Spielziel

Ein neuer Händler lässt sich in der Merchants Cove nieder, Torben Trinkfest, Besitzer eines Gasthauses. Dieser produziert keine Waren, sondern lediglich starke Getränke und hält stets ein Bett für müde Marktbesucher bereit. Ein ausgezeichnetes Gasthaus eben, gäbe es nur nicht so viele Raufereien …

Ablauf

Um Merchants Cove: Der Gastwirt spielen zu können, wird das Grundspiel von Merchants Cove benötigt. Der Gastwirt stellt einen weiteren spielbaren Händler dar, der mit den anderen um den größten Reichtum konkurriert.

Das Spiel verläuft auf die gleiche Weise wie auch im Grundspiel. Lediglich der Spieler, welcher nun Torben, den Gastwirt, verkörpert, wird Merchants Cove aufgrund der sehr hohen Asymmetrie ganz neu erleben.

Während alle anderen Händler Waren produzieren können, die in große und kleine Waren unterteilt sind, kann der Gastwirt nur kleine Waren herstellen und Betten beziehen. In der Produktionsphase kann er in den drei Zimmern auf seinem Spielplan Betten in den vier Farben beziehen. Wurde ein Bett bereitgestellt, kann man das darunter liegende Aktionsfeld nutzen, um ein Gesöff in der Farbe des Betts herzustellen. Diese sind ganz normale kleine Waren und können am mittleren Anleger, oder dem Schwarzmarkt verkauft werden.

Jedes dieser Zimmer steht für einen der drei Anlegeplätze. Nach der Marktphase begibt sich von jedem der Anleger ein Abenteurer von der Farbe, die dort am öftesten vertreten ist, in das zugehörige Zimmer des Gasthauses. Nur wenn das Bett dort seine Farbe hat, erhält der Gastwirt Einkommen und der Abenteurer setzt sich anschließend an einen Stammtisch. Sitzen Abenteurer an einem Stammtisch, während ein Kunde gleicher Farbe für ein passendes Bett Einkommen gewährt, erhöht sich das erhaltene Gold. Hat das Bett eine falsche Farbe, wandert der Abenteurer in die Rauferei und es hagelt Korruptionskarten. Auch wenn die Mehrheit der Abenteurer auf einem Anleger Schurken sind, wandert einer von ihnen direkt in die Rauferei.

Fazit

Merchants Cove ist meiner Meinung nach ein ausgezeichnetes Spiel, das durch hohe Asymmetrie und viele verschiedene Strategien überzeugt. Merchants Cove: Der Gastwirt fügt nun einen zusätzlichen Händler hinzu, der noch stärker als alle anderen Händler daran interessiert ist, die Abenteurer zu beeinflussen. Das Material ist wie auch schon im Grundspiel von ausgezeichneter Qualität und die Illustrationen sind ebenfalls wieder sehr schön ausgefallen.

Wie schon angemerkt hängt im Spiel als Gastwirt sehr viel von der Abenteurer-Verteilung auf den Anlegern ab. Die Mitspieler werden natürlich oftmals versuchen, Abenteuer so zu platzieren, dass es für den Gastwirt zu ungewollten Raufereien kommt, da falsche Zimmer bereitgestellt werden.

Andererseits können die Mitspieler einem auch oftmals unterstützen. Bemerkt man schon, dass jemand beispielsweise viele große rote Waren herstellt, kann man sich sicher sein, dass dieser einem dabei unterstützen wird, viele rote Abenteurer auf den entsprechenden Anleger zu bringen.

All dies abzuwägen und seine Mitspieler einzuschätzen macht meiner Meinung nach den größten Reiz von Merchants Cove: Der Gastwirt aus. Der Gastwirt spielt sich also ganz anders als die meisten Händler aus dem Grundspiel und stellt daher definitiv eine sinnvolle Ergänzung dazu dar.

Rezension Michele Stark

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.