Rezension/Kritik - Online seit 27.12.2009. Dieser Artikel wurde 5961 mal aufgerufen.
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Morgenland? Von Richard Breese?!? War da nicht mal was? Tun wir mal so, als ob da noch nichts gewesen wäre (Morgenland kennen weniger Leute als ich dachte) und stürzen uns zum Schätze holen in die Drachenhöhlen und anschließend in den Kalifenpalast, um die siegbringenden Artefakte zu erwerben.
3 bis 5 Trophäenjäger (mit der Dummy-Regel auch 2 Trophäenjäger) begeben sich auf mehrere Runden, die immer gleich ablaufen:
Zauberkarten und Artefakte können jederzeit einmalig eingesetzt werden und haben zumeist eine positive Wirkung für den Ausspielenden oder eine nicht ganz so positive für die Mitspieler. Zauberkarten kommen nach Nutzung auf den Ablagestapel, Artefakte offen vor den Spieler.
Es wird gespielt, bis alle Artefakte verkauft sind. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Artefakten, wobei die Anzahl der Wunderlampen als Tiebreaker fungiert.
Das Spielmaterial ist von Juliet Breese wunderschön gestaltet worden und steht der Optik des Brettspiels in nichts nach. Auch der gut gefüllte Karton ist hübsch anzusehen. Lediglich die Beschichtung der Karten könnte etwas robuster sein.
Die Spielregel (in deutsch und englisch) wurde – nach dem in vielen Internet-Foren als unglücklich bezeichneten Almanach-Versuch des Brettspiels – in „normalem“ Layout erstellt und lässt nur die Frage offen, ob man ein Artefakt mehrfach nutzen darf - was man übrigens nicht darf.
Das Spielgefühl ist flockig, aber nicht flach. Der Interaktionsfaktor (durch den Einsatz von Zaubersprüchen und Artefakten) erhöht sich gegen Spielende und erzeugt somit einen steigenden Spannungsbogen. Dabei kann sogar der seltene Fall auftreten, dass in der letzten Runde nur noch ein Artefakt zu erwerben ist und jeder Mitspieler durch dessen Erwerb das Spiel gewinnen kann. Aufgrund der überschaubaren Spieldauer von 45 bis 60 Minuten kann man jederzeit noch eine Revanche folgen lassen.
Im Spiel zu dritt und zu viert kommt man gut an Schatzkarten, in voller Besetzung wird es hingegen zu einem Mangelspiel, was jedoch nicht negativ gemeint ist. Die 2-Personen-Variante habe ich – Asche auf mein Haupt – nicht getestet.
Das Spielgefühl kommt dem Brettspiel sehr nahe, außer dass dem Spiel – logischweise – die Haptik der Schätze aus dem Brettspiel abgeht. Damit kommen wir auch zu jener Frage, welche die Besitzer des Brettspiels am ehesten interessieren dürfte: Muss man dieses Kartenspiel haben?
Ich scheue mich vor der Beantwortung dieser Frage. Im Vergleich zum Brettspiel hat das Kartenspiel– außer der 2-Personen-Variante mit Dummy – zwar einige kleine, aber keine wesentlichen Änderungen bzw. Neuerungen (s. u.) erfahren. Daher wäre diese Frage mit Nein zu beantworten.
Andererseits bin ich froh, dass dieses schöne Spiel nicht groß verändert wurde und im kleinen Format – zumindest kurzfristig – wieder erhältlich ist. Wie bei R & D üblich, wurde nur eine kleine Auflage (1.500 Stück) gedruckt. Auch diese wird ihre Abnehmer finden. Daher ist die Beantwortung der Frage nach dem Must-have nicht entscheidend. Ich empfehle es jedoch jedem. Denn Kartenspiele mit diesem Thema und Komplexitätsgrad sind selten und gehören daher in jede Sammlung.
Rezension Andreas Frank
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
Für alle, die es ganz genau wissen wollen, hier noch die Unterschiede zum Brettspiel:
H@LL9000 Wertung Morgenland: Das Kartenspiel: 4,5, 4 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
07.12.09 von Andreas Frank - Bis auf den unbekannten Faktor beim Nachziehen der Karten, gibt es keine Glückselemente. Spielt sich in jeder Besetzung von 3 bis 5 Mitspielern gut. Schön, dass es auch solche Kartenspiele gibt. Mehr davon. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.11.09 von Michael Andersch - Setzt das Brettspiel nahezu 1:1 um. 6 Punkte, wenn man das Brettspiel nicht hat. Dann unbedingt kaufen. Falls man das Brettspiel bereits besitzt braucht man das Kartenspiel eigentlich nur, wenn man eine mobile Version haben möchte. Und dann kann man das Brettspiel eigentlich auch verkaufen, denn wie gesagt: Es gibt so gut wie keine prinzipiellen Unterschiede. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
21.12.09 von Jost Schwider - Ein würdiger Nachfolger des oft unterschätzten Brettspiels, so dass die herrliche Atmosphäre und das Mitfiebern beim Aufdecken voll erhalten bleibt! Also alles wie gehabt, eben nur ein wenig schlanker und dadurch m.E. sogar spielerisch verbessert! Nicht nur als Reisespiel (klein, zweisprachig, funktioniert sogar zu zweit ganz wunderbar!) sehr empfehlenswert - insbesondere bei dem niedrigen Preis (8 Euro)! ;o) |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.11.10 von Bernd Eisenstein |
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