Spielziel

Im Diceland versuche die Spieler die Würfel des Gegner zu schlagen.

Ablauf

Die Sechseckfelder werden beliebig ausgelegt. Die Spieler nehmen abhängig von der Anzahl der Sechsecke Würfel ihrer Farbe, würfeln diese und verteilen sie abwechseln auf den Felder, wobei immer nur ein Würfel auf einem Feld stehen darf. Sind alle Felder besetzt und der Startspieler ermittelt, beginnt das Spiel.

Spielablauf

Die Spieler sind abwechseln am Zug und müssen ein Gebiet mit einem gegnerischen Würfel angreifen, das zu einem eigenen benachbart ist. Mit einem Würfel, der nicht auf dem Spielplan liegt, wird gewürfelt und mit dem eigenen Würfel verglichen, von dem aus der gegnerische Würfel angegriffen wird.

Bei solch einem Angriff kann es zu folgenden Ergebnissen kommen:

• Der perfekte Angriff

  Die gewürfelte Augenzahl entspricht genau dem eigenen Würfel im Gebiet. Der Würfel des Gegner wird um genau diese Augenzahl verringert.

• Der gültige Angriff

  Die Augenzahl ist niedriger als der eigene Würfel. Der Angreifer tauscht den soeben noch zum Kämpfen verwendeten Würfel gegen seinen Würfel auf dem Sechseckfeld aus. Die Würfelstärke des Gegner wird um das gewürfelte Ergebnis reduziert.

• Der misslungene Angriff

  Das Ergebnis ist höher als der eigene Würfel auf dem Spielfeld. Die Stärke des eigenen Würfels wird um 1 geschwächt, der Würfel es Gegner bleibt unverändert.

Kombinierte Angriffe

Besitzt der angreifende Spieler zwei benachbarte Gebiete, die sowohl mit dem gegnerischen Feld als auch untereinander eine gemeinsame Grenze haben, kann er einen kombinierten Angriff durchführen. Nun darf er mit zwei Würfeln würfeln und darf sich ein Würfelergebnis als auch das angreifende Gebiet aussuchen.

Sobald Würfel auf Null sinken würde, muss er aus dem Spiel genommen werden. Ist das bei einem verteidigenden Würfel der Fall, muss der Angreifer mit seinem Würfel das Gebiet besetzen und sich auf das freigewordene Feld bewegen.

Nach dem Kampf darf der Spieler einen Würfel auf eine anderes Gebiet wegen. Die Bewegung ist allerdings an Bedingungen geknüpft. Er darf keinen Würfel bewegen, der gerade ein feindliches Gebiet besetzt hat und auch keinen, der eine gemeinsame Grenze zu einem feindlichen Würfel besitzt.

Hat ein Spieler keinen Würfel mehr im Spiel oder er ist nicht mehr in der Lage, einen Angriff durchzuführen, endet Diceland.

Über den Sieg entscheidet in der Regel, wer die meisten Würfel auf dem Spielfeld hat.

Soweit die Grundversion von Diceland. Darüber hinaus gibt es noch einige Spezial- und Alternativregeln.

Beispielsweise können den einzelnen Gebiete spezielle Funktionen zukommen (Schutz vor kombinierten Angriffen, Aufwerten eines Würfels, usw.), Würfel können zu Gruppen zusammengeschlossen werden, um aus zwei schwachen Würfel einen starken zu machen.

Unter anderem gibt es auch die Regel "Fatal-Attraktion", bei der ein Spieler verpflichtet ist, wenn möglich einen Würfel auf ein benachbartes Feld zum Gegner zu bringen.

Fazit

Material: Das Spiel besteht aus 40 Würfeln in 2 Farben und 36 Landschaftsplättchen für 5 verschiedene Landschaftsarten. Nett finde ich die Idee, von Blanko-Plättchen, für welche man sich im Internet neue Landschaften downloaden und ausdrucken kann. So ist das Spiel (wie auch schon Dice Run) für Regelerweiterungen- und Ideen offen. Schön wäre es gewesen, wenn ein halbes Jahr nach dem Erscheinen die Idee in die Tat umgesetzt worden wäre und im Internet diese Erweiterungen verfügbar wären. Aber man arbeitet dran. Die Frage ist zudem, ob die 4 Ersatz-Plättchen ausreichend sind um eine wirkliche Erweiterung zu kreieren.

Die Grafik der Landschaften ist leider sind teilweise etwas irreführend und gewöhnungsbedürftig, sieht in Summe aber dennoch ansprechend aus.

Das Regelwerk ist einfach und relativ verständlich geschrieben und liegt in mehreren Sprachen vor. Die gewählten Zahlenbeispiele sind jedoch sehr unglücklich gewählt und führten bei unserem Regelstudium anfänglich zu einigen Verständnisproblemen. Bei den Erweiterungsregeln bleiben zudem einige Fragen offen. So fragten wir uns z.B., ob ein Gebirge nach einer Eroberung vom entsprechenden Würfel gestürmt werden darf oder ob das Feld frei bleiben muss.

Zum Spiel: Hat man sich einmal mit dem gewöhnungsbedürftigen Tauschmechanismus angefreundet, und dies kann je nach Eignung eines Spielers auch einmal eine ganze Partie dauern, spielt sich Diceland relativ flüssig. Die Spieldauer und die taktischen Möglichkeiten sind natürlich von der Spielfeldgröße abhängig. In der Grundversion ist Diceland relativ öde. Es empfiehlt sich jedoch mit der Grundversion und einem kleinerem Spielfeld zu beginnen, um den Rechenmechanismus kennen zu lernen. Danach sollte man die Landschaftsvarianten ins Spiel bringen. Sie führen einen eindeutig höheren Spielreiz mit sich.

Die Spielendebedingung "Das Spiel endet, sobald eine Runde lang niemand angegriffen hat" führt bei großem Spielfeld dazu, dass der strategisch unterlegene Spieler vom führenden dazu gezwungen wird anzugreifen. Macht er das nicht, hat er aufgrund seines Rückstands automatisch verloren. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre eine bestimmte Restwürfelzahl als Spielendebedingung zu wählen.

Was bleibt ist Zweipersonen-Würfelspiel mit Risiko-Charakter. Die Möglichkeit auf Stadtfeldern schlechte Würfel wieder aufzuwerten einen gewissen Spielraum für Taktik. Man muss dennoch ein Freund von Würfelspielen sein, um Spaß mit Diceland zu haben. In unseren Runden kam es über die Wertung "recht nett" nicht hinaus.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.