Rezension/Kritik - Online seit 15.03.2025. Dieser Artikel wurde 572 mal aufgerufen.

Knowledge?

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Autor: Peer Sylvester
Verlag: Pegasus Spiele
Edition Spielwiese
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 6
Dauer: 45 - 60 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2024
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3890
Knowledge?

Spielziel

Knowledge? - Das kooperative Quiz ohne Fragen, so heißt es. Man muss auch nichts wissen, um zu gewinnen. Ernsthaft? Keine Fragen, nix wissen und dann noch kooperativ. Und das funktioniert? Klar funktioniert das! Und zwar so…

Ablauf

Der Spielplan ist ein Rundkurs mit bunten Feldern in 5 Farben und Buchstaben von A-E. Diesen Kurs gilt es mit der Spielfigur des Rateteams 2 mal zu umrunden, bevor es einer der 5 gegnerischen Steine schafft. Diese gegnerischen Steine haben ebenfalls 5 verschiedene Farben, jeweils einen der Buchstaben A-E aufgedruckt und bekommen einen leichten Vorsprung, sonst wäre es ja zu einfach.

Der Motor des Spiels sind die Quizkarten, von denen jede Runde 6 Stück aufgedeckt und vom Rateteam jeweils einem der Spielsteine (dem eigenen und den 5 gegnerischen) zugeordnet werden. Wie weit die Steine sich bewegen, ist von der jeweiligen Lösung der Quizfrage abhängig und davon, in welcher Reihenfolge die Steine aktiviert werden.

Jede Aufgabe auf einer Karte hat entweder eine Zahl von 1-5, eine der 5 Farben oder einen Buchstaben von A-E als Antwort. Es werden z.B. nach Farben einer Flagge, der Anzahl von Folgen einer Filmserie oder dem Anfangsbuchstaben einer weiblichen Tiersorte gefragt.

Das Rateteam versucht nun zu erahnen, welche der Antworten korrekt ist und ordnet jeweils eine Karte einem der Steine zu, stets mit dem Ziel, dass der eigene Spielstein möglichst weit zieht und die gegnerischen Steine möglichst kurze Schritte machen.

Sobald eine Karte gezogen wurde, wird sofort entschieden, welchem Spielstein diese Karte zugeordnet werden soll und im Anschluss sofort die Lösung aufgedeckt und der entsprechende Stein gezogen.

Wie werden die Spielsteine in Abhängigkeit der Karten gezogen?

  • Zahlenkarte: der Stein geht die entsprechende Anzahl Felder vorwärts
  • Farbkarte: der Stein geht auf das nächste im Uhrzeigersinn sichtbare Feld, das diese Farbe hat
  • Buchstabenkarte: der Stein geht auf das nächste im Uhrzeigersinn sichtbare Feld, das diesen Buchstaben zeigt.

Die gegnerischen Spielsteine haben identisch zu den Spielfeldern entsprechende Farb- und Buchstabenaufdrucke und werden beim Spielzug mit einbezogen. So kann es sein, dass der blaue Spielstein auf das nächstgelegene rote Feld gezogen werden muss und in dem Moment der rote Spielstein genau ein Feld vor dem blauen Stein steht. Dann geht der blaue Stein nur ein Feld vorwärts. Sollte danach der grüne Spielstein auf das B-Feld (= rotes Feld) ziehen müssen, würde dieser nicht auf den roten Spielstein ziehen, da dieser gerade durch einen anderen Spielstein überdeckt wurde.

Auf diese Art und Weise verändert sich das Spielfeld im Spielverlauf permanent und je nachdem, welche Spielfelder (Farben & Buchstaben) gerade abgedeckt sind, zieht ein Spielstein nur sehr kurz oder ggf. auch mal eine komplette Runde.

In der strategischeren Variante werden zuerst alle 6 Karten zugeordnet und danach wird erst entschieden, in welcher Reihenfolge die Karten umgedreht und die Steine gezogen werden, denn dies kann noch einmal einen großen Einfluss auf die Zugweite haben.

Sind alle 6 Karten durchgespielt, startet die nächste Runde. Sollte während eines Spielzugs ein Spielstein über die Ziellinie gezogen werden, wird die Runde noch zu Ende gespielt. Nun zählt, wo die Team-Spielfigur im Verhältnis zu den gegnerischen Spielfiguren steht. Ist die Team-Spielfigur am weitesten vorne, hat das Team die Partie gewonnen. Schafft es auch nur ein gegnerischer Stein, weiter zu kommen als die Team-Spielfigur, hat das Team gemeinschaftlich verloren.

Fazit

Kommen wir zurück zur einleitenden Frage: Ist Knowledge? ein Quiz ohne Fragen? Nun ja, das ist wohl nur so halbrichtig. Klar, da steht kein Fragezeichen hinter den Fragen, aber am Ende müssen wir eine Antwort auf eine Frage finden. Korrekt ist allerdings, dass man im Gegensatz zu einem normalen Quiz die Antwort nicht wissen muss und je nachdem wie verkehrt man liegt, wandern die Spielfiguren aus dem Spielfeld weiter oder kürzer als gedacht. Das kann sich mal gut oder auch schlecht auf den Erfolg des Spiel-Teams auswirken.

Mit einem gesunden Halbwissen und gutem Bauchgefühl kann man aber bestimmte Antworten ausschließen und somit den Effekt berechnen, selbst wenn man eine Antwort nicht kennt.

Nicht jeder Mensch mag den Wettkampf gegen andere und so manche Person empfindet es als peinlich, nicht so viel zu wissen, wie die Mitspieler. Umso angenehmer ist es hier, dass man gemeinsam gegen das System spielt und sich somit ergänzt. Wer bei einem Thema komplett ahnungslos ist, muss sich dann nicht zwingend an der Diskussion beteiligen und steigt erst wieder bei der nächsten Karte mit ein.

Durch die unterschiedlich möglichen Farb- und Buchstaben des Spielfelds, auch bedingt durch die Positionen der gegnerischen Spielsteine, kommt zusätzlich noch ein Logik-Faktor mit ins Spiel, so dass man errechnet, welche Reihenfolge am besten geeignet ist, um den Fortschritt der gegnerischen Figuren zu minimieren.

Wer den Zufallsfaktor nicht so sehr mag, dem empfehle ich, gleich mit der strategischen Variante zu starten, d.h. die Karten erst zuzuordnen, wenn man alle 6 Karten gelesen hat. In unseren Spielrunden wurde es zum Schluss hin mal mehr und mal weniger knapp, gewonnen haben wir jedoch bislang immer. Dementsprechent empfiehlt es sich dann den Schwierigkeitslevel durch einen größeren Vorsprung der gegnerischen Spielsteine erhöhen. Das ist jedoch auch der einzige Unterschied. Spielerisch ändert sich durch das höhere Level nichts.

Ich persönlich finde die Grund-Idee des kooperativen Quizzens und die Kombination mit etwas Logik grundsätzlich gut. Am Ende zeigt sich Knowledge? doch relativ repetitiv und die Fragen sind auf Dauer nicht ganz so spannend, da sich ein Fehler nur selten "dramatisch" auswirkt. Die Reaktionen in unseren Spielerunden waren von relativ positiv bis komplett enttäuscht. Jubelstürme blieben hingegen komplett aus.

Ich mache bei Rezensionen ungern Vergleiche, aber hier kommt man an einem Spiel nicht vorbei, da das Kneipenquiz Benchmark für kooperative Quizspiele ist. Wer wirklich quizzen und herausgefordert werden möchte, bleibt besser beim Kneipenquiz.
Wer es aber ein klein wenig "seichter" möchte, findet mit Knowledge? einen kurzweiligen Zeitvertreib, vielleicht auch als Einstieg in die kooperative Quizwelt.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Knowledge?: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.01.25 von Frank Gartner - Kooperatives Quizzen mit einer kleinen Logik-Komponente. Unterhaltsam, verspricht am Ende dann aber doch mehr, als es verspricht. Mit der entsprechenden Runde bekommt es noch eine 4 von mir für Spielspaß. Ich habe es aber auch schon floppen gesehen.

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