Spielziel
Wem fällt nicht mindestens ein Lied mit dem Wort "Regen" (bzw, englisch "rain") ein? Doch bei Hossa geht es nicht nur darum Lieder zu nennen - noch besser ist es, das Lied zu singen, denn dafür gibt es mehr Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Ablauf
Je nach Anzahl der Spieler wird eine bestimmte Kartenzahl der verschiedenen Typen zu einem Stapel gemischt. Die kleinen Holzwürfel werden bereit gelegt.
Der Startspieler zieht zwei Karten und wählt eine davon aus, die im Uhrzeigersinn von Mitspieler zu Mitspieler wandert.
Die Karten zeigen Stichworte oder Kategorien. Von jedem Typ gibt es auch Karten, bei denen die Spieler selbst freie Stichwörter, bzw. Kategorien wählen dürfen. Auf Stichwort-Karten finden sich Worte wie "Regen" oder "regnen", eine Kategorie könnte beispielsweise "eine Farbe" sein.
Die Mitspieler müssen nun versuchen, zu der umlaufenden Karte ein Lied zu finden.
- Wer einen Titel nennen kann, bekommt dafür einen Punkt.
- Wer sogar die Titelzeile singt, kann dafür schon zwei Punkte einstreichen.
- Vier Punkte gibt es für das Singen der Strophe, des Refrains oder einen anderen zentralen Liedteil.
Auch die Mitspieler können einen Punkt sammeln, wenn sie ins Singen einstimmen.
Nachdem ein Spieler die Aufgabe lösen konnte oder passen muss, kommt der nächste an die Reihe und muss natürlich nach einem anderen Lied suchen.
Gelingt es keinem der Mitspieler, ein Lied zu der ausgewählten Karte zu finden, muss der Startspieler einen Punkt abgeben, denn die Karte war wohl zu schwer.
Das Spiel endet, sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist. Wer die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.
Fazit
Hossa kommt in einer edlen Schatulle daher. Kleine Holzwürfel in gut zu unterscheidenden Farben dienen zum Festhalten der gewonnen Punkte. Nur wenn die Spieler rechtzeitig in höherwertige Steine umtauschen, ist die Masse an Holzwürfeln ausreichend. Auch wenn die Spielkarten einfarbig bedruckt sind, was für das Spiel ausreicht, ist jedes Schlüsselwort und jede Kategorie lobenswerterweise mit einer individuellen Grafik versehen. Ebenfalls ist lobenswert, dass die Karten beidseitig bedruckt sind und so eine Fülle an Stichworten bieten.
Die Regel ist sehr eindeutig, so das der Einstieg ins Spiel problemlos gelingt. Einziger Fehler in der Regel ist der Tabelle als Übersicht zur Punkteverteilung zu finden, denn dort ist zweimal "Titel nennen" zu finden. Der Text jedoch beschreibt die Vergabe der Punkte sehr klar.
Als Varianten wird die Möglichkeit, Hossa auch in größeren Runde zu spielen.
Das Spiel ist schnell erkärt. Taktik steht weniger im Vordergrund als die Freude am Singen und der Spaß an einer heiteren Spielerunde. Hossa läßt sich in sehr unterschiedlichen Gruppen spielen - und es lässt sich in unterschiedlichen Gruppen sehr gut spielen. Je nach Spielrunde werden unterschiedliche Lieder gesungen. So ergibt sich auch bei wiederholenden Stichworten Abwechslung. Wichtig ist natürlich, dass mindestens ein Mitspieler in der Runde ein aufkommendes Lied kennt. Umproblematisch ist es also mit Spielern, die etwa den gleichen Musikgeschmack haben und damit ein ähnliches Repertoire haben. Geht der Musikgeschmack auseinander, wird es schon schwieriger. Klar muss man dann musikalisch eher einen Mittelweg finden, doch die Stimmung wird dann nicht ganz so ausgelassen.
Und die Stimmung ist bei Hossa das wichtigste. Gewinnen stellt sich als Nebensächlichkeit heraus - also sollte man sich auch nicht über Punktevergabe (war das jetzt nur eine Passage oder ein längerer Textteil?) streiten. In meinen Runden hat es, auch bei unterschiedlichsten Zusammensetzungen, immer viel Spaß gemacht.
Das Spiel ist auch in größeren Runden ausgewogen. Die ersten Spieler haben recht wenig Zeit, ein Lied zur aktuellen Karte zu finden. Die Letzten haben zwar mehr Zeit, müssen aber meist damit rechnen, dass ein Vorgänger das Lied vorher anstimmt. So bleibt es bei jeder neuen Karte spannend.
Mit Hossa gibt es nun in der 2. Auflage eine innovative Spielidee in edler Aufmachung, was den Preis wert ist. Ob in kleineren oder größeren Runden, man ist immer am Spielgeschehen beteiligt, so stehen amüsanten Spielrunden nichts mehr im Wege. Ich kann dieses besondere Spiel nur empfehlen.
Rezension Hans-Peter Stoll
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.