Rezension/Kritik - Online seit 25.07.2006. Dieser Artikel wurde 14392 mal aufgerufen.

Monster & Mythen

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Autor: Alan R. Moon
Richard Borg
Illustration: Paul Herbert
Verlag: Phalanx Games B.V.
Rezension: Ulrich Fonrobert
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 - 60 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2004
Bewertung: 2,5 2,5 H@LL9000
2,0 2,0 Leser
Ranking: Platz 6538
Monster & Mythen
Erweiterungen/Hauptspiel:Monster & Mythen: Die Drachen

Spielziel

In einer fantastischen Welt im Zeitalter der "Monster & Mythen" ringen mächtige Zauberer, Zwerge, Elfen, Trolle, Goblins und Untote (sowie Drachen, wenn man mit Erweiterung spielt) miteinander. Die Spieler führen ihre Armeen und hoffen, am Ende die Vorherrschaft zu übernehmen. Dazu werden Kampfkarten ausgespielt, Heere zusammengestellt und Würfel geworfen. Es gewinnt der Spieler, der den gegnerischen Armeeführern die meisten Armeen abnehmen konnte und zudem noch die größten Armeen in den verschiedenen Rassen anführt.

Ablauf

Inhalt:

Die Karten unterteilen sich in sechs verschiedene Rassen sowie Zauberer, Katapulte und Angriffskarten. Die Kreaturen teilen sich auf in Infanterie, Bogenschützen und Kavallerie. Zudem haben alle Rassen einen natürlichen Feind, dessen Symbol auf der Karte zu sehen ist. Die Angriffskarten bestehen wiederum aus Schlacht- und Söldnerkarten. Ihnen kann man Wertigkeit und Reihenfolge für die Angriffe während des Spiels entnehmen.

Ablauf:

Jeder Spieler erhält 11 Karten und legt sie offen vor sich ab (Angriffskarten kommen gleich wieder in den Aufnahmestapel und werden ersetzt). Dabei bilden alle Kreaturenkarten eines Typs eine Nation. Die Katapulte werden daneben gelegt, Zauberer müssen einer Nation zugeordnet werden.

Es werden drei Spielrunden gespielt, die wie folgt ablaufen:

1. Jeder Spieler erhält sieben Karten.

2. Jeder wählt geheim vier (in der dritten Runde fünf) der sieben Karten aus. Die anderen Karten werden verdeckt abgeworfen.

3. Die vier Karten werden den Truppen/ Katapulten hinzugefügt, Angriffskarten werden davor abgelegt.

4. Alle Angriffe werden in der Reihenfolge der Angriffskarten abgehandelt, der Spieler mit der niedrigsten Angriffskarte beginnt.

5. Nachdem alle Angriffe abgehandelt wurden, werden die Zauberer und nicht verwendeten Katapulte abgelegt.

Vor der dritten Runde wird der gesamte Stapel gemischt, so dass wieder alle bis dahin abgelegten Karten im Spiel sind.

Die Kämpfe sind das Herzstück des Spiels und sie werden durch Würfeln ausgetragen. Es müssen alle ausgelegten Angriffskarten ausgeführt werden. Der entsprechende Spieler muss also auf jeden Fall einen Angriff machen, sofern möglich. Beim Kämpfen nutzt der Angreifer die (maximal drei) roten, der Verteidiger die (maximal zwei) schwarzen Würfel. Ähnlich wie bei Risiko werfen Angreifer und Verteidiger die erlaubte Anzahl an Würfeln und vergleichen diese. Der höchste rote wird mit dem höchsten schwarzen Würfel verglichen. Bei Gleichstand gewinnt der Verteidiger. Der Sieger erhält vom Verlierer eine der am Kampf beteiligten Karten, die zwei Siegpunkte wert ist. Auf diese Weise werden pro Angriff alle Würfel miteinander verglichen. Während eines Angriffes darf ausschließlich der Angreifer nach der ersten Kampfrunde den Kampf abbrechen, ansonsten kämpft man bis zur Eliminierung eines der beiden Völker.

Eine kurze Zusammenfassung von Symbolen und Karten:

Nationenkarten:

Für jedes Infanterie-Symbol erhält man einen zusätzlichen Angriffs- bzw. Verteidigungswürfel, wobei der Verteidiger aber immer mindestens einen Würfel bekommt.

Für die höhere Anzahl an Bogenschützen-Symbolen darf der Angreifer bzw. der Verteidiger +1 zu seinem höchsten Würfelergebnis hinzuaddieren.

Für ein Kavallerie-Symbol darf der Angreifer nach Ende des ersten Kampfes unter bestimmten Umständen einen zweiten Kampf mit derselben Angriffskarte und denselben ausgesuchten Nationenkarten ausführen.

Zauberer schützen die Nation, der sie zugeordnet wurden, vor Angriffen.

Katapulte können während eines beliebigen Zeitpunkts des Angriffs vom Besitzer der Karte eingesetzt werden. Der Spieler "zielt" durch einen Würfelwurf mit dem Katapult auf eine bestimmte Karte eines beliebigen Mitspielers und trifft bei 4 - 6.

Außerdem gibt es zwei unterschiedliche Sorten von Angriffskarten:

Schlachtkarten gelten nur für eine einzige Nation und man darf mit dieser Nation nur deren natürlichen Feind (siehe Symbol).

Bei Söldnerkarten ist die Maximalzahl an Karten vorgegeben, die man aber aus allen Nationen rekrutieren darf. Zudem darf diese Söldnerarmee jede beliebige Nation angreifen.

Auswertung und Spielende:

Das Spiel ist nach Abhandeln aller Angriffskarten der dritten Runde beendet. Jetzt kommt es zur Wertung. Jede erbeutete Karte zählt zwei Siegpunkte. Hinzu kommen aber noch Sonderpunkte für denjenigen, der die meisten Karten eines Typs vor sich ausliegen hat. Hier gibt es zwischen 5 (Untote) und 11 Siegpunkte (Barbaren). Bei Gleichstand gibt es für alle beteiligten Spieler die volle Punktzahl.

Fazit

Material und Spielregel: Im Grundspiel befinden sich 110 sehr schön gestaltete und qualitativ hochwertige Karten, fünf Würfel und die für dieses recht einfache Spiel sehr umfangreiche Spielanleitung.

Dabei ist Monster & Mythen ein Karten-Würfelspiel in der Tradition von Risiko und dessen „Verwandten“. Durch die fast völlig fehlende taktische Komponente und das große Zufallselement bei der Verteilung der Angriffskarten sowie den enormen Einfluss der Würfelergebnisse verläuft dieses Spiel sehr glücksabhängig. Erhält man in den nur drei Kartenausteilphasen keine Angriffskarten, bleibt nur die Möglichkeit, auf die Angriffe anderer zu warten, was das Spiel zeitweise sehr langweilig gestaltet. Greifen dann auch noch nacheinander mehrere Spieler ein und denselben Mitspieler an, hat dieser keine Chance, sich von diesen Schlägen wieder zu erholen.

Taktische Tipps für eine optimale Spielweise zu geben ist bei einem derart glückslastigem Spiel (von dem man sich nach dem ersten Blick auf die umfassende Spielregel jedoch viel mehr Einflussmöglichkeiten verspricht) leider nicht möglich. Zwei Punkte müssen alle Spieler sich aber ins Gedächtnis rufen:

  1. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass man auch als Angreifer Karten verlieren kann und wird. Diese bringen dann dem verteidiger Punkte ein.

  2. Die Sonderpunkte für die größte Nation zu kassieren, ist sehr wichtig. Diese waren in unseren Spielrunden immer ausschlaggebend für den Sieg.

  3. Daraus folgt, dass es oftmals gar nicht so sinnvoll ist, auf Angriff zu spielen. Besser ist es, sich auf einige der Nationen zu beschränken und diese zu sammeln. Da man sich bei jeder Kartenausteilphase einige von den ausgeteilten Karten auswählt, kann man in begrenztem Rahmen so vorgehen.

Meine Spielreizwertung liegt in keinem Fall über einer schwachen Zwei. Lediglich das Spiel mit meinen Söhnen im Grundschulalter gestaltete sich lustig, weil die beiden gerne mit Fantasy-Motiven spielen und nicht viel mehr machen mussten, als sich gegen ihren Vater zu verschwören und wild drauflos zu würfeln. Letztendlich bedauere ich bei "Monster & Mythen" die Tatsache, dass man für derartig schönes Spielmaterial kein besseres Spielprinzip gefunden hat. Von mir gibt es also nur für "Risiko-Fanatiker" mit jungen Söhnen einen Kaufvorschlag. Allen anderen kann ich dieses Spiel leider nicht empfehlen.

Rezension Ulrich Fonrobert

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Weitere Infos

ERWEITERUNG "DIE DRACHEN"

Zusätzliche Regeln:

Das erste (und bislang einzige) Ausbau-Set „Die Drachen!“ bringt weitere 60 Karten, vor allem Drachen mit ihren Flammen sowie neue Angriffe, ins Spiel ein. Die Schachtelgröße der Erweiterung ist dieselbe wie im Grundspiel, obwohl hier die Hälfte gereicht hätte. Fairerweise muss man aber dazu anmerken, dass die Erweiterung trotzdem entsprechend billiger ist als das Grundspiel.

Spieltechnisch kommen Drachen-Angriffskarten und Drachen-Söldner-Karten mit höheren Angriffszahlen dazu. Zudem wird eine Regelalternative angesprochen, bei der jeder Spieler mehr Karten auf den Tisch bekommt. Das verlängert dann vor allem die Würfelzeit, da noch mehr Karten an einem Angriff teilnehmen dürfen.

Jeder Drache verkörpert eine eigene Nation. Er darf eine beliebige Anzahl an Flammenkarten besitzen, die man sowohl bei Angriff als auch bei Verteidigung statt des Drachens selbst abgeben darf. Diese Flammen werden abgeworfen und kommen nicht als Siegpunkte zum Gegner.

Drachen greifen nur alleine an und können dies nur mit den entsprechenden Angriffskarten. Drachen dürfen jedoch von allen Nationen und Katapulten (treffen nur bei einer Sechs) angegriffen werden. Jeder Drachen würfelt mit zwei Würfeln, zu deren Ergebnissen man jeweils +1 addieren darf.

Auswertung und Siegpunkte:

Man erhält für jeden besiegten Drachen - genau wie bei den anderen Karten - zwei Siegpunkte. Dazu gibt es für den Besitz der meisten Drachen am Spielende 12 Sonderpunkte.

FAZIT:

Es kommt eine sehr starke zusätzliche Rasse ins Spiel, die sich mit Flammen (aber nicht mit Zauberern) schützen darf, kaum zu besiegen ist und trotzdem nicht mehr Einzelsiegpunkte bringt wie alle anderen besiegten Karten. Außerdem steigert sich das Zufallselement noch, weil man jetzt Drachen, Flammen und zudem noch entsprechende Angriffskarten benötigt, um die Drachen ins Spiel zu bringen. Dieses Ausbauset macht das Spiel bunter und zufälliger, aber mit Sicherheit nicht besser.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Monster & Mythen: 2,5 2,5, 4 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 31.05.06 von Ulrich Fonrobert - Risiko als Kartenspiel in einer Fantasy-Welt... Schlapp! Von Alan R. Moon ist man besseres gewohnt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.07.05 von Peter Nos
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.08.05 von Hans-Peter Stoll
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 30.07.06 von Jost Schwider - Dieses Kartenspiel bietet alles, was auch das klassische Risiko bietet, nur eben (Gottseidank!) in einer angemessenen Spielzeit: Hoher Glücksanteil, hoher Ärgerfaktor, viel Spielspass in der richtigen (nicht Bier-ernsten) Runde. Daher spiele ich lieber das amüsante Monster&Mythen statt das eher langweilige und -atmige Risiko!

Leserbewertungen

Leserwertung Monster & Mythen: 2,0 2.0, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.07.06 von Markus Beer - Von Moon/Borg ist man weitaus Besseres gewohnt. Sehr lustlos und langweilig konzipiertes Spiel ohne den Hauch einer spielerischen Innovation. Schade!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.06.10 von Philipp E. - Ich finde Monster & Mythen ganz Ok, jedoch wird das Spiel sehr schnell langweilig, weil einfach viel zu wenig passiert. Oftmals ist es so, dass man weder Schlacht- noch Söldnerkarten hat. Also kann man nur noch mit Katapulten den Gegner schwächen und Punkte machen. Aber auch das ist nicht sicher. Fazit: Wer ein neues Spiel sucht, kann es sich kaufen, aber es ist nicht das Beste auf dem Markt.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.10.12 von Marc Jünger - Ich durfte das Spiel zuletzt spielen. Der Spieler ist extrem in seinem Handlungsspielraum eingeschränkt. Fast alles ist davon abhängig, welche Karten man zufällig erhält oder nicht. Hinzu kommen noch die vollkommen banalen \"Würfelkämpfe\". Schön ist es zudem, wenn man durch Zufall erst gar keine Angriffskarte erhält. Denn dann wartet man auf den Angriff eines Mitspielers. Kommt der nicht, macht man (fast(evtl. hat man Katapulte)) nix. Wenn man angegriffen wird, darf gewürfelt werden. Wow. Und damit meine ich nicht World of Warcraft. Am besten war der \"Kampf\" 1 Karte gegen 1 Karte: Da schaut man nur, wer mit einem W6 höher würfelt. Mein Gott, ist das spaßig. Immerhin: Nachdem eine Mitspielerin mit 5 ihrer Karten gegen eine Trollkarte von mir gescheitert ist, konnte ich doch noch lachen...über das Spiel. Denn im Endeffekt ist sowas albern. Schlussendlich muss ich dringend von diesem Spiel abraten. Wieder einmal zeigt sich: Lieber 20-60 € (auch wenn es viel ist) in ein richtig gutes Spiel investieren als solche Spiele insbesondere bei bekannten Online-Anbietern \"günstig\" abzustauben. Für ein so schlechtes Spiel ist jeder Euro zuviel. Die Rezension soll nicht beleidigend sein; man muss hier einfach klarstellen, dass es sich um ein ganz schlechtes und uninspiriertes Spiel handelt.

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