Rezension/Kritik - Online seit 04.10.2015. Dieser Artikel wurde 8367 mal aufgerufen.
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Als Chef einer bis zu vier Mitglieder großen Gruppe von Krosmastern - legendären Kämpfern mit legendären Fähigkeiten - kämpfen wir in einer Arena gegen andere Krosmaster. Alles nur zum Zeitvertreib für gelangweilte Dämonen, aber das stört uns nicht. Hier in der Arena haben wir endlich einen Ort gefunden, an dem wir unsere Kampfkunst richtig ausleben können.
An Krosmaster Arena kann man auf zwei unterschiedlichen Wegen herangehen: Man spielt ein Turtorial durch oder man geht wage- und kampfesmutig gleich zu den vollen Regeln. So oder so landet man aber mit bis zu vier der mutigen Krosmaster in der Arena, die man nun unter seiner Kontrolle hat.
Nachdem besagte Arena (das Spielbrett) mit Büschen, Bäumen und Kisten bestückt wurde, geht es los. Ziel von Krosmaster Arena ist es, entweder als Einziger sogenannte Gewinngroschen zu besitzen oder als Einziger noch Kämpfer in der Arena zu haben. Mit sechs dieser Gewinngroschen startet jeder Spieler, dazu kommen noch einige, die in der Arena verteilt werden.
Als erstes in einer Runde führt man einen sogenannten Spannungswurf durch. Dazu würfelt man mit zwei der Spezialwürfel, und zeigen sie das gleiche Symbol, muss jeder Spieler einen Gewinngroschen abgeben. Einfach so, weil es den Dämonen gefällt. Dann beginnt der Spieler, dessen Krosmaster die größte Initiative haben. In der Reihenfolge dieser Initiative aktiviert man jetzt einen nach dem anderen seiner Recken und lässt sie folgende arenareife Dinge in beliebiger Reihenfolge tun:
Kama-Münzen lassen sich aber auch dadurch beschaffen, dass man eine Kiste, einen Busch oder einen Baum platt macht. Und Gewinngroschen können auch dann vom Gegner geklaut werden, wenn man einen seiner Krosmaster k. o. haut.
Auf diese Weise wütet das eigene Krosmaster-Team durch die Arena, bis einer keine Gewinngroschen mehr hat oder sein Team komplett k. o. ist. Der hat dann natürlich verloren ... und die Dämonen hatten ihren Spaß.
BOING BOING BOING KRAWUMM KRAWUMM ... das sind die ersten Gedanken, die man bekommt, wenn man die Packung von Krosmaster Arena öffnet. Alles bunt, die Figuren sehr niedlich und toll gemacht, alles nicht ganz ernst zu nehmen.
Oder doch? Das Regelheft zumindest wirkt erstmal sehr erschlagend für ein buntes, niedliches Spiel. 32 Seiten hält man in den Händen, aber bevor man noch ins Schwitzen kommt, was für eine Regelgranate man sich da angeschafft hat, gibt es Entwarnung. Die ersten 18 Seiten sind ein Turtorial und die restlichen Seiten fassen die Regeln und die dämonischen Belohnungen noch mal zusammen.
Das Turtorial ist - neben dem Material und den Figuren - dann der zweite Hingucker. So etwas habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen. Das Spiel im Regelheft lernen. Jede Doppelseite ist auch ein kleiner Spielplan und ganz langsam, Schritt für Schritt, werden einem die Regeln und Fertigkeiten/Zauber näher gebracht. Das ist ziemlich gut gelungen und funktioniert auch ziemlich gut. Denn obwohl die kompletten Regeln nicht sonderlich komplex sind, gibt es doch viele Feinheiten, wie z. B. das Festhalten und Losreißen, die man gerne mal vergißt und durch die Turtorial-Szenarien schön verinnerlichen kann.
Und spätestens, wenn das Turtorial an dem Punkt angelangt ist, an dem man lernt, wie man mit zwei Krosmastern spielt und wie sie Kreaturen und Fallen beschwören können, verabschiedet man sich von dem "Niedlich, aber nicht ganz ernst zu nehmen!"-Gedanken. Da merkt man, dass Krosmaster Arena kein Kinderspiel ist, sondern dass man hier etwas sehr taktisches und strategisches in der Hand hat.
Was an Krosmaster Arena nicht so gut gefällt:
Ein Spiel, das wie ein Kinderspiel aussieht, aber bei weitem keines ist ... das bringt viele Möglichkeiten mit sich. Zum Beispiel Kinder ab acht bis zehn Jahren und Jugendliche dafür zu interessieren. Und das ist nicht schwer, denn die Figuren tun da ihren vollen Dienst. Jeder will sie mal anfassen, genauer inspizieren und wissen, wie dieses tolle Spiel denn nun geht. Dann lässt man sich gerne auf eine Partie ein und sowohl die Namen der Krosmaster wie "Königin der Tofus" oder "Bad Abumm" als auch deren Fähigkeiten wie "Fresssack beschwören" oder "Tofufutter" führen zu einer sehr schnellen Akzeptanz der Regeln.
Wenn man aus den Krosmastern Panzer und Infanterie machen würde und aus den Zaubern verschiedene Munitionsarten, hätte man hier ein astreines Kriegsspiel inklusive Geländearten vor sich stehen. Sollte man das allerdings Mädchen zum Spielen anbieten, würden die einen mit 100%iger Sicherheit anstarren, als hätte man sie nicht mehr alle. Aber da es eben keine Panzer und Soldaten sind, sondern niedliche mangaartige Krosmaster, lassen sich sogar Mädchen zu einer Partie überreden. Und das ist wirklich beachtlich, dass sich Mädchen in diesem Alter auf so ein Spiel einlassen.
In meinen Runden wird es gerne mal als "Manga-Schach" bezeichnet und das ist nicht so weit hergeholt, denn auch wenn "König Würfel" über einige Gelegenheiten und Spielsituationen regiert, gibt es auf Grund der verschiedenen Zauber und der dämonischen Belohnungen genug Varianz, um in den Spielverlauf eingreifen zu können.
Man kann viel tun, muss einiges beachten und wird von Krosmaster Arena auf erfreuliche Weise an die Hand genommen. Das alles hat in meinen Spielekreisen zu einer kleinen Krosmaster-Manie geführt. Denn: Es gibt nicht nur die acht Figuren, die in der Packung sind. Neinneinnein ... man sieht an der Außenseite der Schachtel bereits, dass man sich noch reichlich mehr Figuren kaufen kann. Und Erweiterungen sind auch schon erhältlich. Das ist natürlich clever vom Verlag, aber Eltern, die sich freuen, dass ihr Kind endlich mal etwas Analoges spielt, kommt das blanke Grausen, weil die lieben Kleinen natürlich neue Krosmaster haben wollen ... da muss man sich eine Anschaffung von Krosmaster Arena überlegen.
Ich persönlich komme mit meiner Ausgabe wohl noch eine Weile aus. Mit den acht im Grundspiel verfügbaren Figuren hat man genug Abwechslung, um etliche verschiedene Partien spielen zu können. Dazu noch haufenweise dämonische Belohnungen ... das dauert, bis man damit mal komplett durch ist.
Hier überzeugt Krosmaster Arena auf jeden Fall die Spieler. Tolle Ausstattung, tolle Regeln, toller Spannungsbogen. Sollte man mit der Manga-Ästhetik etwas anfangen können und auf taktische Duelle stehen, lohnt sich ein Blick auf dieses Spiel unbedingt.
Also: auf in die Arena!!!
Rezension Christoph Schlewinski
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Krosmaster Arena:
5,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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18.08.15 von Christoph Schlewinski - Ein buntes, cleveres und anspruchsvolles Comicspiel. |
Leserwertung Krosmaster Arena:
5.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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04.10.15 von Daniel Noé - Das Mangaartwork täuscht ein wenig über ein knallhartes Duell mit zusammenstellbaren Teams hinweg. Krosmaster Arena spricht durch seine Aufmachung sicher eine bestimmte Zielgruppe an, aber jeder der auf Duellspiele steht wird hier hervorragend bedient. Einzig die wirklich kleinen Goldmünzen und das katastrophale Basteln der kleinen Kisten gibt leichte Abzüge in der B-Note, ansonsten doch eher überraschend gutes Spiel - Wer möchte kann hier auch richtig Geld in unfassbar vielen Einzelfiguren, die einzeln zu sammeln sind, versenken, dass muss man aber nicht um die Klasse dieses Spiels zu erfahren - 5 Punkte |