr zu empfehlen.
Rezension David Siegen
In Kooperation mit der Spielezeitschrift
H@LL9000 Wertung Deep Rock Galactic: The Board Game: 6,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.02.24 von David Siegen |
Leserwertung Deep Rock Galactic: The Board Game: 6.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
18.03.24 von Hypocrite - Das Spiel macht echt alles Richtig. Die Regeln sind einfach und schnell erklärt. Und lässt sich auch wirklich gut solo spielen. |