Rezension/Kritik - Online seit 02.09.2004. Dieser Artikel wurde 4148 mal aufgerufen.

Sashay

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Autor: Claus-Peter Bickel
Verlag: Weible Spiele
Pin Int.
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2
Dauer: 15 - 35 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2003
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 3468
Sashay

Spielziel

Jeder Spieler verfügt über 10 Spielfiguren, wovon jeweils eine Figur - für den Gegenspieler nicht sichtbar - die Funktion des Spions übernimmt. Diesen Spion gilt es nun zur Grundlinie des Gegners zu bringen, aber gleichzeitig den gegnerischen Spion ausfindig zu machen, um ihn daran zu hindern.

Ablauf

Vor Spielbeginn wird "der Vorhang", eine Trennplatte aus Holz, aufgestellt, so dass die Spieler nur ihre eigene Spielhälfte sehen können. Die Spieler platzieren nun ihre Spielfiguren auf ihrer Spielhälfte. Jede Mannschaft hat 8 "Tänzer" und 2 "Meister des Maskenballs".

Die Tänzer verfügen über eine Öffnung, in der ein roter Holzstift eingesetzt werden kann. Der Tänzer mit dem roten Holzstift ist der Spion, den es auf die gegnerische Grundlinie zu bringen gilt. Die Spielfiguren werden so aufgestellt, dass der Gegner die Öffnungen nicht sehen kann und damit die Identität des Spions bis zum Spielende geheim bleibt.

Der Vorhang wird gelüftet und das Spiel kann beginnen.

Tänzer und Meister haben unterschiedliche Zugmöglichkeiten:

Die Tänzer dürfen (wie der Turm beim Schach) horizontal und vertikal beliebig weit bewegt werden. Besetzte Felder dürfen hierbei nicht überzogen werden. Ein diagonales Ziehen ist nicht möglich.

Die Meister des Maskenballs kennen 3 Arten der Bewegung, wovon jeweils nur 1 Aktion pro Spielzug genutzt werden kann:

a) Sie bewegen sich diagonal, stets auf der gleichen Feldfarbe über das Spielfeld. Hierbei dürfen sie auch Zickzack gezogen werden, solange sie nicht durch andere Figuren eingeschränkt werden. Ein Überspringen ist nicht möglich.

b) Sie wandern auf ein direkt angrenzendes, nicht besetztes Feld. Auf diese Weise ist eine horizontale oder vertikale Bewegung, sowie ein Feldfarbenwechsel möglich.

c) Sie drehen eine "Pirouette", d.h. sie tauschen die Position mit einem direkt angrenzenden Tänzer - der Meister und der angrenzende Tänzer nehmen jeweils die Feldposition des anderen ein. Es ist auch gestattet, die Pirouette mit einem gegnerischen Tänzer zu drehen.

Die Gefangennahme:

Es besteht die Möglichkeit, Figuren des Gegners gefangen zu nehmen. Sobald eine Figur so umstellt wurde, dass sie im Rahmen der Zugregeln auf kein freies Feld mehr bewegt werden kann, gilt sie als gefangen genommen und wird aus dem Spiel entfernt. Es ist unerheblich, ob der Gefangene mit fremden und/oder eigenen Figuren umstellt wurde. Eine Pirouette des Meisters zählt in diesem Fall nicht als Fluchtmöglichkeit!

Spielende:

Sobald der gegnerische Spion gefangen oder der eigene Spion auf die Grundlinie des Gegners bewegt werden konnte, endet das Spiel und man hat gewonnen.

Fazit

Das Material: Sashay präsentiert sich in für Pin Int. gewohnt hochwertiger Holzqualität. Sehr beeindruckend ist hierbei der "Vorhang" aus Holz, der nur zu Beginn auf das Spielfeld gesteckt wird, um dem Gegenspieler bei der Mannschaftsaufstellung die Sicht verdecken soll. Allerdings ist dies auch kein unerheblicher Materialaufwand, der bezahlt werden will.

Erfreulicherweise sind die Spione nicht vordefiniert, sondern können mit Hilfe von roten Holzstiften von den Spielern individuell ausgesucht werden. Dies ist deshalb so wichtig, da Holzmaterial nicht selten über eine Oberflächenstruktur verfügt und damit das Risiko besteht, dass der Spion schon vor Spielbeginn anhand seiner Maserung vom Gegner erkannt wird. Es gibt einige Negativbeispiele, die diesen Effekt belegen. Einziges Manko ist die seitlich zu öffnende Schachtel, denn häufig fallen einem hier Spielfiguren entgegen (in der neuen Auflage ist dieses Problem bereits beseitigt).

Die Regeln sind denkbar einfach. Auf den ersten Blick erinnern sie an Die guten und bösen Geister von Altmeister Alex Randolph. Man erkennt jedoch schnell, dass die Zugmöglichkeiten hier vielseitiger sind und das Spiel einen völlig anderen Verlauf nimmt. Mit wenigen Zugelementen, die mehr oder minder schachähnlichen Charakter haben, eröffnen sich eine Vielzahl an Möglichkeiten.

Zu Spielbeginn kann sich sich das Spiel noch etwas statisch gestalten, bis die Spieler bereit sind Opfer zu bringen. Ab dann gilt es dem Gegner interessante und lukrative Bauernopfer anzubieten, stets in der Hoffnung, dass dieser eine vertikale Linie frei räumt und damit die Möglichkeit eröffnet, den eigenen Spion auf die gegnerische Grundlinie zu ziehen. Durch die Pirouetten zwischen Meistern und Tänzern sind interessante Spielzüge möglich. Einmal nicht aufgepasst und schon ist eine Figur gefangen oder der Spion durchgebrochen. Das bedeutet jedoch, dass man höllisch aufpassen muss und dadurch Grübelphasen entstehen können.

Vom Spielcharakter ist Sashay durchaus mit Klassikern wie Mühle, Dame oder Schach vergleichbar (wenn auch deutlich weniger komplex als Schach), fügt aber eine Bluffkomponente hinzu. Wer schnelle Spiele mag, die man locker von der Hand spielt, wird Sashay als zu denklastig empfinden und eher auf o.g. Randolph-Klassiker zurückgreifen.

Wer jedoch abstrakte Spiele mit klassischem Spielcharakter mag, gerne einmal die Hirnwindungen verbiegt und sich auch in verfahrene Spielsituationen hinein beißen kann, findet in Sashay eine interessante Variante.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Sashay: 4,0 4,0, 5 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.08.04 von Frank Gartner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Kathrin Nos
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Peter Nos - Mir gefällt 'die guter und die bösen Geister' besser. Deswegen gibt es für Spielreiz nur eine drei.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.06.04 von Jochen Traub - Sehr schönes Holzmaterial. Klasse Idee. Wie Schach, aber neue Ideen.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.08.04 von Steffen Stroh

Leserbewertungen

Leserwertung Sashay: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.09.05 von Jon the Don

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