Rezension/Kritik - Online seit 11.10.2012. Dieser Artikel wurde 3503 mal aufgerufen.

Hippo Hopp

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Autor: Peter Steinert
Illustration: Björn Pertoft
Verlag: AMIGO
Rezension: André Beautemps
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 4,8 4,8 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 2002
Hippo Hopp

Spielziel

Das größte Glück der Erde - liegt auf dem Rücken der Nilpferde!

Macht mit beim großen Nilpferdroulette, aber setzt nicht auf die falsche Zahl. Sonst landet ihr auf einem Hippo, das ausnahmsweise mal etwas dagegen hat, dass ausgerechnet auf seinem Rücken pausiert wird. Und statt schöner Plus- sammelt ihr auch noch Minuspunkte. Am besten merkt ihr euch, wo die unzufriedenen Großmäuler aufgetaucht sind: Das wird euch auf die richtigen Sprünge helfen!

Ablauf

Die Spielkarten werden zunächst gemischt und einige aussortiert. Diese bilden einen Nachziehstapel in der Tischmitte, neben dem Punktechips als Vorrat dauerhaft und eine Standfigur mit dem Abbild eines Pogostickvogel (in Anlehnung an einen holländischen Ehrendivisionär, im folgenden PSV genannt) temporär platziert werden.

Aus den verbliebenen Karten wird ein Kreis ausgelegt, zunächst mit der Vorderseite nach oben. Darauf sind nicht nur die Dickhäuter zu sehen, sondern auch eine Zahl zwischen 1 und 8. Es wird jetzt für eine kurze Zeitspanne Gelegenheit gegeben, sich die Liegeplätze der einzelnen Zahlen zu merken. Dann werden alle Karten auf den Rücken gedreht und der PSV auf einer beliebigen Karte platziert.

Nacheinander dreht jeder Spieler, wenn er an der Reihe ist, eine völlig beliebige Karte um. Die Zahl auf der Vorderseite der Karte bestimmt, wie viele Karten der PSV im Uhrzeigersinn den Kreis entlang weiterspringt. Landet er am Ende des Zuges auf einer verdeckten Karte, ist alles gut gegangen und für bereits offen liegende Karten, die im Zug passiert wurden, darf der Zugspieler Punktechips aus dem Vorrat stibitzen. Beendet der PSV den Zug jedoch auf einer offenen Karte, muss der Zugspieler diese als Strafkarte nehmen. Außerdem wird die Lücke mit einer Karte vom Nachziehstapel geschlossen und alle offen liegenden Karten, deren Zahl nicht höher als die der soeben zur Minuspunktkarte mutierten, werden wieder verdeckt.

Alternativ zum Umdrehen einer Karte zur Bestimmung der Schrittweite kann man die Strafkarte eines anderen(!) Spielers nutzen, um auch im Falle von Gedächtnislücken eine sichere Variante zum Punktgewinn zu wählen. Dafür darf der Besitzer diese Karte entsorgen und ist somit um ein paar Minuspunkte ärmer.

Das Spiel endet, sobald die entstehende Lücke nicht mehr aufgefüllt werden kann. Die Punktechips werden addiert und je Strafkarte ein Malus verrechnet, um einen Endstand und somit einen Gewinner oder eine Gewinnerin ermittelt zu haben.

Fazit

Dem bewährt guten Kartenmaterial wird ein Regelwerk in passender Länge und absoluter Ausführlichkeit seitens des Verlags beigegeben. Das ist gut, lässt sich doch so ein geeignet schneller Einstieg in das Spielgeschehen finden. Die Erwartungshaltung in diesem Punkt wurde voll und ganz erfüllt.

Auch die überaus passende Grafik auf den Karten sowie die beigefügte Standfigur des sagenumwobenen PSV werden noch von Punktechips in Form von Vögelfußabdrücken optisch abgerundet. Die beiden Hauptelemente in Form des Erinnerungseffektes und des Abzählens der idealerweise benötigten Schrittweite bilden eine gelungene Symbiose vertrauter Mechanismen. Auch das Abwägen der Möglichkeit, die passende Karte zu nutzen, die ein garstiger Mitspieler völlig zurecht als Strafkarte erhalten hat und ihn damit wertvoller Minuspunkte zu berauben, ist eine nette Erweiterung der taktischen Möglichkeiten. Die Bedingungen sind also bestens, ein kurzes und vor allem kurzweiliges Spiel zu spielen.

Dennoch sprang der Funke in den bisher vollbrachten exklusiven Erwachsenenrunden nicht immer über. Ist die Grafik zu sehr auf Kinder (inkl. Rezensent) abgestimmt? Reizen die Mechanismen zu wenig? Von beidem wohl ein bisschen, aber eine echte plausible und logisch nachvollziehbare Begründung wurde mir im Nachgang solcher Testrunden nicht präsentiert. Vielleicht ist die Beziehung vieler Erwachsener zum Thema Gedächtnisleistung hier eine erläuternde Hilfe. Ist auch die Kartenanzahl nicht unermesslich hoch gewählt, so ist es doch sehr unterschiedlich, wie viele Positionen von Karten sich die einzelnen Mitspieler wirklich merken können. Davon hängt aber ab, wie gut man gerade dann noch spielen kann, wenn schon recht viele Karten offen liegen, während man am Zug ist. Dies führt selbstverständlich zu absolut unterschiedlichen Punkteständen, die bei diesem Spiel allen Hippohoppern ständig präsent sind. Und ja, es können eben auch Erwachsene bei Spielen durchaus Frustrationsgrenzen kennen lernen. Zumindest so nahe an sie herankommen, dass oben erwähntes Urteil am Ende bereits einer Testrunde gefällt wird.

Daher bedauere ich zutiefst, aus zeitlichen Gründen für dieses Spiel nicht die Gelegenheit gefunden zu haben, ein paar mindestens gemischte Runden auch mit Teilnehmern, die der Grundschulpflichtigkeit bezichtigt werden, durchzuführen. Mein Gefühl (sitzt im Resthirn, ich glaube oben links) sagt mir, dass die angegebene Altersgrenze von 8 Jahren korrekt gewählt ist, mein pädagogisches Knowhow (sitzt mir am Frühstückstisch gegenüber) bestätigt dies. Darüber hinaus kann ich mir ähnlich diffuse Unbegeisterung nicht in diesen Altersstufen vorstellen, vielmehr das Gegenteil. Da dies zum jetzigen Zeitpunkt jedoch rein theoretische Überlegungen sind, will ich die Ausführungen darüber auch nicht weiter fortführen.

Aus meiner persönlichen Sicht liegt hier ein sehr schönes, stimmiges und mich auch ansprechendes Kartenspiel vor, dass sich nicht hinter irgendwelchen Großsäugern im seichten Wasser zu verstecken braucht.

Rezension André Beautemps

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Hippo Hopp: 4,8 4,8, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.07.12 von André Beautemps
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 17.05.12 von Andreas Molter
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.05.12 von Michael Timpe - Ich mags, im prinzip ist es eine Memory Variante aber kurzweilig umgesetzt.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.12.17 von Michael Kahrmann

Leserbewertungen

Leserwertung Hippo Hopp: 4,0 4.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.10.20 von TroyerBegleiter 1893 - Nettes, kleines und günstiges Spiel mit recht hohem Glücksanteil. Macht als Spiel für Zwischendurch aber allein schon aufgrund der witzigen Illustration Spaß. Gut ist, im Sinne der taktischen Möglichkeiten, die Idee, die passende Karte eines Mitspielers zu nutzen, die derjenige als Strafkarte erhalten hat. Da gilt es dann gegnerische Minuspunkte versus eigene Pluspunkte abzuwägen. Auch im Hinblick auf den Schnäppchenpreis kann man das Spiel für Zwischendurch auf jeden Fall kaufen.

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