Kompakt - Kritik

"Tschuk... ... soll sein eine kleine Knobelei für Dich allein, doch auch - für zwei."

Mit diesen Worten kündigte Heinrich Gumpler sein Spiel Tschuk für die Spiel ´06 in Essen an - damals noch als Prototypen. 2007 fand er mit dem 3-Hirn-Verlag einen Partner für das kleine Spiel. Sowohl die Idee als auch die Aufmachung von Tschuk sind außergewöhnlich. Für 10 EUR erhält der Käufer 28 stabile Kunststoffmünzen (Jetons) in einem Kopfkissenbezug - korrekt, die Spielverpackung bildet ein Kopfkissenbezug. 21 Münzen sind doppelseitig bedruckt mit allen Paaren ungleicher Zahlen von 1 bis 7. Diese werden anfangs im Beutel gemischt und auf der Spielfläche ausgeschüttet. Danach sortiert man sie gemäß ihrer sichtbaren Zahl in Stapeln unter einer jeweiligen Deckmünze, welche dann die zentrale Auslage bilden.

Was nun folgt ist ein kurzweiliges, munteres und sehr erheiterndes Knobel- und Glücksspiel. Bauch oder Kenntnisse von Wahrscheinlichkeiten leiten einen mit dem Zweck, im Solospiel möglichst häufig die korrekte Zahl auf der Unterseite der Münzen zu erraten, im Spiel zu zweit vor dem Mitspieler jede der vorhandenen 7 Zahlen auf der Unterseite der Münzen erhaschen. In seinem Zug entscheidet man sich für einen der sieben Münzstapel, z. B. den Stapel mit der 7. Im Spiel zu zweit dreht man die unterste Münze um und platziert sie offen vor sich. Hat man Glück/gut geraten, zeigt sie eine Zahl, die noch nicht vor einem liegt und somit den Sieg näher kommen lässt. Im Spiel alleine gibt man vor dem Umdrehen einen Tipp auf die Zahl auf der Unterseite ab. Liegt man korrekt, bringt die Münze am Spielende Punkte.

Zu Spielbeginn tappt man eher im Dunkeln - lediglich an den Höhen der einzelnen Stapeln ist zu erkennen, welche Zahlen auf den einzelnen Rückseiten wahrscheinlicher sind. Im Laufe einer Partie liegen immer mehr Münzen offen auf dem Spielfeld und lassen gute Rückschlüsse auf die verbliebenen Münzen in den Stapeln zu. So kann an der einen oder anderen Stelle genau getippt werden, welche Zahl sich unter der umzudrehenden Münze verbirgt. Im Spiel alleine bringt dies weitere Punkte, im Spiel zu zweit hoffentlich den erwünschten Vorsprung vor dem Mitspieler.

Jede Partie verläuft flink und abwechslungsreich. Mal tippt man bei einer 1:6 Chance korrekt, mal liegt man bei einer 1:2 Chance daneben. Wahrscheinlichkeiten lassen sich ausrechnen und bestimmen, aber sie gehorchen einem nun mal nicht. Insofern hat auch ein guter Bauch im Knobeln bei Tschuk berechtigte Chancen auf einen Sieg. Tschuk soll nun mal sein eine kleine Knobelei für Dich allein, doch auch für zwei. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Bemerkung: Von dem Spiel gibt es auch eine sehr gute Online-Version auf der Webpage von Edition Erlkönig.

Rezension Arne Hoffmann

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Weitere Infos

Ingo Althöfer vom 3-Hirn-Verlag teilte uns im Zuge der Rezension mit, dass der Kissenbezug nicht nur als Verpackung und zum Durchmischen der Tschuk-Münzen dient. Auf einer seiner Seiten ist ein 4x4-Brett aufgedruckt, was für eine später kommende Erweiterung von Tschuk genutzt werden wird.