Rezension/Kritik - Online seit 06.01.2005. Dieser Artikel wurde 7903 mal aufgerufen.
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Wieder müssen die meisten Bohnentaler erwirtschaftet werden - nur geht es nicht mehr um geschicktes Handeln, sondern um knallharte Übernahme-Geschäfte...!
Zusätzlich zu den bekannten Bohnensorten des Grundspiels gesellt sich die Schnittbohne hinzu. Ihr Bohnometer zeigt nicht nur Bohnentaler, sondern auch Aktionskarten, die man bei der Ernte von Schnittbohnen zusätzlich erhält.
Doch zunächst zum Ablauf: Jeder Spieler erhält zu Beginn drei Bohnenfelder, auf denen schon eine Bohne wächst, und zwei Aktionskarten. Ist ein Spieler am Zug, hat er folgende Möglichkeiten, die er in beliebiger Reihenfolge und (bis auf das Ernten) beliebig oft ausschöpfen darf:
Jede Aktion des aktiven Spielers darf von genau einem Mitspieler nachgeahmt und damit ebenfalls durchgeführt werden (in einer Partie mit fünf Personen dürfen zwei Mitspieler die Aktion nachahmen). Dazu werden diese im Uhrzeigersinn gefragt, ob sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen möchten. Ein Handel zwischen den Spielern ist nicht gestattet. Alle Spieler dürfen Aktionskarten spielen, die man durch die Ernte von Schnittbohnen erhält. Diese Karten können Ernte-Erträge verbessern, Übernahmen erleichtern, für besseren Handkarten-Nachschub sorgen etc. Beendet der aktive Spieler seinen Zug, füllen alle Spieler ihre Kartenhand auf fünf Karten auf.
Das Spiel endet wie gewohnt nach dem dreimaligen Durchspielen des Bohnenkartenstapels.
Mit der neuen Bohnanza-Erweiterung Telebohn ändert sich einiges im Bohnen-Geschäft! So verschwindet der Handel, und auch die wie immer witzig gestalteten Karten dürfen nun beliebig sortiert und eingesetzt werden. Der gesamte Zug jedes Spielers läuft ganz anders ab als gewohnt: So darf ein Mitspieler die jeweilige Aktion des aktiven Spielers ebenfalls durchführen. Genau dieser Mechanismus führt zu Beginn zu einiger Verwirrung und hemmt den Spielfluss, da reihum abgefragt werden muss, ob jemand die Aktion in Anspruch nehmen möchte. Während des zweiten, spätestens aber während des dritten Durchspielens des Stapels sollte sich dies aber eingeschliffen haben, so dass das Spiel nicht mehr so stark verzögert wird - ein Mindestmass an Konzentration durch die Mitspieler vorausgesetzt.
Durch die Vielzahl neuer Optionen - und den Wegfall gewohnter Möglichkeiten - erschliessen sich ganz neue Taktiken. So ist bei jeder eigenen Aktion zu bedenken, dass ein Mitspieler diese ebenfalls durchführen darf und womöglich mehr davon profitiert als man selbst. Feindliche Übernahmen können sehr lukrativ sein, müssen aber mitunter auch vorgeplant werden. Es ist anzuraten, einen Blick auf die potenziellen Übernahmegelüste durch die Mitspieler zu behalten. Vielleicht ist es nicht immer günstig, seine Auslage als passiver Spieler (ermöglicht durch die entsprechende Aktion des aktiven Spielers) zu verbessern - das kann auch mal dazu führen, dass gerade dadurch die Lust des aktiven Spielers auf eine Übernahme angeheizt wird...
Die neu hinzugekommenen Aktionskarten sind je nach Spielsituation unterschiedlich wertvoll. Etwas Kartenglück gehört also dazu. Andererseits kann man die Aktionskarten einsetzen, um Übernahmen abzuwehren, so dass es immer gut ist, einige Aktionskarten zur Verfügung zu haben.
Insgesamt gesehen ist mit Telebohn wieder eine interessante Bohnenerweiterung gelungen, die neue Ideen und ein gänzlich verändertes Spielgefühl in die Bohnenwelt bringt. Diejenigen Bohnanza-Spieler, denen besonders das Handelselement Spass macht, könnten durch dessen Wegfall etwas enttäuscht werden. Alle anderen erhalten eine solide neue taktische Herausforderung.
Rezension Kathrin Nos
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Telebohn: 4,0, 6 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.05.07 von Kathrin Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.12.04 von Peter Nos |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.12.04 von Uta Weinkauf |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
13.12.04 von Hans-Peter Stoll - Empfundene Spieldauer ist mir zu lang. Wegen des fehlenden Handelselement spiele ich lieber das Grundspiel. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.12.04 von Frank Gartner - Es ist schon interessant, wie die neuen Regelmodifikationen dem Grundspiel ein völlig neues Spielgefühl vermitteln. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.12.04 von Jens Hillen |
Leserwertung Telebohn: 2.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.01.05 von Sarah Kestering - Warum ein super Spiel erweitern , wenn es dadurch total langweilig wird? |