Rezension/Kritik - Online seit 09.04.2009. Dieser Artikel wurde 5479 mal aufgerufen.

Tenakee

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Autor: Michael Feldkötter
Illustration: Frederic Beier
Verlag: AMIGO
Olves Spiele
Rezension: Randolph Betten
Spieler: 3 - 5
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 3202
Tenakee

Kompakt - Kritik

Wir wurden ja schon oft spielerisch dazu verleitet, Waldis, Pinocchios, chinesische Mauern oder Flussläufe zu verlängern. Jetzt ist es an der Zeit, um den halben Globus zu reisen und in Tenakee einen Totempfahl in die Höhe zu treiben. Wer sich die schönsten und kostbarsten Marterpfähle sichert, wird zum Sieger erklärt. Zum Häuptling wird man nur in der Variante.

Michael Feldkötter ist in der Spielbranche noch weitestgehend unbekannt. Einzig das Spiel Beim Jupiter (Kosmos) sprach bisher die Mehr- bzw. Vielspieler an. Daneben erschienen im letzten Jahr mit Länderkenner und Bärenschlau eher Vertreter der Lernspiele unter seinem Namen.

Nun veröffentlicht Amigo das Kartenspiel Tenakee. Wir drei bis fünf Spieler schlüpfen in die Rolle von Indianern, welche jeweils gemeinsam drei Totempfähle bauen. Ausgestattet mit drei Spitzen, zwei Kriegern und zwei Squaws treiben wir nicht nur den Pfahl, sondern auch das Spiel seinem Höhepunkt entgegen. In Kombination mit 14 Pfahlkarten unterschiedlicher Werte haben wir so einen Fundus von 21 Karten. Krux und Clou am Spiel ist es, dass wir jeweils nur drei Karten davon auswählen können und diese zur Verfügung haben, bis sie aufgebraucht sind. Erst danach dürfen wir aus unseren Restkarten erneut 3 auswählen. So legen wir reihum Pfahlkarten an die drei Baustellen. Reichen uns Höhe und Wert des Pfahles, so können wir eine der drei Spitzen legen und so den Pfahl für uns beanspruchen. Lange warten oder früh schnappen? Kommen mir die Mitspieler zuvor? Muss ich dann eventuell einen kleinen wertlosen Pfahl abschließen?

Soweit, so einfach. Doch da gibt es ja noch die Squaw. Diese sitzt auf der Spitze und wartet auf einen Krieger. Für unser Spiel heißt das: Liegt als letzte Karte eines Pfahles ein Krieger, kann nur die Squaw-Spitze diesen Pfahl abschließen. Andererseits kommt die Squaw auch auf keinen Pfahl ohne Krieger. Im Gegensatz zu uns Spielern kann die Squaw also nicht leer ausgehen.

Diese Elemente tragen dazu bei, dass man sich jeweils vor der Auswahl der eigenen drei Karten überlegt, was man in den nächsten drei Zügen tut (oder auch lässt). Nimmt man eine Abschlusskarte auf die Hand und hofft auf einen kostbaren Pfahl? Oder setzt man darauf, dass ein Mitspieler einen Krieger legt und schließt selber mit der passenden Squaw ab? Natürlich hat man immer genau die falsche Karte auf der Hand und die Mitspieler scheinen jeweils zu ahnen, welche Gemeinheit man plant. Nach 21 gelegten Karten, also sieben gespielten Runden, endet das Spiel. Nicht nur der Gewinner zählt nun seine Karten. Jedoch zählt der wahrscheinlich am längsten.

Was erwartet man für etwa 7 Euro bzw. von einem kleinen Kartenspiel? Meistens erhofft man sich ein schönes schnelles Spiel für Zwischendurch. Wessen Erwartungen sich damit decken, wird von Tenakee nicht enttäuscht werden. Schöne Grafik, schnelles Spiel, kurze verständliche Regel und ein hoher Wiederspielreiz. Alles in allem ein gelungenes Kartenspiel, welches durch die oftmals vermiesten Pläne der Mitspieler auch mit der richtigen Menge Ärgerpotenzial gewürzt ist. Absolute Kaufempfehlung. In unseren Runden konnten bereits 5-Jährige mitspielen. Klar ist fehlt bei ihnen noch die notwendige Prise Taktik, aber Spaß machte es allemal.

Die in der Regel beschriebene Variante gibt nur vor, mehrere Runden zu spielen und dem jeweils Führenden offen eine Häuptlingskarte zu übertragen.

Ach ja, ein Spiel habe ich in der Aufzählung von Michael Feldkötter noch vergessen. In diesem Jahr erscheint bei Queen-Games mit MONTEGO BAY noch ein Spiel vom Autor. Da sind wir gespannt und merken uns vorsorglich den Namen schon einmal.

Rezension Randolph Betten

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelkorrektur

Ein kleiner - unbedeutender - Fehler hat sich in die Regel geschlichen. So ist auf der Vorderseite der sehr übersichtlichen Spielregel richtigerweise von Totemkarten mit den Werten 1 bis 6, 8 und 10 die Rede. Wendet man das Blatt jedoch, heißt es, dass es die Werte 1 bis 5, 8 und10 gibt. Spätestens beim Durchsehen der Karten ist dieser kleine Schreibfehler bei jenen aus der Welt geschafft, die ihn bemerkt haben.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Tenakee: 4,0 4,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.04.09 von Randolph Betten
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.04.09 von Sandra Lemberger - Ein reines Bluff-Ärgerspiel, das vor allem durch seine herrlich bunte Aufmachung besticht.

Leserbewertungen

Leserwertung Tenakee: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.05.13 von Andreas Günter - Originelles Familienspiel, das durch seinen ungewöhnlichen Mechanismus und Thema überzeugt. Lässt sich sogar zu zwei spielen, obwohl die Angabe "3 - 5 Spieler" lautet. Mit 3 Spielern taktischer, mit mehr Spielern glücksbetonter.

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