Rezension/Kritik - Online seit 23.11.2023. Dieser Artikel wurde 2022 mal aufgerufen.

Rainforest

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Autor: Johannes Goupy
Illustration: Alain Boyer
Verlag: Game Factory
Funnyfox
Rezension: Roland Winner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 - 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2022, 2023
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 4411
Download: Kurzspielregel [PDF]
Rainforest

Spielziel

Gestalte Deinen eigenen Regenwald mittels Dschungel-Plättchen und verschiedenen dort lebenden Tieren. Lege dabei möglichst auch Naturschutzgebiete an, d.h., größere Flächen gleicher Vegetation. Zum erfolgreichen Gelingen kommt es auch darauf an, hochwertige Bepflanzungen vorzunehmen und das eigene Totem-Tier oft im Dschungel vorzufinden.

Ablauf

Zum Bebauen Deines Regenwaldes stehen Dir 5 Plättchen-Stapel in einer Reihe zur Verfügung, die farblich nach dem Farbschwerpunkt der jeweiligen Dschungel-Plättchen sortiert sind. Manche Plättchen zeigen zweifarbige Vegetation, wobei eine der Farben jeweils hervorsticht. Die obersten Plättchen sind stets aufgedeckt. Nun kommen noch je Stapel 2 bis 6 zufällig aus dem Beutel gezogene hölzerne Tierartmarker hinzu, die jeweils unterhalb der Stapel ausliegen. Es gibt nur vier Tierarten - je gleich oft und in vier Farben - im Spiel: Affe, Schmetterling, Papagei, Frosch. Jeder Spieler erhält ein zufäliges Tableau mit einem der vier Tiere abgebildet als sein persönliches Totemtier. Zu guter Letzt werden noch einige Naturschutzgebiet-Plättchen zufällig gewählt und ihrer Farbe entsprechend unterhalb der Stapel ausgelegt. Bestimmt einen Startspieler.

Es wird solange im Uhrzeigersinn reihum immer je 1 Zug ausgeführt, bis das Spielende eintritt.

In Deinem Zug führst Du 2 Schritte in Folge aus:

1) WÄHLE 1 Stapel mit Dschungel-Plättchen und NIMM das oberste Plättchen zur Ablage auf Deiner Lichtung.

Die Lichtung ist der Bereich unterhalb Deines Tableaus mit 3 Plätzen. Du kannst somit bis zu 3 Plättchen in Bauplanung halten. Weitere Plättchen, die Du nimmst, müssen ggf. bei Vollbelegung hier unter ihren Herkunftsstapel zurück gelegt werden. Generell darfst Du immer das gewählte Plättchen ablehnen und unterschieben. Auf jedem Plättchen ist ein Punktewert von 1 bis 6 abgedruckt.

Anschließend WÄHLST Du aus den unterhalb des soeben genutzen Stapels liegenden Tierartmarkern einige aus. Dabei hast Du die Wahl: ENTWEDER nimmst Du alle Marker derselben Tierart ODER alle Marker derselben Farbe. Beachte, daß fast alle Dschungel-Plättchen einige Anforderungen an bestimmte Tierarten und/oder Farben der Tierartmarker haben, die später auf diese Plättchen platziert werden.

BONUS: Solltest Du dadurch den letzten Marker dort fortgenommen haben, darfst Du einen Deiner ungenutzten Tierartmarker gegen einen beliebigen aus allen vorhandenen Markern unterhalb der Stapel mit den Dschungel-Plättchen austauschen.

2) PLATZIERE Deine TIERARTMARKER (optional):

LEGE keinen oder mehrere der unplatzierten MARKER von Deinem Tableau (ggf. auch der Reserve) auf beliebige Dschungel-Plättchen auf Deiner Lichtung. Farbe bzw. Tierart müssen passen, viele Felder haben jedoch keine spezielle Anforderung. Du musst kein Plättchen in einem einzigen Zug komplettieren. Platzierst Du Marker mit Deinem Totemtier, bringt jeder solche Marker bei der Wertung des Plättchens 1 Punkt mehr (vor evtl. Vervielfachung durch Boni). Die nun schon vollständig bestückten Plättchen musst Du in beliebiger Reihenfolge (wenn es mehrere sind) in Deinen Regenwald einsetzen, wobei ein festes Muster zu beachten ist. Der Regenwald hat neun markierte Felder, die alle in aufsteigender Ziffernfolge von 1 bis 9 mit Plättchen besetzt werden.

BONUS-Plättchen: Hast Du jetzt 3 oder 4 orthogonal farblich zusammenhängende Dschungel-Plättchen in Deinem Regenwald, dann darfst Du eines der evtl. noch verfügbaren und farblich passenden Naturschutzgebiet-Plättchen nehmen und auf einem Plättchen Deiner Wahl im betreffenden Naturschutzgebiet platzieren. Jedes Dschungel-Plättchen nimmt maximal 1 Naturschutzgebiet-Plättchen auf (relevant, wenn dort 2 Farben vertreten sind). Der erzielte Punktewert errechnet sich wie folgt: (Wert des Dschungel-Plättchens + 1 Punkt je Totemtier) mal Faktor des Naturschutzgebiet-Plättchens ("2" für 3 Plättchen in Gruppe, "3" für 4 Plättchen in Gruppe). Sobald Du in Deinem Regenwald alle 5 möglichen Farben vertreten hast, bringt jedes weitere Plättchen dort einen Bonus von 2 Punkten mit dem Dir zugeteiltem Vielfalt-Plättchen.

ENDE Deines SPIELZUGS: Du darfst max. 2 Tierartmarker in Deine Reserve legen. Überzählige kommen in den Beutel zurück. Hat nun ein Bereich der Tierartmarker unterhalb der Auslage der Dschungel-Plättchen keine Marker mehr, werden von links nach rechts alle Felder aus dem Beutel aufgefüllt. Gemäß Aussage des Autoren gilt das auch für Bereiche ohne Plättchen.

SPIELENDE: Sobald jemand alle 9 Plätze seines Regenwalds belegt hat, wird nur noch die aktuelle Runde beendet. Notiert jetzt die Punkte: Jedes Plättchen im Regenwald bringt seine aufgedruckten Punkte plus je 1 Punkt für jedes eigene Totemtier dort. Jedes Naturschutzgebiet-Plättchen darauf verdoppelt bzw. verdreifacht den so erzielten Wert. Zuletzt addiere noch je 2 Punkte für jedes Dschungel-Plättchen, das nach Platzierung des Vielfalt-Plättchens in den Regenwald kam. Es gewinnen der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Spiele mit dem Thema Natur sind immer angesagt und bei Rainforest vermutet man zunächst auch eine politische Botschaft dahinter. Weit gefehlt, denn hier geht es ausschließlich um das Planen und Bauen eines persönlichen bunten Regenwaldes. Dazu stehen eine Menge ordentlich großer Dschungel-Plättchen zur Verfügung (je circa 5 mal 5 cm), sowie bunte Holzscheiben mit dem jeweiligem Abbild einer Tierart des Dschungels. Die Dschungel-Plättchen sind farbenfroh gestaltet und erzeugen im Verbund mit weiteren Plättchen ein ansprechendes Bild eines Regenwaldes.

Die mir vorliegende englische Spielregel aus dem Internet (im Spielkarton meines Exemplares ist nur die französische) ist gut bebildert und verständlich aufgebaut. Es fehlt nur der Hinweis, dass man auch Tierartmarker bei leeren Stapeln von Dschungel-Plättchen nehmen kann, was durchaus vorkommt. Inzwischen gibt es auch eine deutschsprachige Version von Game Factory.

Das Spielgeschehen vermag permanent zu fesseln, denn bei jedem Zug sind viele Möglichkeiten zu checken. Nehme ich ein hochwertiges Dschungel-Plättchen oder sollten die Tierarten darauf einfach erfüllbar sein? Oder ist es mir wichtig, viele Tierartmarker einer Art zu erhalten? Und diese gerade genannten Fragen sind nur ein kleiner Teil der möglichen Fragekombinationen. So ist ständiges taktisches Handeln erforderlich, dabei Chancen nutzend und doch größere Ziele verfolgend, wie die Möglichkeit auf Beanspruchung eines Naturschutzgebiet-Plättchens. Man verzeihe mir das Wortmonster, aber so heißt es nun mal.

Eine schöne Gelegenheit zu Extrapunkten bieten die Totemtiere, deren Beitrag zu Siegpunkten recht hoch sein kann. Nicht zu vernachlässigen sind daher auch die Pläne der Mitspieler und deren Farbschwerpunkte beim Bebauen ihres Waldes sowie deren Totemtiere. Da muss man den Mitspielern auch mal einen Strich durch die Rechnung machen und ggf. mehrere ihrer Totemtiere selbst verwenden.

Dank der eigenen Lichtung, also der Planungsebene mit bis zu 3 Plättchen, kann man den Zeitpunkt des Einbaus in seinen Dschungel steuern. Das ist auch erforderlich, da ja eine Reihenfolge der Felder bei der Bebauung einzuhalten ist. Bei cleverer Planung ist es also möglich, in einem einzigen Spielzug 3 Dschungel-Plättchen zu bauen und dazu in gewünschter Reihenfolge, die bekanntlich für zusammenhängende Plättchen (Naturschutzgebiete) relevant ist.

Trotz der diversen zu beachtenden Aspekte spielt sich Rainforest angenehm entspannt und flott, da alle relevanten Informationen für alle Spieler stets gut erkennbar sind. Optimal erscheint mir eine 2-Personen-Partie, da sich mit steigender Mitspielerzahl zuviel ändert, bis man wieder am Zug ist. Zu dritt und viert ist mehr kurzfristiges Agieren erforderlich, was dem Spielreiz aber nicht abträglich ist, wenn man die Zielgruppe "Familie" betrachtet. Spaß macht Rainforest in jeder Kombination.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Rainforest: 4,0 4,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.08.23 von Roland Winner - Sehr schön aufgemachtes Spiel. Man legt nach und nach 9 Dschungel-Plättchen vor sich in einem vorgegebenem Raster aus und muss diese Plättchen zuvor Runde um Runde ergattern. In der aktuellen und ggf. Folgerunden versucht man, diese Plättchen mit Tierart-Markern zu bestücken. Jeder Spieler hat zudem ein individuelles Totem-Tier, das ihm je Exemplar Zusatzpunkte im Dschungel bringt. Je Plättchen gibt es Vorgaben zu den jeweils erforderlichen Tierarten und Farben der zu platzierenden Marker. Viele Felder sind auch Jokerfelder für beliebige der 4 möglichen Tiere. Wenn man 3 bis 4 gleichfarbige Dschungel-Plättchen aneinander liegen hat, gibt es Multiplikatorplättchen, bei 5 Farben im Dschungel folgen Extrapunkte. Die einfachen Regeln lassen vermuten, dass Rainforest simpel sei. Dem ist nicht so, da trickreiche Markerbesorgung mit Tauschmöglichkeit und Vorausplanung stets eine spannende kurzweilige Partie beschert. Die Auslagen der Mitspieler müssen ständig gecheckt werden, um keine Vorlagen zu liefern und um deren Vorhaben zu erkennen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.03.24 von Michael Kahrmann - Nette Ideen aber insgesamt doch eher seicht.

Leserbewertungen

Leserwertung Rainforest: 4,0 4.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.02.24 von rennmuli - Rainforest ist schnell erklärt. Die Optik ist wirklich sehr hübsch und mit den Tierplättchen aus Holz und den stabilen Dschungelkarten die Haptik auch sehr gut. Man bastelt zwar an seinem eigenen Dschungel, aber trotzdem muss man schauen, was die Mitspieler machen und kann auch mal bewusst Karten oder Tierplättchen wegschnappen, damit der Mitspieler es nicht bekommt, insbesondere wenn es sich um sein \"Totem-Tier\" handelt, das ihm Extrapunkte bringen würde. Die Schachtel ist angenehm klein und nicht überdimensioniert wie leider bei vielen anderen Spielen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.07.24 von Comiko - Überzeugt hat uns vor allem die Ausstattung: schönes Layout in hübschen Farben, wertige Materialien, nur die „Nippel“, die die Karten in der Reihe halten sollen, gehen recht schnell kaputt. Das Regelwerk ist kurz, man kann schnell losspielen. Allerdings sticht Rainforest m.E. nicht aus den vielen Legespielen heraus. Da gibt es deutlich bessere. Für jüngere SpielerInnen oder nicht Spieleerfahrene sicher gut geeignet.

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