Rezension/Kritik - Online seit 10.07.2025. Dieser Artikel wurde 760 mal aufgerufen.
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Willkommen beim Dust Race - einem verrückten Rennen für noch verrücktere Rennfahrer. Die Aufgabe ist klar: Als Erster die Ziellinie überqueren. Doch der Weg, wie man das erreicht, kann vielseitig sein. Abkürzungen, schräge Gadgets oder Schikanen für die anderen Fahrer sind vollkommen erlaubt. Erinnert euch aber stets an die wichtigste Regel: Es gibt keine Regeln!
Zu Spielbeginn muss sich jeder Spieler für eine Kombination aus Fahrer und Fahrzeug entscheiden und sich die entsprechenden Karten nehmen. Es wird die Start- wie auch eine weitere Streckenkarte ausgelegt. Die restlichen Streckenkarten werden verdeckt gemischt auf der Zielkarte platziert und die Stichampel wird über der Strecke ausgelegt. Alle Abkürzungsmarker kommen auf die Boxengasse, jeder Spieler erhält noch 2 Gadget-Karten und eine Schikane-Karte, von denen die restlichen bereitgelegt werden. Jeder stellt seine Spielfigur auf das Startfeld und das verrückte Rennen kann starten.
Dust Race: Press Start wird über mehrere Runden gespielt und endet, sobald alle Spieler entweder im Ziel oder ausgeschieden sind. Jede Runde besteht wiederum aus 3 Phasen.
Die erste Phase ist die Manöverphase. Dabei müssen alle Spieler eine ihrer verbleibenden Handkarten auslegen und anschließend gleichzeitig aufdecken. Man hat 3 verschiedene Handkarten, die alle ein Symbol aufweisen. Diese schlagen einander in einem „Schere-Stein-Papier-Mechanismus“. Nun wird überprüft, welches Symbol wieviele andere Symbole schlägt und dies wird dann auf der Stichampel festgehalten. Die ausgespielten Handkarten kommen auf einen Ablagestapel und erst wenn die letzte ausgespielt wurde, stehen wieder alle 3 Handkarten zur Verfügung.
Darauf folgt die Bewegungsphase. Dies ist die Hauptphase des Spiels und in ihr sind die Spieler hintereinander, beginnend mit dem Fahrer, der am weitesten vorne ist, am Zug und dürfen ihre Spielfigur bewegen. Dazu muss man zuerst seine „Grundgeschwindigkeit“ ermitteln. Man prüft, zuerst auf welchem Streckentyp man sich momentan befindet und addiert anschließend die entsprechenden Werte von seiner Fahrer- und Fahrzeugkarte. Dies ist die Grundgeschwindigkeit. Zu dieser zählt man nun noch die auf der Stichampel eingestellte Zahl seines ausgespielten Symbols hinzu. Dieser finale Wert entspricht der Anzahl an Feldern, die man sich bewegen darf.
In dieser Phase darf man auch die Effekte seiner Karten nutzen. Durch diese lassen sich viele Spezialeffekte anwenden, wie beispielsweise seine eigene Spielfigur nach vorne zu versetzen, Gegner nach hinten zu ziehen, Abkürzungen zu platzieren und noch viele weitere. Ebenfalls kann man bereits gesammelte Schikane-Karten ausspielen. Diese legt man je nach Art entweder zu Mitspielern, um ihnen negative Effekte zu gewähren, oder auf die Rennstrecke, um sie zu verändern. Ein Beispiel hierfür wären die Veränderung des Streckentyps, weniger Bewegung für den Fahrer, der am weitesten vorne ist und noch vieles mehr. Betritt oder passiert man bei seiner Bewegung bestimmte Felder, gibt es noch weitere Boni. So gewähren Abkürzungen zusätzliche Bewegungen oder Schikane-Felder erlauben es, Schikane-Karten zu ziehen und diese dann, je nach Feld, direkt auszuspielen oder für zukünftige Bewegungsphasen aufzubewahren.
Sollte man in dieser Phase das letzte Feld einer Strecken-Karte erreichen, wird sofort eine neue vom Stapel aufgedeckt und dahinter angelegt. Die unterste Karte dieses Stapels ist stets die Zielkarte und wer sie erreicht, darf sich auf das erste Feld des Siegertreppchens stellen. Er nimmt nun nicht mehr am Spiel teil.
Daraufhin folgt die Strecken-Phase. Dabei wird zuerst geprüft ob mehr als 3 Strecken-Karten ausliegen. Sollte dies der Fall sein, werden von hinten Karten entfernt, bis nur noch 3 Strecken-Karten ausliegen. Fahrer auf entfernten Karten fallen im Rennen zu weit zurück und scheiden aus. Anschließend werden ausliegende Schikane-Karten je nach Text aktiviert oder abgeworfen und die nächste Runde kann beginnen.
Sollten alle Spieler das Ziel erreicht haben oder ausgeschieden sein, endet Dust Race: Press Start und es gewinnt, wer als Erster das Ziel erreichen konnte. Die anderen Spiele folgen in der Reihenfolge, in der sie das Ziel erreicht haben.
Dust Race: Press Start kommt außerdem noch mit einem „Geisterfahrer“, den man in Partien mit weniger als 6 Spielern verwenden kann. Er ermöglicht des Weiteren Solo-Partien. Dieser Geisterfahrer stellt einen vom Spiel gesteuerten imaginären Spieler dar. Eine weitere Variante ist „Easy Rider“, dabei hat jeder Spieler einen Marker, den er abgeben kann, um ein Ausscheiden zu verhindern.
Dust Race: Press Start ist zwar im Kern ein Rennspiel, aber gerade durch all die verschiedenen Fähigkeiten der einzelnen Karten bietet es allerdings viele Möglichkeiten zu gewinnen. Daher ordne ich es als einfacheres Kennerspiel ein.
Die Anleitung war leider nicht sehr verständlich geschrieben und man stößt auf sehr viele Schlüsselwörter und spezifische Ausdrücke. Eine, doch leider nur eine, Übersichtskarte ist enthalten, und alle anderen Spieler müssen sich trotzdem mit vielen Symbolen und Schlüsselwörtern herumschlagen.
Dies ist leider ein sehr Einsteiger-unfreundlicher Faktor. Es benötigt ein paar Partien, bis man alle Schlüsselwörter und Symbole auf den eigenen Karten kennt. Dabei hilft es leider auch nicht, dass für die zwei Ausdrücke „Windschatten“, was das Feld unmittelbar hinter einem anderen Spieler, und „Kopf-an-Kopf“, was das Feld mit dem Spieler meint, das gleiche Symbol gewählt wurde, das lediglich um 90 Grad gedreht ist. Natürlich, man kann es auseinanderhalten, doch ein anderes Symbol hätte dies erleichtert.
Ebenfalls ist der Grafikstil von Dust Race: Press Start sehr unübersichtlich. Ich verstehe, dass er ein interessantes Design ermöglicht, doch auf die Karten mit vielen Schlüsselwörtern und Symbolen noch weitere Pfeile und Wörter zu schreiben, die nichts zum Spiel beitragen, macht es nun einmal noch unübersichtlicher.
Außerdem schweigt die Anleitung gänzlich darüber, nach welchem Prinzip die Spieler ihre Gadgets erhalten. Gerade diese mit ihren Fähigkeiten jedoch sind es, die das eigentliche Spiel ausmacht. Hat man im Moment unpassende oder generell schwächere Gadgets, kann man in seinem Zug einfach weniger machen als die anderen Spieler.
Die gesamte Interaktion besteht daraus, sich gegenseitig zu bremsen. Es ist also ein sehr stark kompetitives Spiel, bei dem sich die Spieler „ärgern“ dürfen. Während dies sicher nicht allen Spielgruppen gefallen wird, könnte es jedoch auch auf Begeisterung treffen.
Ein positiver Punkt sind außerdem die möglichen Synergien zwischen den einzelnen Karten. Dadurch, dass man immer 4 Karten, also einen Fahrer, ein Fahrzeug und zwei Gadgets, vor sich ausliegen hat, ergeben sich sehr viele mögliche Kombinationen, was sehr viele Interaktionen und Synergien ermöglicht und außerdem positiv zum Spielreiz beiträgt.
Dust Race: Press Start ist ein Rennspiel, bei dem man durch Karten sehr viele verschiedene Effekte aktivieren kann, um so dem Sieg näher zu kommen. Ich empfehle es allen, die Rennspiele zwar mögen, sich allerdings ein bisschen mehr Strategie wünschen oder einfach nur ein stark kompetitives Kartenspiel suchen.
Rezension Michele Stark
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Dust Race: Press Start:
3,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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24.04.25 von Michele Stark - Tolle Idee für ein Rennspiel, in der Umsetzung jedoch etwas unübersichtlich. |
Leserwertung Dust Race: Press Start:
2.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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25.02.25 von SpielerB - Auf der Spiel\\\'24 gespielt. Sah nett aus mit netten Ideen... die leider dann nicht zündeten. Der Schere/Stein/Papier Mechamismus mit den Karten jede Runde ist leider eben genau das: Schere/Stein/Papier. Und dann irgendwelche Karten die ziemlich zufällig die Position im Rennen ändern können -> da ist Frust vorprogrammiert, dann lieber Mensch ärger dich nicht. |