Rezension/Kritik - Online seit 27.10.2005. Dieser Artikel wurde 7194 mal aufgerufen.

Piratissimo

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Autor: Manfred Ludwig
Illustration: Barbara Kinzebach
Anne Pätzke
Verlag: Pegasus Spiele
Selecta Spielzeug
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Dauer: 2 - 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2005, 2016
Bewertung: 3,5 3,5 H@LL9000
3,0 3,0 Leser
Ranking: Platz 5173
Piratissimo
Piratissimo
Auszeichnungen:2006, Deutscher Lernspielpreis "ab 6 Jahren" Gewinner2006, Deutscher Lernspielpreis "ab 6 Jahren" Nominierung2006, Spiel der Spiele Hit für Kinder Empfehlungsliste2006, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Nominierung

Spielziel

Die vielen kleinen Inseln verbergen unzählige Schätze der Piraten. So fahren die Kapitäne aus, um diese Schätzen zu finden und in ihre Heimathäfen zurück zu bringen. Dabei haben sie nicht nur einen wandernden Wirbelsturm zu überstehen, sondern auch die Mitspieler sorgen dafür, dass Schätze ihren Besitzer wechseln.

Ablauf

Der Spielplan zeigt einen Inselrundweg, den die Schiffe im Uhrzeigersinn befahren. In jeder Ecke befindet sich ein Hafen. Dort starten die Spieler mit ihren Schiffen. Etwa in der Mitte befindet sich ein drehbares Windrad.

Wer an der Reihe ist würfelt. Die Augenzahlen entsprechen der Anzahl Felder, die der Spieler mit seinem Schiff zurücklegt. Landet das Schiff auf einer Insel mit einer grünen Schatzkiste, darf sich der Spieler Schätze aufladen. Dabei darf er je nach Zahl auf der Kiste 1-3 Schätze nehmen, oder auch auf das Nehmen verzichten. Zeigt die Insel eine rote Schatzkiste, muss der Spieler zwei Schätze aufladen.

Wenn auf der Insel keine Schatzkiste abgebildet ist, passiert zunächst nichts. Es sei denn, dort steht bereits ein Schiff eines Mitspielers. In diesem Fall darf der Spieler entscheiden, ob er bis zu zwei Schätze vom Schiff des Mitspielers klaut oder aber eigene Schätze auf das andere Schiff lädt.

Sobald ein Schiff mehr als 7 Schätze aufladen muss, kentert es und alle Schätze sind verloren. In der nächsten Runde setzt der Spieler an dieser Stelle seine Fahrt fort, um erneut Schätze einzusammeln.

Zeigt der Würfel den Wirbelsturm, bewegt der Spieler sein Schiff um ein Feld und anschließend den Wirbelsturm-Stein beispielsweise bei vier Spielern um bis zu drei Felder gegen den Uhrzeigersinn. Erreicht der Wirbelsturm eine Insel mit einem oder mehreren Schiffen, wird das Windrad gedreht. Das Windrad zeigt an, was mit den betroffenen Schiffen passiert. Das kann den Verlust von 2 Schätzen bedeuten oder gar den Verlust eines Schatzes für jeden Mitspieler. Im günstigsten Fall werden die betroffenen Schiffe direkt in ihre Heimatbucht geweht.

Die nach Hause gebrachten Schätze werden in die dafür vorgesehenen Einbuchtungen gelegt. Sobald ein Spieler mindestens 10 Schätze sichern konnte, hat er das Spiel gewonnen.

Fazit

Das Spielmaterial ist hervorragend. Die Schiffe sind liebevoll und gleichzeitig schlicht und funktional gestaltet. Die Schätze werden stilvoll in einem Körbchen bereitgestellt. Auch das Design ist sehr ansprechend.

Die Spielregel lässt keine Fragen offen und wird durch Abbildungen unterstützt. Zwei Varianten werden direkt auf der Schachtel angegeben. Die eine besagt, den Wirbelsturm wegzulassen und ggf. die zu erreichende Anzahl der Schätze zu reduzieren, um das Spiel an jüngere Spieler anzupassen. Die andere Variante soll das Spiel anspruchsvoller machen, indem der Wirbelsturm auch im Uhrzeigersinn bewegt werden soll. Zusammen mit dem Schluss-Satz: "..., dem Super-Schatzräuber-Spiel" kommt mir das etwas übertrieben vor. Denn von der vollmundigen Ankündigung der Varianten hätte ich mir doch mehr versprochen.

Das Spiel fordert von den Spieler wenige Entscheidungen. Zum einen gilt es darauf zu achten, nicht zu viel Schätze aufzuladen, und somit zunächst etwas bescheiden zu sein, um nicht vorzeitig zu kentern, aber kurz vor dem eigenen Hafen eine stattliche Ladung an Bord zu haben. Auf der anderen Seite geht es um die Bewegung des Wirbelsturms. Denn wo er landet, kann es eine ungewollte Bewegung oder den Verlust von Schätzen geben.

Alles in allem bewegen sich die Entscheidungsspielräume in kleinem Rahmen und der Würfel regelt die Bewegung der Schiffe und ob der Wirbelsturm zum Einsatz kommt. Etwas Interaktion kommt nur dann auf, wenn sich zwei Schiffe auf einer neutralen Inseln begegnen und etwas Ladung verschoben wird.

Für mein Spielgefühl sollte man das Spielziel etwas reduzieren, da das Spielgeschehen die Spannung nicht für 45 Minuten halten kann. So bleibt Piratissimo ein einfaches Würfelspiel, das die Kinder wenig fordert. Am meisten werden sie noch den Ärgerfaktor verkraften müssen, denn es kommt schonmal vor, dass der eine das Spiel gewinnt und der andere noch nicht einmal einen Schatz nach Hause gebracht hat. Das Glück hat stark die Finger im Spiel.

Ansonsten begeistert das Spiel die Kinder zunächst durch das Thema und natürlich durch sein Material. Wie lange der Reiz anhält, hängt von dem Anspruch der Kinder ab - spätestens im Laufe der Grundschule wird er sich legen.

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Piratissimo: 3,5 3,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.08.05 von Hans-Peter Stoll - lebt bei Kindern vom Thema, gerade bei älteren weniger vom Spiel selbst
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.09.05 von Jochen Traub

Leserbewertungen

Leserwertung Piratissimo: 3,0 3.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.07.18 von sutrebuh - Die Schiffe sinken regelmäßig, weil die Kinder nicht darauf achten, dass sie im Laufe einer Runde eigentlich immer zu voll werden. Es ist offenbar einfach nicht eingängig, dass man zu viele Schätze finden kann. Gerne beendet auch mal das Windrad die Partie abrupt, indem ein Spieler mit genügend Schätzen an Board direkt nach Hause kommt, obwohl er eigentlich noch das halbe Spielbrett hätte durchqueren müssen. Die Kinder sind einerseits von Material und Thema fasziniert, andererseits fesselt der Spielverlauf nicht allzu sehr. Für Erwachsene ist es eher langweilig.

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