Rezension/Kritik - Online seit 14.03.2010. Dieser Artikel wurde 4368 mal aufgerufen.
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Das Spiel Metallurgie symbolisiert eine alchimistische Zeremonie. Die Spieler legen der Reihe nach Karten mit Symbolen für Eisen, Kupfer, Silber und Gold zu einem abstrakten Muster aus. Liegen genügend Karten desselben Metalls nebeneinander aus, gibt es eins davon als Belohnung. Wer am Ende die meisten Metallekarten hat, gewinnt.
Das Spiel enthält 103 Karten mit jeweils einem Symbol eines der vier Metallsorten Eisen, Kupfer, Silber und Gold, außerdem eine Stoppkarte und vier Bonuspunktkarten. Für den Startaufbau werden sieben Eisenkarten, vier Kupferkarten und eine Silberkarte rechtwinklig versetzt zu einem Muster (siehe Bild) ausgelegt. Jeder Spieler bekommt 3 Handkarten. Die Stoppkarte wird in die untersten fünf Karten des verdeckten Nachziehstapels gemischt.
In einem Zug kann ein Spieler eine Karte vom verdeckten Nachziehstapel ziehen und spielen und dann weitere 0 bis 3 Karten aus seiner Hand, oder er spielt direkt 1 bis 3 Handkarten. In beiden Fällen müssen die gespielten Karten entweder dieselbe Metallsorte zeigen oder in aufsteigender Reihenfolge gespielt werden (Eisen, Kupfer, Silber, Gold, wobei auch nur Eisen, Kupfer, Silber oder Silber, Gold etc. gespielt werden darf).
Eisenkarten werden direkt auf den Tisch gespielt und setzen das Muster des Startaufbaus an einer beliebigen Stelle fort. Kupfer darf nur auf Eisen gespielt werden, Silber nur auf Kupfer und Gold nur auf Silber.
Ziel ist es, seine Karten so zu spielen, dass entweder 9 Eisen, 7 Kupfer, 5 Silber oder 3 Gold nebeneinanderliegen (Karten der wertvolleren Metalle gibt es weniger). Schafft ein Spieler das, räumt er ein paar dieser Karten (fünf im Fall von Eisen, vier bei Kupfer, drei bei Silber, zwei bei Gold) ab und legt sie auf den Ablagestapel; eine Karte davon erhält er aber als Belohnung. Am Ende des Zugs füllt er seine Hand wieder auf drei Karten auf.
Das Spiel endet, wenn ein Spieler die Stoppkarte zieht. Gewinner ist der Spieler mit den meisten Metallkarten, denn alle Metalle zählen gleich viel.
In einer etwas taktischeren Variante wird vor dem Spiel je eine Bonuspunktkarte geheim an die Spieler ausgeteilt. Jede Karte zeigt ein anderes Metall. Metallkarten dieser Sorte zählen für den jeweiligen Spieler bei der Endabrechnung doppelt.
Metallurgie ist ein kurzes, sehr schlichtes Spiel mit ebenso kurzen wie einfachen Regeln. Die Vorderseite der Karten ist schön gestaltet, die Rückseite dagegen etwas unpassend hässlich.
Leider gibt es in diesem Spiel nur sehr wenig Einflussmöglichkeiten. Meistens kann man in seinem Zug nicht viel mehr machen, als darauf zu achten, dass man dem nächsten Spieler keine Steilvorlage für eine Wertung gibt. Man kann auch, zumindest im Spiel zu viert, im Prinzip seinen nächsten Zug nicht planen, sondern nur mit seinen aktuellen Handkarten reagieren. Dazu hat man mit drei Karten aber deutlich zu wenige, wodurch sich schnell ein Gefühl der Beliebigkeit ergibt.
Im Spiel zu zweit sind die taktischen Möglichkeiten etwas höher, weil sich nicht so viel verändert, bis man wieder an der Reihe ist. Das Nachziehen der Karten bringt aber immer noch einen ziemlich hohen Glücksfaktor mit sich.
Die Variante mit den Bonuspunktkarten, bei der für jeden Spieler eine der vier Metallsorten wertvoller ist als die anderen drei, täuscht auch mehr Taktikmöglichkeiten vor, als sie wirklich bringt. Denn wenn man die Bonus-Metallsorte nicht zieht, kann man nichts dagegen machen.
Unterm Strich lohnt sich Metallurgie also kaum. Wenn man ein kleines Kartenspiel für zwischendurch sucht, gibt es viele, die deutlich besser sind.
Rezension Stephan Rothschuh
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Metallurgie: 3,6, 7 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.01.10 von Stephan Rothschuh |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.01.10 von Roland Winner |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
25.01.10 von Michael Andersch |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.01.10 von Andreas Frank - Eines der wenigen Spiele, welches man lieber zu zweit anstatt mehreren Personen spielen sollte. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.03.10 von Bernd Eisenstein |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.03.10 von Claudia Schollenberger |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.03.10 von Clemens Schollenberger |
Leserwertung Metallurgie: 4.7, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.03.10 von Andreas Günter - Ich schwanke zwischen Spielspaß 4 und 5. Ich habe mich für die 5 entschieden, weil ich mich gefreut habe, dass eine Spielseite dieses interessante und wirklich ungewöhnliche Spiel wiederentdeckt hat. Leider kennen es zu wenige, auch wenn es kein Überfliegerspiel ist. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
14.03.10 von carlo - Zu zweit finde ich es gelungen. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.02.11 von RS |